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In der Warteschlangentheorie einem Teilgebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie ist die Pollaczek Chintschin Formel eine Formel zur Berechnung der mittleren Warteschlangenlange bei einem Bedienmodell dessen Anforderungsstrom Poisson verteilt ist und dessen Bedienzeiten einer beliebigen Verteilung unterliegen ein M G 1 Modell in der Kendall Notation Sie kann ebenso zur Berechnung der durchschnittlichen Wartezeit in diesem Modell verwendet werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Durchschnittliche Warteschlangenlange 3 Durchschnittliche Wartezeit 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Formel wurde zunachst von Felix Pollaczek 1930 veroffentlicht 1 und von Alexander Chintschin zwei Jahre spater uberarbeitet 2 3 4 Durchschnittliche Warteschlangenlange BearbeitenDie Formel gibt die mittlere Warteschlangenlange L displaystyle L nbsp mit L r r 2 l 2 Var S 2 1 r displaystyle L rho frac rho 2 lambda 2 operatorname Var S 2 1 rho nbsp an 5 Hierbei sind l displaystyle lambda nbsp die Ankunftsrate des Poisson Stroms 1 m displaystyle 1 mu nbsp die durchschnittliche Abfertigungszeit der Abfertigungszeitverteilung S displaystyle S nbsp r l m displaystyle rho lambda mu nbsp die Auslastung und Var S displaystyle operatorname Var S nbsp die Varianz der Abfertigungszeitverteilung S displaystyle S nbsp Fur eine stabile Warteschlangenlange ist es notwendig dass r lt 1 displaystyle rho lt 1 nbsp gilt da sonst die Anfragen schneller ankommen als sie abgefertigt werden Die Verkehrsdichte liegt zwischen 0 displaystyle 0 nbsp und 1 displaystyle 1 nbsp Dies bezeichnet die durchschnittliche Leerlaufzeit des Bedienelements Sollte die Ankunftsrate l a displaystyle lambda a nbsp grosser oder gleich der Bedienrate l s displaystyle lambda s nbsp sein geht die Wartezeit gegen unendlich Der Varianzterm der Formel resultiert aus dem Wartezeitparadoxon 6 Durchschnittliche Wartezeit BearbeitenDie Zeit W displaystyle W nbsp bezeichne die durchschnittliche Zeit im System dann gilt W W m 1 displaystyle W W mu 1 nbsp wobei W displaystyle W nbsp die durchschnittliche Wartezeit und m displaystyle mu nbsp die Bedienrate ist Unter Verwendung von Littles Gesetz L l W displaystyle L lambda W nbsp mit L displaystyle L nbsp als durchschnittliche Warteschlangenlange l displaystyle lambda nbsp als Ankunftsrate des Poissonstroms und W displaystyle W nbsp als durchschnittliche Zeit im Systemgilt W r l m Var S 2 m l m 1 displaystyle W frac rho lambda mu operatorname Var S 2 mu lambda mu 1 nbsp Als Formel der durchschnittlichen Wartezeit folgt dann 7 W L l m 1 r l m Var S 2 m l displaystyle W frac L lambda mu 1 frac rho lambda mu operatorname Var S 2 mu lambda nbsp Einzelnachweise Bearbeiten Felix Pollaczek Uber eine Aufgabe der Wahrscheinlichkeitstheorie In Mathematische Zeitschrift Band 32 1930 S 64 100 doi 10 1007 BF01194620 Alexander Chintschin Mathematical theory of a stationary queue In Matematicheskii Sbornik Band 39 Nr 4 1932 S 73 84 mathnet ru Lajos Takacs Review J W Cohen The Single Server Queue In Annals of Mathematical Statistics Band 42 Nr 6 1971 S 2162 2164 doi 10 1214 aoms 1177693087 John Kingman The first Erlang century and the next In Queueing Systems Band 63 Nr 3 4 2009 doi 10 1007 s11134 009 9147 4 John Haigh Probability Models Springer 2002 ISBN 1 85233 431 2 S 192 Robert B Cooper Shun Chen Niu Mandyam M Srinivasan Some Reflections on the Renewal Theory Paradox in Queueing Theory In Journal of Applied Mathematics and Stochastic Analysis Band 11 Nr 3 1998 S 355 368 fau edu PDF 196 kB Peter G Harrison Naresh M Patel Performance Modelling of Communication Networks and Computer Architectures Addison Wesley 1992 ISBN 0 201 54419 9 S 228 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pollaczek Chintschin Formel amp oldid 198322932