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Die Porta Pinciana ist ein spatantikes romisches Stadttor Es wurde in seiner Geschichte wiederholt zugemauert und wieder geoffnet 1974 verhullten Christo und Jeanne Claude es in einer Kunstaktion Die Vorderseite der Porta Pinciana 2019 Die Ruckseite der Porta Pinciana 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Belisar und die Porta Pinciana 3 Verhullung durch Christo 4 Literatur 5 WeblinksBaugeschichte Bearbeiten nbsp Ruckseite der aufgemauerten und uberwucherten Porta Pinciana Tuschzeichnung von Herman van Swanevelt ca 1636 1640 Die Porta Pinciana wurde im Jahr 401 wahrend allgemeiner Verbesserungen an der Aurelianischen Mauer unter Kaiser Honorius erbaut indem ein bereits bestehendes kleines Ausfalltor fortifikatorisch verstarkt wurde der rechts flankierende Turm erhielt anstelle des ursprunglichen rechteckigen Grundrisses einen halbkreisformigen der identische Turm zur Linken kam neu hinzu Die Ziegelsteinkonstruktion des eigentlichen Tores ist mit Travertin verkleidet und befindet sich immer noch in gutem Zustand Die ganze Anlage wurde zu einem unbestimmten Zeitpunkt auf drei Stockwerke erhoht heute wieder zuruckgebaut gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurden viele Teile der Aurelianischen Mauer wieder in den vermeintlich antiken Urzustand zuruckversetzt und von mittelalterlichen oder fruhneuzeitlichen Anbauten befreit und sie war von Baumen und Strauchern uberwuchert nbsp Offene Porta Pinciana Stich von Giuseppe Vasi 18 Jh Das nach dem Pincio einer nahegelegenen aber nicht zu den klassischen sieben Hugeln Roms gehorenden Erhebung benannte Tor trug auch den Namen Porta Salaria Vetus alte Porta Salaria da die Via Salaria die Salzstrasse in einer alteren Streckenfuhrung hindurch fuhrte An der Wende von der Spatantike zum Fruhmittelalter entstellte sich der Name zu Porta Portitiana oder Porta Porciniana Das Tor das kein Hauptzugang zur Stadt war wurde wiederholt zugemauert so dass zudem die Bezeichnung Turata entstand als Amalgamierung von Porta murata vermauertes Tor Im 9 Jahrhundert geschah dies zum ersten Mal Offnung und Schliessung wechselten sich nach Bedarf ab Ein letztes Mal schloss man das Tor 1808 offen ist es wieder seit 1887 und es gehort zu einer der Zufahrten zur nahen Villa Borghese Die weiteren Toroffnungen die mittlerweile links und rechts der Porta Pinciana existieren stammen aus moderner Zeit und dienen dem angewachsenen Strassenverkehr Belisar und die Porta Pinciana Bearbeiten nbsp Belisar als Bettler auf einem Gemalde von Jacques Louis David Rechts unten liest man die Inschrift Date Obolum Belisario Gebt dem Belisar einen Obolus Zur Geschichte der Porta Pinciana gehort der ostromische Feldherr Belisar mit einem historischen und einem legendaren Bezug Ende des 5 Jahrhunderts hatten die Ostgoten ursprunglich im Auftrag Ostroms letztlich aber in faktischer Unabhangigkeit die Herrschaft uber Italien erlangt Im Gefolge der dynastischen Kampfe innerhalb der ostgotischen Fuhrungsschicht griff das Reich unter dem energischen Kaiser Justinian ein und loste die Gotenkriege aus Der ostromische Feldherr Belisar landete 535 in Sizilien und stiess rasch bis nach Rom vor das er 536 besetzte Unter seinem Kommando wurde der Gegenangriff der Ostgoten auf die Stadt wahrend der Belagerung von 537 38 abgewehrt Eine wichtige Episode dabei war die Schlacht bei der Porta Pinciana ein Ausfall romischer Truppen aus der Stadt und anschliessend der misslungene Versuch einer Entscheidungsschlacht im offenen Feld die wegen Disziplinlosigkeit der kaiserlichen Truppen mit einem Sieg der Ostgoten endete Der Kampf ist detailliert in Prokopios Bellum Gothicum Buch V Kapitel 28 29 beschrieben Seit dem Mittelalter ist die dann Legende bekannt dass Belisar auf Befehl von Kaiser Justinian geblendet worden und in volliger Armut als Bettler unter der Porta Pinciana in Rom gestorben sei Das Motiv des blinden und nur von einem Kind begleiteten Belisar der von einem seiner ehemaligen Soldaten mit Schrecken erkannt wird wurde wiederholt bildnerisch umgesetzt Obwohl der historische Belisar aber tatsachlich 562 einem Hochverratsprozess unterworfen und unter Hausarrest gestellt wurde wurde er in Wahrheit 563 freigesprochen und starb 565 als freier hochgeehrter Mann in Konstantinopel Verhullung durch Christo Bearbeiten1974 verhullten Christo und Jeanne Claude die Porta Pinciana und Teile der Aurelianischen Mauer fur vierzig Tage Die Installation war als Wrapped Roman Wall ein Vorlaufer der Verhullungen von Pont Neuf zehn Jahre und Reichstagsgebaude zwanzig Jahre spater Literatur BearbeitenPorta Pinciana In Samuel Ball Platner Thomas Ashby A Topographical Dictionary of Ancient Rome Oxford University Press London 1929 S 412 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Porta Pinciana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Wall Wrapped Roman Wall von Christo und Jeanne Claude41 909444444444 12 488333333333 Koordinaten 41 54 34 N 12 29 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Porta Pinciana amp oldid 210829276