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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Projekt Visitenkarte war ein von Oberbaurat Ziegler am 12 Dezember 1958 dem Stadtrat der Stadt Ludwigshafen am Rhein prasentiertes stadtebauliches Projekt das im Februar 1959 vom Stadtrat genehmigt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 1 1 Planung 1 2 Abstimmung 2 Massnahmen 2 1 Bau von Hochstrassen 2 2 Verlegung des Hauptbahnhofs 2 3 Bau einer U Strassenbahn 3 Fazit 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseZiele Bearbeiten nbsp BASF Hochhaus 2013 2014 abgerissen nbsp Rathaus CenterMit diesem Projekt Visitenkarte wurden mehrere Ziele verfolgt Eine reprasentativere Gestaltung der Kernstadt Bau eines Rathochhauses als Gegenstuck zum BASF Hochhaus Bindung der Kaufkraft in der Stadt Ludwigshafen 1 Ausgangspunkt war dabei die Neugestaltung des Jubilaumsplatzes Ziel des Projekts war es das Stadtzentrum als Krone der Gesamtstadt im Bewusstsein der Bevolkerung zu verankern und die Funktionen der Kernstadt starker zu betonen Dieses Ziel sollte erreicht werden durch Freiflachen durch die Schaffung von Durchblicken und die Einrichtung ruckwartiger Bedienungsflachen Ausserdem sollte die Stadt durch ein schoneres Eingangstor optisch aufgewertet werden Dazu sollte der Jubilaumsplatz der heutige Berliner Platz durch das Rathochhaus und den Rundbau des Kaufhofs der so genannten Tortenschachtel neu gestaltet werden Im Rahmen dieser Umgestaltung sollten bis auf den Ankerhof praktisch alle bisherigen Gebaude verschwinden Durch den Abriss des ehemaligen Pfalzbaus und des alten Kaufhofs Kaufhaus Tietz von 1930 sollte Platz geschaffen werden fur den neuen Kaufhaus Rundbau und ein Rathochhaus an der Hochstrasse An dem vorgesehenen Platz steht heute das Mosch Hochhaus Planung Bearbeiten Generell sollte der Durchgangsverkehr mehr als bislang vorgesehen aus dem Innenstadtbereich ferngehalten werden und uber Hochstrassen abgekoppelt vom normalen Strassennetz uber die Stadt gefuhrt werden Hochstrassen Ringe Tangenten oder Stadtautobahnen erschienen nach dem US amerikanischen Vorbild als Losung der Verkehrsplanung Die Verkehrsplaner glaubten mit solchen Bauwerken durchaus eine Aufwertung der Stadt zu erreichen mit einer spezifischen Asthetik in der aufgestanderte Autobahnen als modern galten Der General Anzeiger fasste in einem Artikel aus dem Jahr 1958 die Grundideen des Oberbaurats Georg Ziegler folgendermassen zusammen Wir wollen eine schone Stadt bauen fur etwa 150 000 bis 220 000 Menschen Es liegt nicht in unserem Interesse eine Ballung von 300 000 oder 400 000 Menschen zu schaffen 2 Dazu ist festzustellen Ludwigshafen hatte im Jahr 2006 also fast funfzig Jahre spater eine Einwohnerzahl von 167 000 Menschen Weiter heisst es in dem Artikel Es soll in Zusammenarbeit mit Staat und Industrie eine Idealstadt entstehen die den Bewohnern die Beschwernisse des Verkehrs weitgehend erspart und den einzelnen Ortsteilen ihr Eigenleben nach Moglichkeit gestattet Abstimmung Bearbeiten Das Projekt Visitenkarte wurde am 13 Februar 1959 3 vom Ludwigshafener Stadtrat gegen funf CDU Stimmen ein Teil der CDU Stadtrate war der Abstimmung ferngeblieben vor einer lebhaften Zuschauertribune genehmigt Die CDU hatte keine stadtebauliche Alternative und war sich uneinig Die CDU kritisierte die mangelnde Transparenz und CDU Stadtrat Paul Fischer ausserte seine Bedenken wie folgt In aller Hochachtung vor dem Stadtbauamt kann ich nicht zustimmen weil ich nicht weiss ob es nicht doch einen besseren Vorschlag gibt Die Eile mit der das Projekt durchgepeitscht wurde war ihm verdachtig Aber was wollte er gegen eine SPD ausrichten deren Vertreter selbst sagten dass die Wunsche der Wirtschaft massgeblich sein sollten Stadtrat Heitz FDP sprach unter Hinweis auf die Lage der aus Wohnungen und Geschaften verdrangten Burger den Wunsch aus den Geschadigten weitgehend entgegenzukommen Dr Kluber sagte dies zu indem er erklarte Es wird unser vornehmstes Bestreben sein dass diesen Burgern kein Unrecht geschieht 4 Den Einwand dass die neue Hochstrasse die Pfalzer Autofahrer dazu veranlassen konne gleich nach Mannheim durchzufahren versuchte Burgermeister Wagner zu entkraften uberzeugte aber mit seiner Argumentation nicht Aus heutiger Sicht lasst sich leicht feststellen dass dieser Einwand berechtigt war Dass die CDU genauso wie ihre einzige Konkurrenz eine Modernisierungspartei war sollte sich ein Jahr spater zeigen Um der Stadt ein grunes Herz zu verschaffen war CDU Stadtrat Adelbert Starck in einem auf 25 Jahre berechneten Neugestaltungsplan zu weiteren Abrissen und Bevolkerungsumsiedlungen bereit 1964 forderte der Vorsitzende der CDU Stadtratsfraktion Helmut Kohl eine zukunftsweisende Planung und wollte das Bisherige uberbieten Massnahmen Bearbeiten nbsp Ergebnis des Projekts Hochstrassen nbsp Alter und neuer Standort des Ludwigshafener Hauptbahnhofs nbsp Unterirdische Haltestelle Rathaus nbsp U Bahnhof HauptbahnhofIm Rahmen dieses Projektes wurden fur eine autogerechte Stadt Hochstrassen angelegt sowie der Ludwigshafener Hauptbahnhof verlegt und von einem Kopfbahnhof zu einem Durchgangsbahnhof Die Umgestaltung des Stadtzentrums liess sich aber auf Grund des heftigen Widerstands in Teilen der Bevolkerung nicht so rasch umsetzen wie geplant Die Burger stellten sich nicht gegen den Stadtumbau wollten allerdings nicht ein Kaufhaus als Mittelpunkt sondern eine ruhige Anlage wie beim Mannheimer Wasserturm Bau von Hochstrassen Bearbeiten Der Bau der Hochstrassen begann von der neu auszubauenden Rheinbrucke aus Dieses erste grosse Stuck Hochstrasse wurde am 9 Juli 1959 eroffnet und war der Beginn der Umgurtelung der Innenstadt durch Schnelltrassen Bundesverkehrsminister Hans Christoph Seebohm der die 900 Meter lange und 24 Millionen Mark teure Anlage dem Verkehr ubergab betonte ihre Einmaligkeit in Europa Vergleichbares finde sich nur in den USA und Australien Konkretes Vorbild war das im Rahmen der Olympiade 1964 in Tokio gebaute Stadtautobahnnetz Aufgrund der Betonbauweise und des hohen Verkehrsaufkommens mussen diese Hochstrassen vierzig Jahre spater mit hohem Aufwand saniert bzw neu errichtet werden 5 Verlegung des Hauptbahnhofs Bearbeiten Im Jahr 1962 begann mit der Unterzeichnung einer Ubereinkunft zwischen der Stadt Ludwigshafen und der Deutschen Bundesbahn die Umsetzung eines lange ersehnten Verkehrsprojektes der Bau eines Durchgangsbahnhofs und die Aufgabe des seit 1847 bestehenden Kopfbahnhofs Diese Einigung wurde moglich durch Plane der Stadt fur die Anlage einer Nordbrucke und den Wunsch der Bahn nach Beschleunigung des Schienenverkehrs Allerdings wurde der neue Bahnhof dadurch an die westliche Peripherie der Innenstadt verlegt und befand sich einen Kilometer vom Geschaftszentrum der Stadt entfernt Der neue Durchgangsbahnhof wurde im Jahr 1969 eingeweiht sein ungunstiger Standort fuhrte allerdings dazu dass er sich nicht zum Mittelpunkt eines neuen Stadtzentrums entwickelte Auch wurde er nicht an das Schnellbahnnetz angeschlossen Auf der frei werdenden Flache am Standort des alten Bahnhofs entstand die nordliche Hochstrasse sowie das Rathaus Center Bau einer U Strassenbahn Bearbeiten Als erste Umsetzungsstufe von weitergehenden Planen fur eine U Bahn in Ludwigshafen und Mannheim wurde zuerst am neuen Hauptbahnhof eine unterirdische Strassenbahnhaltestelle angelegt sowie der Bahnhof von einem Strassenbahn Tunnel unterquert Uber die Kurt Schumacher Brucke wurde eine vom Individualverkehr getrennte Strassenbahnstrecke nach Mannheim errichtet An der Stelle des alten Kopfbahnhofs entstand in zwei Ebenen die als zukunftiger U Bahnhof vorgesehene Haltestelle Rathaus bis 1979 Hauptpost Angebunden wurde die unterirdische Haltestelle uber eine noch heute 2023 genutzte provisorische Rampe zur Strassenbahnstrecke in der Ludwigstrasse die vollstandig unter der Erde liegende Strecke uber den Danziger Platz zum Hauptbahnhof sog C Strecke die neue Strecke nach Mannheim sowie eine auf gesondertem Bahnkorper gefuhrte Strecke zum BASF Hochhaus und weiter nach Oppau Etwa zeitgleich entstand die Haltestelle Dalbergstrasse als einzige unterirdische Haltestelle Mannheims unter dem Luisenring Weitergehende Plane insbesondere die bereits in der Lage und Ausfuhrung der Haltestelle Rathaus berucksichtigte Untertunnelung der Bismarckstrasse und des Berliner Platzes wurden nicht mehr verwirklicht 2008 wurde die unterirdische Strassenbahnverbindung zwischen Rathaus und Hauptbahnhof wieder ausser Betrieb genommen und die zweite Ebene der Haltestelle Rathaus stillgelegt Fazit BearbeitenKonsequenzen des Baus von Hochstrassen waren der wachsende Raumbedarf fur Verkehrsbauten und die Abdrangung der Fussganger auf eine andere Ebene Die Stadteplaner gingen in den 1950er und 1960er Jahren von einer Vormachtstellung des Automobils aus das mit technischem Fortschritt gleichgesetzt wurde So hatte der Deutsche Stadtetag 1954 in seinen Zwanzig Leitsatzen die Trennung der Verkehrsarten den Bau von Umgehungsstrassen sowie von Fussgangeruber und unterfuhrungen gefordert Die Verkehrsplaner betrachteten die Strassenbahn als leistungsfahiges Hauptverkehrsmittel wahrend Journalisten und Politiker unter dem Eindruck der Massenmotorisierung diese nun als altmodisch bezeichneten Siehe auch BearbeitenStrassenverkehr in Ludwigshafen am Rhein Ludwigshafen Rhein HauptbahnhofWeblinks BearbeitenUPI Seite zu den Problemen Vortrag Dr Stefan Morz zum Burgerforum am 19 Januar 2012Einzelnachweise Bearbeiten Hrsg Stadtarchiv der Stadt Ludwigshafen am Rhein Hrsg von Stefan Morz und Klaus Jurgen Becker Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein Bd 2 Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Gegenwart Ludwigshafen am Rhein 2003 ISBN 3 924667 35 7 S 706 GA 21 Mai 1968 Neupert Erich 1958 Projekt Visitenkarte heute zur Entscheidung im Stadtrat In Rheinpfalz 1958 13 Februar 1958 Rheinpfalz 1959 Projekt Visitenkarte gegen funf CDU Stimmen angenommen 14 Februar 1959 Viele wollen neue Hochstrasse morgenweb 15 Mai 2013 abgerufen am 20 Juli 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Projekt Visitenkarte amp oldid 236536919