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Die Pont Albert Louppe ursprunglich Pont de Plougastel spater premier Pont de Plougastel genannt ist eine Brucke uber die Trichtermundung des Flusses Elorn in der Bucht von Brest Sie verbindet die Gemeinde Plougastel Daoulas mit Relecq Kerhuon einem Vorort von Brest in der Bretagne Sie war eine der ersten Brucken bei denen Eugene Freyssinet erste Ideen des von ihm spater entwickelten Spannbetonverfahrens anwendete Die Pont de Plougastel hatte bei ihrer Fertigstellung die grosste Spannweite aller Betonbrucken weltweit Pont Albert LouppePont Albert LouppeNutzung Fussganger RadfahrerQuerung von Mundung des Elorn in die Bucht von BrestOrt Plougastel Daoulas und Relecq Kerhuon Departement FinistereKonstruktion Stahlbeton BogenbruckeGesamtlange 888 mBreite 12 mAnzahl der Offnungen dreiPfeilerachsabstand 186 40 mLichte Hohe 35 30 m uber NWBaubeginn 1926Eroffnung 1930Planer Eugene FreyssinetLageKoordinaten 48 23 16 N 4 24 0 W 48 387779201111 4 4000244141667 Koordinaten 48 23 16 N 4 24 0 WPont Albert Louppe Finistere f1 Inhaltsverzeichnis 1 Nutzung 2 Name 3 Lage 4 Beschreibung 5 Einzelheiten des Bauablaufs 6 Geschichte 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseNutzung BearbeitenDie Bogenbrucke war ursprunglich als Strassen und Eisenbahnbrucke konzipiert die den Weg aus dem Suden des Departement Finistere nach Brest abkurzen sollte Die nachste Brucke uber den Elorn stand 13 km flussaufwarts in Landerneau Die vorgesehene Eisenbahnlinie von Quimper nach Brest wurde jedoch nie gebaut Als die Brucke dem zunehmenden Verkehr nicht mehr gewachsen war wurde in den Jahren 1991 bis 1994 direkt neben ihr eine grosse Schragseilbrucke gebaut die Pont de l Iroise Die Pont Albert Louppe wird seitdem nur noch als Fussganger und Fahrradbrucke benutzt Name BearbeitenDer ursprungliche Name bezog sich auf die in die Bucht von Brest hineinragende Halbinsel Plougastel im Suden des Elorn Der Name wurde 1994 zur Unterscheidung von der zweiten Brucke geandert Schliesslich wurde sie nach Albert Louppe 1856 1927 benannt dem seinerzeitigen Prasidenten der Generalversammlung des Departement Finistere der entscheidenden Einfluss auf den Bau der Brucke hatte ihre Fertigstellung aber nicht mehr erlebte Lage BearbeitenDie Lage der Brucke uber der an dieser Stelle 640 m breiten Mundung des Elorn wurde durch zwei Felssporne im Boden des Flussbettes bestimmt die als stabiler Untergrund fur die beiden Pfeiler dienten Die gezeitenabhangige Stromung in der Mundung kann 4 Knoten der Tidenhub 7 5 m erreichen Es treten Sturme mit deutlich mehr als Windstarke 12 auf Die Ufer steigen zu beiden Seiten relativ steil zu dem hoher gelegenen flachen Land an so dass die Strasse uber die Brucke trotz ihrer Hohe ohne grosse Steigungen auskommt Beschreibung BearbeitenDie Brucke ist eine Folge von drei gleich grossen Segmentbogen mit einer aufgestanderten Fachwerkkonstruktion deren Untergurt ein Eisenbahngleis aufnehmen kann wahrend der Obergurt als Fahrbahnplatte fur den Strassenverkehr ausgebildet ist Die Bogen bestehen jeweils aus einem Stahlbeton Hohlkasten der in die aus den Widerlagern und den Pfeilern auskragenden Bogenansatze ohne Gelenke eingespannt ist Die Hohlkasten sind innen durch je zwei Langswande verstarkt Sie sind nur schwach armiert meist quer zum Bogenverlauf Der Stahlanteil der Hohlkasten bewegt sich insgesamt um 23 kg pro Kubikmeter Beton Die im Freivorbau mit Ideen des spateren Spannbetonverfahrens hergestellten Bogenansatze kragen von der Pfeilerachse aus gemessen 15 60 m aus Die Bruckenplatte fur die Fahrbahn liegt unmittelbar auf dem Scheitel der Bogen auf wahrend die darunter angeordnete Bahnstrecke durch den dafur geoffneten und verstarkten Bogen verlauft Diese Fachwerkstrecke verlauft zwar uber die gesamte Lange der eigentlichen Brucke ist unter den Vorlandbrucken aber nur in einem kurzen Teilstuck ausgefuhrt worden Die Oberkante der Fahrbahn liegt 42 50 m uber Niedrigwasser die lichte Hohe betragt 35 30 m uber Niedrigwasser bzw 27 80 m uber der Springtide Die Brucke ist einschliesslich der Vorlandbrucken 888 m lang Ihre Fahrbahn war ursprunglich einschliesslich der beiden 1 m breiten Gehwege 8 m breit sie wurde aber in den Jahren 1962 bis 1966 zusammen mit den Pfeilern auf 12 m 9 m 2 Gehwege a 1 50 m verbreitert Einzelheiten des Bauablaufs BearbeitenDer Bau begann mit dem Betonieren der Widerlager an den Ufern in je einer kreisrunden Baugrube aus Stahlbeton sowie mit dem Bau der Vorlandbrucken An den Ufern wurden zwei parallel uber den Fluss verlaufende Kabelkrane mit einer Spannweite von 680 m installiert deren Seile von 55 m hohen Holzturmen getragen wurden Wegen der haufig schlechten Sicht und um ein prazises Abladen zu ermoglichen war neben den beiden Laufkatzen je eine Fahrerkabine installiert von der aus der Kran gesteuert werden konnte Fur besonders schwere Transporte konnten die Laufkatzen nebeneinander fahren die Last gemeinsam heben und dadurch die Tragkraft von zwei Tonnen auf vier Tonnen erhohen Am Ufer wurde ausserdem ein Senkkasten aus Stahlbeton hergestellt mit dem die beiden Pfeiler gebaut wurden An seinen Seiten waren holzerne Schwimmkasten angebracht um ihn an die richtige Stelle im Fluss einschwimmen zu konnen Nach der Herstellung des ersten Pfeilers wurde er zu dem zweiten Pfeiler geschwommen nbsp Lehrgerust zwischen den Bogenansatzen daruber die KabelkraneGleichzeitig wurde am Ufer das grosste bis dahin jemals gebaute 160 m lange Lehrgerust hergestellt das nacheinander fur alle drei Bogen verwendet wurde Es bestand aus zwei dicht ubereinanderliegenden durch ein enges Fachwerkgitter getrennten Schalen die zunachst auf Hilfsstutzen montiert wurden Die Enden der Holzfachwerkbogen wurden durch ein Zugband bestehend aus justierbaren Stahlseilen miteinander verspannt so dass sich eine stabile 300 Tonnen schwere Konstruktion ergab Das Lehrgerust lagerte mit den Enden auf je einem ebenfalls aus Stahlbeton gefertigten 35 m langen und 8 m breiten Leichter Mit diesen Leichtern und mit Hilfe der aufkommenden Flut wurde das Lehrgerust an den vorgesehenen Platz zwischen dem Widerlager und dem ersten Pfeiler eingeschwommen und unter den auskragenden Bogenansatzen abgesetzt Fur den Absetzvorgang standen in der beginnenden Ebbe zwar nur wenige Minuten zur Verfugung dennoch konnten alle drei Positionierungen des Lehrgerustes problemlos durchgefuhrt werden Die Hohlkasten wurden in verschiedenen Abschnitten betoniert Zunachst wurde der gesamte Bogen in Betonierabschnitte unterteilt um die Last moglichst gleichmassig auf dem Lehrgerust zu verteilen Dann wurde zunachst der Boden des Kastens mit den Anschlussen fur die senkrechten Wande betoniert anschliessend je zwei Wande und schliesslich die Kastendecke Auf dem fertiggestellten und schon weitgehend ausgeharteten Bogen konnte dann mit der Aufstanderung fur die Bruckendecke begonnen werden wahrend das Lehrgerust bei dem nachsten Bogen im Einsatz war Geschichte BearbeitenDie ersten Ideen einer Brucke uber den Elorn wurden schon 1890 diskutiert Konkretere Plane aus dem Jahr 1904 scheiterten am Widerstand der Gemeinde Landerneau die befurchtete dass eine Brucke die Position von Brest starken und sie selbst ins Abseits bringen wurde Verschiedene weitere Projekte wurden diskutiert konnten aber im Ersten Weltkrieg nicht weiter verfolgt werden Am 22 September 1922 entschied schliesslich die Generalversammlung des Departments Finistere unter ihrem Prasidenten Albert Louppe eine Brucke bauen zu lassen In dem 1923 veranlassten Wettbewerb wurden sowohl Stahlbrucken als auch Betonbrucken angeboten wobei das Angebot der Entreprises Limousin mit der von Eugene Freyssinet geplanten Stahlbetonbrucke mit ubereinanderliegenden Fahrbahnen fur die Eisenbahn und den Strassenverkehr zum Preis von 9 57 Mio Francs um etwa 5 Mio Francs unter dem der Konkurrenten lag Dennoch gab es Bedenken ob das Projekt einer in dieser Grosse noch nie gebauten Betonbrucke die gleiche Sicherheit bote wie eine Stahlbrucke Letztlich uberwand der Einfluss von Albert Louppe die Zweifel so dass die Generalversammlung am 21 Januar 1924 den Auftrag auf das Angebot von Limousin Freyssinet erteilte Die eigentlichen Bauarbeiten an der Brucke begannen 1926 und endeten am 9 Oktober 1930 mit ihrer feierlichen Einweihung durch den Prasidenten der Republik Gaston Doumergue Am 27 August 1944 sprengten die abziehenden deutschen Truppen den nordlichen Bogen wobei auch ein Teil des mittleren Bogens zerstort wurde Durch Bomben der Alliierten wurden die Vorbrucken beschadigt Nach dem Krieg wurde die Brucke wieder aufgebaut und am 29 Oktober 1949 fur den Verkehr freigegeben nbsp Windabweiser an der Pont Albert Louppe zum Schutz der dahinter stehenden Pont de l IroiseIn den Jahren 1962 bis 1966 wurde die Brucke von 8 m auf 12 m verbreitert 1974 wurde erstmals die Idee einer zweiten Brucke diskutiert die dann in den Jahren 1991 bis 1994 ausgefuhrt wurde Danach wurde der Verkehr auf der Pont Albert Louppe auf Fahrrader und Fussganger eingeschrankt der diskutierte Gedanke die Brucke abzureissen konnte sich nicht durchsetzen In den Jahren 2005 und 2006 fuhrte die Firma Freyssinet Sanierungsarbeiten durch Zum Schutz der dicht neben ihr stehenden Schragseilbrucke wurde die Pont Albert Louppe mit Windabweisern an den Bogenscheiteln versehen 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pont Albert Louppe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Albert Louppe Brucke In Structurae Didier Blaise Le Pont Albert Louppe Carnet de voyage dans le temps PDF 8 0 MB CROA 16 Juni 2006 auf Planete TP B Marrey Histoire de la Traversee de l Elorn Finistere PDF 694 kB auf Planete TP Video der Baustelle auf ina fr Andre Coyne Le Pont en beton arme Albert Louppe sur l Elhorn entre Brest et Plougastel In Le Genie Civil N 2512 vom 4 Oktober 1930 S 317 333 mit einem Kommentar von Eugene Freyssinet S 333 334 Digitalisat auf BnF Gallica David Fernandez Ordonez Eugene Freyssinet I was born a builder In Manfred Curbach Hrsg 28 Dresdner Bruckenbausymposium 12 13 Marz 2018 Technische Universitat Dresden Dresden 2018 ISBN 978 3 86780 544 5 S 101 126 im PDF S 103 128 englisch tu dresden de PDF 23 6 MB Literatur BearbeitenEugene Freyssinet Die Brucke bei Plougastel In Zeitschrift des Vereines Deutscher Ingenieure 73 1929 S 94ff Friedrich Ignaz von Emperger Einleitung und Erlauterung zur Vorfuhrung des Films vom Bau der Brucke von Plougastel In Bericht uber die Hauptversammlung des Deutschen Betonvereins 32 1929 S 523 546 Friedrich Ignaz von Emperger Bogenbrucke uber den Elorn bei Plougastel In Beton und Eisen internat Organ fur Betonbau Beton et fer Concrete and steel 29 1930 S 126ff R Bernhard Eisenbeton Bogenbrucke Albert Louppe zwischen Brest und Plougastel In Zeitschrift des Vereines Deutscher Ingenieure 75 1931 S 182 186 Bau der Plougastel Brucke in Frankreich In H und T schweizerische Baumeister und Zimmermeister Zeitung L Entreprise Il Capomastro 28 1929 S 38ff Die Brucke von Plougastel In Beton und Eisen internationales Organ fur Betonbau Beton et fer Concrete and steel 28 1929 S 293 297 Vom Bau der Brucke bei Plougastel In Zeitschrift des Vereines Deutscher Ingenieure 73 1929 S 770ff Einzelnachweise Bearbeiten Leonardo Fernandez Troyano Bridge Engineering A Global Perspective Colegio de Ingenieros de Caminos Canales y Puentes Thomas Telford 2003 ISBN 0 7277 3215 3 S 78 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pont Albert Louppe amp oldid 225493037