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Der Platindruck Platinotypie ist ein fotografisches Edeldruckverfahren das William Willis im Jahr 1873 erfand und 1878 patentieren liess Photochemisch basiert es auf der Lichtempfindlichkeit des Kaliumtetrachloridoplatinats Das Verfahren war besonders bei den Piktorialisten zwischen 1880 und 1914 beliebt Ein Platindruck von Edwin Hale Lincoln vom Ende des 19 oder Anfang des 20 Jhd Inhaltsverzeichnis 1 Verfahren 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksVerfahren BearbeitenDas Platindruckverfahren beruht auf der von John Herschel um 1832 entdeckten Lichtempfindlichkeit des Kaliumtetrachloridoplatinats K2 PtCl4 alte Bezeichnung Platinchlorur Eine Umsetzung dieser Lichtempfindlichkeit in ein fotografisches Verfahren also die Herstellung eines lichtbestandigen Lichtbildes gelang aber erst Willis im Jahr 1873 Fur die Platinotypie wird ein Papier mit Oxalsaure Eisen III chlorid und Platinchlorur getrankt und getrocknet Das getrocknete Blatt lasst sich dann durch ein Negativ belichten Es entsteht ein schwach sichtbares Bild welches durch Eintauchen in eine heisse wassrige Losung von Kaliumoxalat und einer kleinen Menge Platinsalz kraftig hervortritt Nach mehrmaligem Wassern und Waschen in einer Losung von Pottasche und Kaliumoxalat kann das fertige Positivbild getrocknet werden Bei der Belichtung wird das Eisenchlorid Oxalat durch die Anwesenheit des Platinsalzes zu Oxydul reduziert welches sodann das Platinchlorur reduziert Bei der Entwicklung ist das Eisenchlorid die lichtempfindliche Substanz an die sich die Platinverbindung anlagert Beim Waschen lagert sich Platin stufenlos und mit weichen Tonwertubergangen auf dem Papier ab Die Bilder sind chemisch fast unveranderlich und daher sehr haltbar Das Bild ist nicht in einer Kolloidschicht sondern direkt in die Papierfaser eingebettet Der Tonwertumfang ist sehr gut und die Bilder haben gute Tiefen Das Verfahren wurde besonders in der anspruchsvollen Portratfotografie verwendet Zusatze von Gold Uran oder Silber erlaubten eine Variation der Tonung Willis produzierte in seiner in London angesiedelten Firma fertig praparierte und getrocknete Papiere Aufgrund eines starken Preisanstiegs der benotigten Platinverbindung vor dem Ersten Weltkrieg sank das Verfahren zur Bedeutungslosigkeit herab Siehe auch BearbeitenGeschichte und Entwicklung der Fotografie Chronologie der FotografieLiteratur BearbeitenJean Claude Gautrand Die piktoralistischen Techniken In Michel Frizot Hrsg Neue Geschichte der Fotografie Konemann Koln 1998 ISBN 3 8290 1327 2 S 300 Arthur von Hubl Der Platindruck Encyklopadie der Photographie Bd 13 ZDB ID 1006803 x Knapp Halle Saale 1895 Walter Koschatzky Die Kunst der Photographie Technik Geschichte Meisterwerke dtv 2898 dtv Kunst Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1987 ISBN 3 423 02898 X S 102 f Josef Pizzighelli Arthur Hubl Die Platinotypie Ein Verfahren zur raschen Herstellung haltbarer Copien mit Platinsalzen auf photographischem Wege Verlag der Photographischen Correspondenz Wien 1882 Weblinks BearbeitenWebsite dmuenzberg de uber den Platindruck Video uber Platindruck mit digitalen Bildern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Platindruck amp oldid 239262106