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Porzellanfarben sind Farben die sich zum Auftragen und spaterem Brennen auf Porzellan eignen Ihre Herstellung und Zusammensetzung wurde und wird immer noch von den Porzellanmanufakturen als ein streng gehutetes Geheimnis behandelt Fur das Hobby Porzellanmalerei gibt es Porzellanfarben die nicht gebrannt werden mussen Man verwendet dafur Acrylfarbe auf Wasserbasis die nur zu trocknen braucht oder Kunstharzfarbe die im Backofen gehartet wird Diese Farben sind nicht abriebfest Muster Farbtafel der KPM Berlin um 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Die Farben 2 Herstellung 3 Liste von Pigmenten 4 Historisches 5 Literatur 6 EinzelnachweiseDie Farben BearbeitenEs gibt Unterglasurfarben die den Brennvorgang bei ca 1300 Grad uberstehen mussen und Porzellanfarben zum Malen auf der Glasur Muffelfarben die bei ca 900 Grad gebrannt werden Die Pigmente der Porzellanfarben bestehen aus Metalloxiden Aus Eisenoxidpigmenten lassen sich verschiedene Farben bilden je nach Oxidationsstufe und Ausgangsstoff Rot Gelb Sepia Braun Schwarz und Violett Kupfergrun ist gelblich grun Chromgrun das es erst nach 1811 gab ist intensiv grun Gold als Farbe kann man als geloste Goldsalze auftragen Nach dem Brand ist die Goldoberflache matt Durch Polieren mit einem Achatstift erhielt man eine glanzende Goldoberflache Poliergold Nach 1817 konnte man durch den Brand eine hoch glanzende Gold Oberflache Glanzgold direkt erzeugen fur die man sehr viel weniger Gold benotigte die aber weniger abriebfest ist Herstellung BearbeitenDie Herstellung der Porzellanfarben ist der Email Herstellung ahnlich Die Farbpigmente werden in eine spezielle Glasmasse als Tragermaterial eingeschmolzen die bei der vorgesehenen Brenntemperatur genugend flussig wird ohne zu stark zu zerfliessen Die Masse wird zu Pulver gemahlen und mit einem Bindemittel Ole und Terpentin versehen damit die Farben mit einem Pinsel aufgetragen werden konnen Das Bindemittel wird beim Brennvorgang ruckstandslos verbrannt Liste von Pigmenten Bearbeiten nbsp Farbdemonstration in der Besucherwerkstatt im Museum Schloss Furstenberg nbsp Farbdemonstration in der Besucherwerkstatt im Museum Schloss FurstenbergFarbbezeichnung Metalloxid FormelRubinrot Chromrot PbCrO4 x PbOGoldpurpur Gold Zinnoxid Au SnO2Rot Eisenoxidrot Fe2O3Rot Silberdichromat Ag2Cr2O7Orange Uran VI oxid UO3Gelb Eisenoxidgelb FeO OH Neapelgelb Bleiantimonat Pb SbO3 2 oder Pb3 SbO4 2Chromgelb Bleichromat PbCrO4Barytgelb Bariumchromat BaCrO4Braun Eisenoxidbraun Mischung aus Eisenoxidgelb rot und schwarzGelbgrun Uran V VI oxid U3O8Kupfergrun Kupfer II oxid CuO Cu4H4 OH 8 Si4O10 n H2OChromgrun Chrom III oxid Cr2O3Smalte Kobaltblau Glas Cobalt II oxid in Glas CoO in K2O SiO2 GlasThenards Kobaltblau CoO Al2O3 CoAl2O4 Co Al Spinell Violett Mangan IV oxid MnO2Schwarz Eisenoxidschwarz Fe2O3 FeOSchwarz Uran IV oxid UO2Schwarz Iridium III oxid Ir2O3Schwarz Platin IV oxid PtO2Historisches BearbeitenEs folgen Beispiele zu historischen im Jahr 1825 veroffentlichten 1 Rezepturen von Porzellanfarben aus denen man entnehmen kann wie Porzellanfarben hergestellt wurden Blau 24 Loth weissen Sand SiO2 6 Loth Zaffer ein Cobaltoxidgemisch aus CoO Co2O3 und As2O3 6 Loth Mennige Pb3O4 in einem Morser gestossen in einem Schmelztiegel gebracht gut verkittet und nach dem Trocknen eine halbe Stunde lang in einem lebhaften Feuer gegluht nachher herausgenommen gestossen auf 32 Loth davon 28 Loth gepulverten Salpeter KNO3 hinzu gesetzt wieder in den Tiegel gebracht und 2 Stunden bei einem sehr heftigen Feuer gegluht Kobaltblau 1 Teil Zaffer Cobaltoxidgemisch 3 Teile Sand SiO2 1 Teil Pottasche K2CO3 Diese Bestandteile geschmolzen ergeben ein blaues Glas welches gestossen gesiebt und in besonderen Muhlen gemahlen Smalte heisst Grun Mennige Pb3O4 1 Pfund Kupferhammerschlag CuO 1 Pfund Kieselsteine SiO2 5 Pfund Man macht drei gleiche Teile daraus und setzt gleichviel Salpeter KNO3 hinzu bringt die Mischung in einen Schmelztiegel schmelzt sie uber starkem Feuer lasst sie erkalten stosst sie und reibt sie auf einem Reibestein ab Rot Pech Kohlenwasserstoffe u a 8 Loth Silberglatte Ag2O 4 Loth Rotel stark mit Ton verunreinigtes Fe2O3 2 Loth Gepulvert und vermischt Purpur Mennige Pb3O4 1 Pfund Braunstein MnO2 1 Pfund weisse Kieselsteine SiO2 5 Pfund Man macht drei gleiche Teile daraus nimmt soviel Salpeter KNO3 hinzu als ein solcher Teil ausmacht kalziniert schmilzt und reibt die Mischung Goldpurpur des Andreas Cassius Man lost reines Gold in Konigswasser und setzt solange noch Gold oder Saure hinzu bis man eine gesattigte Auflosung erhalt Ebenso macht man mit derselben Saure eine gesattigte Auflosung von Zinn und giesst diese zu der Goldauflosung Es wird ein purpurrotes Pulver niederfallen welches man sammelt und mit destilliertem Wasser auswascht Literatur BearbeitenHeinrich Hirzel Das Hauslexikon Encyklopadie praktischer Lebenskenntnisse f alle Stande Band 2 3 Auflage Breitkopf amp Hartel Leipzig 1859 S 690 Einzelnachweise Bearbeiten Colin Mackenzie Heinrich Ferdinand Eisenbach Funftausend neue englische Rezepte fur alle Vorfalle des Lebens oder Neue vollstandige Hausbibliothek Zweiter Teil J B Metzler sche Buchhandlung Stuttgart 1825 Glas und Porzellanmalerei S 287 290 S 287 des Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek online in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Porzellanfarbe amp oldid 210379290