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Das Praunsche Kabinett war eine beruhmte Privatsammlung in Nurnberg die von 1616 bis 1801 bestand Teile dieser Sammlung werden heute in Museen in Berlin Budapest Museum der Bildenden Kunste Dresden Kopenhagen London Los Angeles Munchen Nurnberg Germanisches Nationalmuseum Paris und Washington D C aufbewahrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Umfang 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Praunsche StiftungshausDer Kaufmann Paulus II Praun 1548 1616 begrundete diese Sammlung in Bologna von seinem Vater hatte er eine Kunstkammer geerbt deren Kunstwerke er integrieren konnte Er bereicherte die Sammlung um zahlreiche altdeutsche und italienische Gemalde des 16 Jahrhunderts Testamentarisch verfugte Praun dass die Kunstsammlung zusammen mit dem Stiftungshaus dem Hausrat mit Kapitalien und Einkunften als Vorschickung einer besonderen Rechtsform des Nurnberger Erbschaftsrechts untrennbar erhalten bleiben und erweitert werden sollte Nach seinem Tod wurde die Sammlung in das Praunsche Stiftungshaus nach Nurnberg uberfuhrt und ausgestellt Ein handschriftliches Inventar aus dem Jahr 1616 ist im Stadtarchiv Nurnberg uberliefert ein Inventar von 1719 belegt dass der Bestand bis dahin nicht gemindert aber auch nur sehr bescheiden gemehrt wurde Diesen Bestand konnte Goethe noch im Jahr 1797 besichtigen Bereits 1772 beschloss die Familie sich von der Sammlung weitgehend zu trennen und liess von Gottlieb von Murr ein Verzeichnis erstellen 1801 als das Institut der Vorschickung keine bindende Kraft mehr hatte verkaufte die Familie aus wirtschaftlicher Not die meisten Stucke der Sammlung geschlossen an den Kunsthandler Johann Friedrich Frauenholz 1758 1822 der Wiederverkauf an Sammler erstreckte sich uber die folgenden Jahrzehnte Der von Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen Coburg Saalfeld erworbene Teil der Graphik befindet sich heute im Kupferstichkabinett der Veste Coburg Die von Furst Miklos Esterhazy fast geschlossen erworbenen Zeichnungen werden heute im Museum der Bildenden Kunste in Budapest aufbewahrt Auch viele der anderen Werke konnen lokalisiert werden Ein Deckelpokal in Birnform von 1576 befindet sich bis heute als Leihgabe der Friedrich von Praun schen Familienstiftung im Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg 1 ebenso die Portrats des Ratsherrn Stephan II Praun 1513 1578 und seiner Frau Ursula Ayrer 1525 1592 von Nicolas Neufchatel 1568 2 Im Besitz des Museums ist ferner das Votivbild Stephans I Praun von Paul Lautensack 1511 und das Bildnis des Diplomaten Stephan III Praun 1544 1591 als Santiagopilger sowie der Hut und zwei Mantel seines Pilgerkostums fur den Jakobsweg Der Verbleib der meisten Stucke ist jedoch unbekannt Umfang BearbeitenDie Sammlung die circa 10 000 Objekte umfasste war schon zu Lebzeiten des Sammlers weitgehend abgeschlossen und beschrankte sich uberwiegend auf die klassischen Kunstgattungen Malerei 250 Arbeiten deutscher und italienischer Kunstler Zeichnung 600 Blattern uberwiegend deutscher und italienischer Kunstler des 16 Jahrhunderts Druckgraphik 6 000 Kupferstiche unter anderem das gesamte druckgraphische Werk Albrecht Durer Skulptur 300 Skulpturen Uber einhundert Miniaturen von Werken vornehmlich italienischer Bildhauer gefertigt von Johan Gregor van der Schardt Bucher Munzen Steine und Edelsteine Raritaten Eine kleinere Sammlung von Raritaten hatte nur eine untergeordnete Rolle innerhalb des GesamtbestandsZwischen 1776 und 1780 schuf das Nurnberger Kunstlerehepaar Maria Katharina und Johann Gottlieb Prestel fur solvente Subskribenten das Mappenwerk Praunsches Kabinett in dem zahlreiche Originalwerke der Sammlung als Druckgraphik wiedergegeben wurden Literatur BearbeitenDas Praunsche Kabinett Meisterwerke von Durer bis Carracci Ausst Kat Germanisches Nationalmuseum Nurnberg 1994 Daniel Hess Durer als Nurnberger Markenartikel in Hermann Maue u a Hrsg Quasi Centrum Europas Europa kauft in Nurnberg Nurnberg 2002 S 451 464 PDF Rainer Schoch Das Praunsche Kabinett Eine Kunstsammlung als Vorschickung In Anette Scherer Red Mazene Schenker Stifter Das Germanische Nationalmuseum und seine Sammlungen Nurnberg 2002 Kulturgeschichtliche Spaziergange im Germanischen Nationalmuseum Bd 5 S 47 52 Einzelnachweise Bearbeiten Praunsche Birne Birnenpokal mit Deckel im Objektkatalog des GMN Stephan II Praun 1513 1578 und Ursula Praun geb Ayrer 1525 1592 im Objektkatalog des GMN Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Praunsches Kabinett amp oldid 227120443