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Prime Computer auch PR1ME geschrieben war ein in Natick Massachusetts beheimateter US amerikanischer Hersteller von 32bit Superminicomputern Prime agierte von 1972 bis 1992 Erstes FirmenlogoEine Prime 9950 KonsoleDie 32 Bit Rechnersysteme dieses Anbieters waren ab den spaten 1970er Jahren erfolgreich vor allem im Universitatsbereich und in der Technik bei der Einfuhrung der CA Techniken CAD CAM CAQ FEM und anverwandte Gebiete Der namensgleiche Schweizer PC Hersteller Prime Computer AG wurde 2013 gegrundet und steht in keinem Zusammenhang mit dem ehemaligen US Unternehmen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Buro Automationssysteme 3 Prime Information 4 Prime Information Connection 5 Wettbewerber 6 Modellentwicklung 7 CAD CAM 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenDie Gesellschaft wurde von folgenden Personen gegrundet von denen einige am Multics Projekt am MIT mitgewirkt hatten Robert Baron President Sidney Halligan Vice President Sales James Campbell Director Marketing Joseph Cashen Vice President Hardware Engineering Robert Berkowitz Vice President Manufacturing William Poduska Vice President Software Engineering John Carter Personalchef Director of Human Resources Die Gesellschaft startete mit dem Motto Software First Damit sollte ausgedruckt werden dass dem Entwurf der HW die Definition der SW vorausgehen musste damit diese auf der HW optimal laufen konnte z B Microcode Support fur Task Switching Ready List VM Address Translation und Cache Poduska verliess Prime 1980 um Apollo Computer zu grunden 10 Jahre spater verliess er Apollo und grundete die Supercomputer Workstation Firma Stardent Die deutsche Niederlassung wurde 1974 gegrundet Der erste deutsche Prime Kunde die Biophysikalische Messgerate Abteilung der MHH Hannover unter Leitung von Prof Gunter Maass hatte sich schon kurz vorher fur die innovative P300 erstes Prime Multi User System entschieden die von einem 2 Mann Team in Deutschland vertrieben wurde Allerdings standen die ersten deutschen Prime Gerate bei Linotype in Frankfurt und sorgten dort fur einen qualitativ hochwertigen Drucksatz Zum Einsatz kam die P200 ein Single User System auf Basis der Honeywell 316 die vorher bei Linotype eingesetzt worden war Kunde war hier Linotype USA Das Betriebssystem der Prime Rechner zunachst DOS bzw DOS VM spater PRIMOS ist ein Derivat von Multics Dieses Betriebssystem war im Original zu weiten Teilen in der Programmiersprache Fortran realisiert worden In weiterer Folge wurde auch das PL I Derivat PL P und Modula 2 Sprachen im Kernel verwendet Eine gewisse Anzahl neuer Hilfsprogramme im PRIMOS wurden in SP L geschrieben das zu PL P ahnlich ist In den ersten Jahren wurden die kompletten Quellcodes mitgeliefert so dass die Anwender nicht nur das System besser verstehen sondern auch um eigene Add Ons erweitern konnte Die Originalprodukte waren zunachst Nachbauten der Honeywell Minicomputer 316 und 516 aus der Serie 16 Die Prime 400 war zu ihrer Zeit spate 1970er Jahre ein erfolgreicher Minicomputer und die Prime 750 1979 war ein Wettbewerber zur VAX 11 780 von DEC einer der ersten 32 Bit Superminicomputer Die Firma Prime war in den 1970er und 1980er Jahren erfolgreich und hatte ihren Hohepunkt 1988 als sie an 334 Stelle der Fortune 500 gelisteten Firmen stand Jeglicher Export in den Ostblock von Prime Computertypen war nach der CoCom Liste verboten Allerdings wurden gelegentlich Teile erfolgreich geschmuggelt In den spaten 1980er Jahren bekam Prime Probleme weil immer mehr Kunden zu Unix Systemen abwanderten insbesondere Sun erwies sich als erfolgreicher preisgunstiger Konkurrent Zusatzlich wurde es fur Prime immer schwieriger im Kampf um die schiere Rechenleistung mitzuhalten Im Gegensatz zu DEC versaumte man es eine LSI basierte CPU zu bauen obwohl ein entsprechendes Projekt weit fortgeschritten war Prime on a chip Prime versuchte sich in die Richtung einer CAD Firma zu entwickeln unter anderem als sie fur 300 Millionen US Dollar den CAD Anbieter Computervision kaufte Dieser kostentrachtige Kauf hinterliess die Firma angreifbar fur eine feindliche Ubernahme Einen dementsprechenden Versuch unternahm Bennett S LeBow mit seiner Basic4 Corporation Um die Ubernahme abzuwehren liess Prime sich in private Eigentumerschaft durch den New Yorker Risiko Kapitalgeber J H Whitney zuruckkaufen Schliesslich wurden die Rechner Entwicklungen und Fertigungen eingestellt und die Prime Firma in ComputerVision umbenannt Buro Automationssysteme BearbeitenPrime kaufte Ende der 1970er oder Anfang der 1980er Jahre die Applikationssuite OAS von Lincoln National einer grossen Versicherungsgesellschaft Es ist unklar ob das System eine gemeinsame Entwicklung der Versicherung mit Prime gewesen war Das System war eine der Pionieranwendungen auf diesem Gebiet man kampfte lange vor allem in Grossbritannien um eine fuhrende Position zu erlangen scheiterte aber schliesslich OAS bestand aus folgenden Anwendungen Electronic Mail anfangs beschrankt auf einen einzelnen nicht vernetzten Minicomputer und erst viel spater zu einem synchronisierten globalen System ausgebaut das jedoch lediglich proprietar das heisst zwischen verschiedenen PrimOS Maschinen im Prime Netzwerk funktionierte Textverarbeitung entweder auf dummen immerhin Semigraphik fahigen Terminals wie PT25 PT45 und PST100 oder auf dem teilintelligenten PT65 Terminal das seine Software vom Zentralrechner laden musste Es war ein Seiten basiertes Textsystem Dieses Workstation Konzept ahnelte sehr den Maschinen von Wang aber die Ausfuhrungsgeschwindigkeit war weitaus langsamer als bei Wang weil die Verarbeitung uber serielle Schnittstellen RS 232 C lief hingegen die Wang Maschinen uber schnelle aber teure Koaxialkabel Verbindungen verfugten Die Textverarbeitung war nicht von hochster Qualitat und das PT65 Gerat zerstorte oft den Text bei der Verarbeitung Als Prime den Ruckzug der Kunden von den Download Workstations erkannte schloss Prime ein Arrangement mit Convergent Technologies fur deren Unix basiertes AWS System das Prime umbenannte in Prime Producer 100 Mitte 1983 gestartet und spater fur Convergents modulares NGEN System das dann Prime Producer 200 genannt wurde und 1984 herauskam Jedes dieser Systeme war der ursprunglichen Prime Textverarbeitung weit uberlegen und sie funktionierten Dokument zentriert Prime hatte in Grossbritannien eine sehr aktive OAS Nutzergruppe deren Vorschlage zur Produktentwicklung aufgegriffen wurden Die britischen Pioniere schlossen die Grundstucks Entwicklungsgesellschaft London Docklands Development Corporation ein und die Oxford Brookes University Prime Information BearbeitenSehr ahnlich im Konzept und Ausfuhrung zu der Pick Umgebung entwickelt von Richard Pick war auch das Prime Information genannte Datenbank Konzept das eine schnelle 4GL ahnliche Entwicklung von eigenen Anwendungen mittels relationaler oder quasi relationaler Datenbankstrukturen erlaubte Ca 1987 geriet dieses System in Konkurrenz mit Oracle das in einer Version auf die Primes portiert und auch in Deutschland verkauft wurde Prime Information Connection BearbeitenUm 1984 herum entwickelte Prime ein System das mit OAS ins Gehege kam und den Markt in Verwirrung sturzte Prime Information Connection verband Textverarbeitung und das Datenbank Programmiermodell und bewirkte so das doppelte Angebot konkurrierender Office Pakete auf einem Markt der zu jener Zeit in den USA dominiert war von Wang Laboratories Wettbewerber BearbeitenGrosserer ca Faktor 10 und letztlich erfolgreicherer Konkurrent von Prime war die Firma DEC Vor allem das Betriebssystem VAX VMS wurde seitens der Nutzer im Komfort und in der einfachen Erlernbarkeit vorne gesehen das Betriebssystem PRIMOS von Prime stand dem aber nur wenig nach Ein anderer fruher Konkurrent von Prime war Data General In spateren Jahren kamen diverse Rechneranbieter auf die sich auf leistungsfahige Hardware Entwicklung konzentrierten und sich in der Software auf die immer ausgefeiltere Unix Welt abstutzten Hierzu gehorte in den fruhen 1980er Jahren auch die Firma Nixdorf Computer Modellentwicklung BearbeitenErstes gut verkauftes 32 Bit Modell von Prime war die P400 2 CPU boards die um 1977 am Markt erschien Sie hatte der Konkurrenz u a ein durchgangig auf 32 Bit Verarbeitung basierendes Konzept voraus derweilen die Konkurrenz noch ausschliesslich in der 16 Bit Welt operierte Prime blieb jedoch nicht lange allein im 32 Bit Markt schnell drangte der grosse Konkurrent DEC hinterher Ein weiterer Vorteil der P400 war das Microcode basierte Taskswitching eine zweidimensionale Tasklisten Verwaltung Ready List sowie ein 2K Hardware Cache Damit waren sie den Konkurrenten um Grossenordnungen voraus Bei praktisch allen Multi User Benchmarks mit zufalliger Lastverteilung konnten die Prime Maschinen die gestellten Aufgaben mit erheblich weniger HW bewaltigen Nur bei echten Realtime orientierten Anwendungen mussten sie meistens passen Kurze Zeit spater kam das 3 Board Modell P500 auf den Markt Sein 3 CPU Board unterstutzte im Microcode einen Business Instruction Set der v a fur Zeichenketten und Fixpunkt Operationen zustandig war Dies sollte die Vermarktung der kommerziellen Tools COBOL FORMS Codasyl DBMS erleichtern Als besonders stark erwies sich die Prime SW im Netzwerk Bereich Bereits Ende der 70er Jahre konnte mittels X 25 TCP IP der E Mail Verkehr zwischen Rechnermodellen verschiedener Hersteller auf der Hannovermesse vorgefuhrt werden Ebenso war es moglich verschiedene Festplatten weltweit vernetzt zu betreiben PR1MENET IBM Systeme konnten mittels SDLC Controller mit Prime Anlagen verbunden werden Die ungefahr doppelt so leistungsstarke P750 2 CPU boards erschien 1979 noch vor der VAX 780 Auf der 750er Prime aufbauend entstanden auch Doppelprozessor Versionen 8750 8850 je 2 2 CPU boards 1 Sync Board und immer schnellere taktratengesteigerte Versionen Die Doppelprozessor Varianten waren ca 60 schneller als die aquivalenten Single Prozessor Modelle CAD CAM BearbeitenPrime Computer waren neben den DEC Maschinen uber lange Jahre hinweg eine der wichtigen Ziel Umgebungen fur die Anbieter von CAD CAM Software Hier ist insbesondere die Verbindung zu dem CAD System MEDUSA der britischen Software Firma Cambridge Interactive Systems CIS zu nennen welches in Deutschland Osterreich und in der Schweiz durch die Firma AGS exklusive vertrieben wurde Prime besass fur den amerikanischen Markt die Vertriebsrechte fur MEDUSA 1984 ubernahm Computervision alle Aktivitaten von CIS und AGS Mit Prime Computer einigte sich Computervision dahingehend dass Prime die MEDUSA Version 4 06 im Quellcode erhielt beide Firmen MEDUSA ab diesem Zeitpunkt selbststandig weiterentwickelten und auch weltweit vertreiben durften Computervision wechselte kurz darauf zur Version 5 0 wahrend Prime mit der Version Prime Medusa 1 0 auf den Markt trat 1988 ubernahm Prime Computer die Softwarefirma Computervision Prime gliederte sich in die zwei Saulen Prime Hardware die fur die proprietaren Rechner zustandig war sowie Prime Computervision die fur das CAD CAM Geschaft mit MEDUSA und CADDS zustandig war Ein weiteres Standbein im Graphiksektor war SGI dessen Hardware man zusammen mit der 3D Karosserie SW PDGS ab ca 1985 bei Ford einsetzte Nach Einstellung der proprietaren PRIMOS Rechnerproduktion und Abgabe der Wartungsverpflichtungen an einen anderen Hersteller folgte eine Konzentration auf das CAD CAM Softwaregeschaft mit Umbenennung in Computervision Mitte der 1990er Jahre erfolgte die Ubernahme von Computervision durch die Parametric Technology Corporation PTC Auch heute noch gibt es aktive Internet Foren und hartnackige Fans der 32 Bit Superminis von Prime Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prime Computer Sammlung von Bildern Comp sys prime englische FAQ weitere FAQEinzelnachweise Bearbeiten Prime Computer Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prime Computer amp oldid 236620267