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Die Pont Neuf deutsch Neue Brucke ist die alteste noch erhaltene Brucke uber die Garonne in Toulouse 1 Sie verbindet den Place Esquirol und die Rue de Metz mit der Rue de la Republique Pont NeufPont NeufNutzung StrassenbruckeQuerung von GaronneOrt ToulouseKonstruktion SteinbogenbruckeGesamtlange 220 mAnzahl der Offnungen 7 2Langste Stutzweite max 30 mBaubeginn 1543Fertigstellung 1632Planer Jacques Lemercier u a LageKoordinaten 43 35 58 N 1 26 23 O 43 599444444444 1 4397222222222 Koordinaten 43 35 58 N 1 26 23 OPont Neuf Toulouse Okzitanien f1p1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte des Bruckenbaus 3 Weblinks 4 AnmerkungenBeschreibung BearbeitenDie Pont Neuf fuhrt uber die zwischen hohen Boschungsmauern fliessende Garonne von der an ihrem rechten Ufer liegenden Altstadt in westlicher Richtung zu dem ehemaligen Vorort Saint Cyprien Da der Fluss hier eine Linkskurve beschreibt liegt seine tiefste Stelle naher an der Altstadt Die etwa 220 m lange Brucke hat deshalb sieben ungleiche Bogen wobei der grosste Bogen ausserhalb der Mitte naher am rechten Ufer steht An ihn schliessen sich in Flussrichtung gesehen rechts zwei kleinere und links vier kleiner werdende Bogen an Am linken westlichen Ufer wird die Brucke durch eine rund 85 m lange Rampe mit zwei heute nicht mehr sichtbaren Bogen bis zum dortigen Strassenniveau fortgesetzt Der grosste der aus hellen Kalk und rotbraunen Ziegelsteinen gemauerten Bogen hat eine lichte Weite von rund 30 m der kleinste von etwa 18 m Die Fahrbahndecke steigt von beiden Seiten leicht zur Mitte des grossten Bogens hin an Die Korbbogen stutzen sich auf machtige aber kaum aus dem Wasser ragende zwischen 7 und 12 m breite Pfeiler ab die nach vorn und hinten spitz zulaufen und von kleineren Pfeilervorbauten gekront werden In den Zwickeln zwischen den Bogen wurden grosse Durchlasse eingebaut um bei Hochwasser den Wasserdruck zu reduzieren Angeblich sollten diese ebenfalls mit Kalkstein umrandeten Wasserspeier ursprunglich Lowenmauler darstellen wurden aber aus Kostengrunden in einer einfacheren Form ausgefuhrt Die Brucke ist einschliesslich der dekorativen hellen Kante am Fahrbahnrand etwa 22 m innerhalb der Steinbrustungen etwa 19 50 m breit Die Fahrbahn ist gegenwartig 2011 in zwei Busspuren sowie eine in westlicher Richtung fuhrende Fahrspur aufgeteilt Zu beiden Seiten gibt es je einen Rad und einen Gehweg Die Brucke wird nachts haufig angestrahlt oft auch in verschiedenen Farben Unmittelbar unterhalb des westlichen Bruckenendes liegt das Hopital Hotel Dieu Saint Jacques vor dem der letzte noch existierende Pfeiler und Bogen der fruheren Pont Vieux in den Fluss ragt Geschichte des Bruckenbaus BearbeitenToulouse hatte verschiedene Holzbrucken uber die Garonne vor allem die Pont Vieux und die Pont de la Daurade eine gedeckte Holzbrucke die aber immer wieder erneuert werden mussten 2 Schon 1481 befasste sich der Stadtrat mit dem Bau einer neuen gemauerten Brucke erhielt aber erst 1541 von Konig Francois Ier die Genehmigung zur Finanzierung durch regionale Steuern die auf die Dauer der angenommenen kurzen Bauzeit beschrankt sein sollten 1542 wurden eine Gruppe aus sechs Maurern und Zimmerern mit der Planung einer Rundbogenbrucke und mit der Untersuchung des Flussbettes mittels einer langen Eisenstange beauftragt der einzig moglichen Methode zu jener Zeit Im folgenden Jahr begannen die Arbeiten unter der Leitung von Nicolas Bachelier aufgrund von offensichtlich nach seinen Vorstellungen geanderten Planen mit dem ersten 3 Pfeiler am linken Ufer der bei Niedrigwasser im Trockenen stand und wohl 1544 fertiggestellt wurde Schon die Grundung des linken Widerlagers traf auf erhebliche technische und wohl auch finanzielle Probleme so dass es erst nach 1550 fertiggestellt werden konnte 1554 begannen die Arbeiten fur den zweiten Pfeiler Es dauerte allerdings bis Ende 1555 bis die von einer holzernen Spundwand 4 eingeschlossene Baugrube im Fluss ausreichend abgedichtet war Wenige Tage vor der Grundsteinlegung wurde die Baugrube jedoch uberschwemmt und schliesslich von den Fluten fortgetragen Im Mai 1556 erteilte die Stadt deshalb einen Auftrag an einen Unternehmer der versprochen hatte die restlichen Pfeiler zu bauen Acht Monate spater war der erste Spundwandverbau kaum fortgeschritten im folgenden Februar stellten Gutachter fest dass die ausgefuhrte Bauleistung nicht einmal den erhaltenen Anzahlungen entsprach und schliesslich wurde der Unternehmer ins Gefangnis geworfen Spater fand man zwei seriose Zimmerer die den zweiten Pfeiler 1558 bis 1559 ausfuhrten Nach funfzehn Jahren waren somit zwei Pfeiler und ein Widerlager ausgefuhrt Der Verbau fur den dritten Pfeiler konnte erst trockengelegt werden nachdem ein dreifacher Verbau ausgefuhrt worden war Der Pfeiler wurde 1561 fertiggestellt Da kein Unternehmer mehr die Risiken des Bruckenbaus auf sich nehmen wollte musste die Stadt die weiteren Arbeiten als Regieleistungen ausfuhren Auch beim vierten Pfeiler gelang es kaum die Sohle trockenzulegen Der zu Hilfe gerufene Ingenieur du roi 5 entwarf eine Maschine zum Ausbaggern der Baugrube aber die Fundamente fur den Pfeiler wurden gelegt bevor wirklich tragfahiger Boden erreicht worden war Darauf riss der Pfeiler und sein stromabwarts gelegener Teil begann zu rutschen Erst 1567 konnte der vierte Pfeiler saniert werden Ungefahr zu der Zeit entschied die konigliche Verwaltung die die Steuern fur den Bau Jahr fur Jahr verlangert hatte die Bauleitung von der Stadt auf den Staat zu ubertragen 1579 wurde der funfte Pfeiler in Angriff genommen werden Unter der Leitung von Dominique Bachelier dem Sohn von Nicolas wurde der Pfeiler auf Pfahle gegrundet da ein tragfahiger Boden nicht erreicht wurde und in zwei Jahren fertiggestellt Allerdings teilte sich auch dieser Pfeiler in zwei Teile die von den Fluten der Garonne bis 1610 restlos weggeschwemmt wurden Von 1581 bis 1597 mussten die Bauarbeiten wegen des achten Hugenottenkrieges eingestellt werden 6 Der sechste Pfeiler wurde unter der Leitung der Architekten Pierre Souffron und Dominique Capmartin zwischen 1597 und 1601 in einer sehr grossen Baugrube ausgefuhrt in der auch das rechte Widerlager bis 1606 erstellt werden konnte 7 Der funfte Pfeiler wurde von dem erneut hinzugezogenen Souffron in der Zeit von 1610 bis 1612 vollstandig neu erstellt sowie ein Teil des siebten Bogens des ersten auf der rechten Seite Finanzielle Auseinandersetzungen zwischen den Etats de Languedoc und der koniglichen Verwaltung sowie ein aussergewohnlich starkes Hochwasser im Jahr 1613 verzogerten den weiteren Baufortschritt Die Angelegenheit wurde vor den Kronrat 8 gebracht der eine Kommission einsetzte der auch Jacques Lemercier angehorte Lemercier erstellte zwei Entwurfe fur die Bruckenbogen von denen einer vom Kronrat am 30 September 1614 angenommen und zur Grundlage einer Vergabe der Bauarbeiten an eine Arbeitsgemeinschaft von funf Baumeistern aus Paris gemacht wurde darunter Marcel le Roy Dieser Entwurf mit Korbbogen unterschiedlicher Grosse wurde die Grundlage fur das endgultige Aussehen der Brucke Ab 1618 entsandte Marcel le Roy seinen Neffen Francois Mansart als seinen Vertreter auf die Baustelle der dort bis 1621 blieb Zwischen 1615 und Anfang 1619 wurden die drei ersten Bogen gebaut als gefahrliche Risse im vierten Pfeiler festgestellt wurden Die Begutachtungen und Beratungen dauerten sechs Jahre bis schliesslich der wiederum von Lemercier erstellte Vorschlag der Sanierungsarbeiten angenommen wurde die dann bis zum Jahr 1626 ausgefuhrt wurden 1619 hatte man gleichzeitig auch auf der rechten Seite mit den Arbeiten fur den siebten Bogen anfangen konnen wozu der bereits ausgefuhrte Teil abgebrochen werden sollte 9 Als Mansart damit begann kam es zu Auseinandersetzungen deren Hintergrund nicht nur Arger mit Souffron sondern vor allem Animositaten zwischen den Verantwortlichen aus Toulouse einerseits und denen aus Paris andererseits waren Sie fuhrten sogar dazu dass Mansart und ein Kollege fur kurze Zeit verhaftet wurden und endeten in einem langen Verfahren Die Bauarbeiten konnten deshalb an dieser Stelle erst 1626 wieder aufgenommen und 1632 fertiggestellt werden Die Pont Neuf in Toulouse hat eine ahnliche Breite wie die ungefahr zur gleichen Zeit gebaute Pont Neuf in Paris und die Pont Henri IV in Chatellerault Bei allen drei Brucken war ursprunglich die damals ubliche Bebauung mit Hausern entweder vorgesehen oder sollte jedenfalls moglich bleiben jedoch wurde unter Konig Henri IV eine solche Bebauung auf keiner der Brucken zugelassen 1614 hatte Mansart von Lemercier den Auftrag erhalten am linken Ende der Brucke einen grossen Torbogen mit seitlichen Turmen zu bauen die 1620 etwa zur Halfte fertiggestellt waren Es dauerte bis 1642 bis dort ein Triumphbogen mit einem nur teilweise vollendeten Relief von Ludwig XIII nach den Planen von Jean Cailhau fertiggestellt wurde der 1858 aus verkehrstechnischen Grunden wieder abgerissen wurde nbsp Pont Neuf ca 1790Die Brucke wurde zwar 1632 fertiggestellt und fur den Verkehr freigegeben dennoch wurde sie erst 27 Jahre danach am 19 Oktober 1659 von dem jungen Ludwig XIV personlich eroffnet Die Pont Neuf uberstand seither samtliche Hochwasser der Garonne auch das starke Hochwasser vom Juni 1875 das die Scheitel der Bogen erreichte In den Jahren 1937 und 1947 48 wurden grundlegende Sanierungsarbeiten an den Pfeilern durchgefuhrt Dabei entdeckte man die Trinkwasserkanalisation in der Brucke die 1542 vorgesehen worden war Vom linken Ufer sollte Trinkwasser durch die Brucke zu einem Wasserschloss im rechten Widerlager geleitet werden von dem aus es in der Stadt verteilt werden sollte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pont Neuf de Toulouse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jean Mesqui Le pont neuf de Toulouse sur la Garonne PDF 2 8 MB Extrait du Congres Toulousain de Comminges Jean de Saint Blanquat La construction du Pont Neuf Memento vom 25 April 2012 im Internet Archive PDF 483 kB auf Studio Differemment Pont Neuf In Structurae Georges Costa L Œuvre de Pierre Souffron au Pont Neuf de Toulouse PDF 421 kB Memoires de la Societe Archeologique du Midi de la France 2000 S 155 176 Georges Costa Jacques Le Mercier et la construction du Pont Neuf de Toulouse PDF 891 kB Memoires de la Societe Archeologique du Midi de la France 2000 S 127 152 Georges Costa Les entrepreneurs parisiens du Pont Neuf de Toulouse PDF 1 9 MB Memoires de la Societe Archeologique du Midi de la France 2000 S 187 223Anmerkungen Bearbeiten Man findet sowohl die Schreibweise ohne Bindestrich als auch die mit Bindestrich Pont Neuf Die Angaben beruhen vorwiegend auf dem Aufsatz Jean Mesqui Le Pont Neuf de Toulouse sur la Garonne PDF 2 8 MB Die Nummerierung der Pfeiler beginnt links mit dem ersten freistehenden Pfeiler das in der Boschung verborgene Widerlager wird nicht als Pfeiler mitgezahlt Andere Quellen zahlen das Widerlager als ersten Pfeiler wodurch sich die widerspruchlichen Angaben erklaren Batardeau ist der Fachbegriff fur eine holzerne Spundwand die im Flussbett verankert wird und einen ausreichend grossen Baugrubenverbau bildet um darin den Pfeiler zu mauern Anfangs bestand der Batardeau aus zwei Holzwanden deren Zwischenraume mit Lehm und ahnlichem Material verfullt wurden um eine Abdichtung zu erreichen Gelegentlich werden in einem grossen Batardeau auch zwei Pfeiler samt dem Lehrgerust fur den Bruckenbogen erstellt Die Zimmererarbeiten waren deshalb oft wichtiger als die dann folgenden Maurerarbeiten Ingenieur des Konigs hochrangiger in Staatsdiensten stehender Ingenieur Die Hugenottenkriege wurden durch das Edikt von Nantes vom 13 April 1598 beendet Die von Souffron eingefuhrte Neuerung war ein Batardeau mit dreifachen Holzwanden die sukzessive tiefer in den Boden eingebunden werden konnten und letztlich fur den Erfolg der Baumassnahme entscheidend waren Conseil du roi Der von Souffron begonnene Rundbogen war zu hoch fur die flachere Brucke von Lemercier Normdaten Geografikum GND 4741448 0 lobid OGND AKS VIAF 294805426 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pont Neuf Toulouse amp oldid 225172345