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Das Zeiss Planetarium in Jena ist das weltweit betriebsalteste Grossraum Projektions Planetarium Es wurde am 18 Juli 1926 eroffnet Das Zeiss Planetarium ist ein Projektionsplanetarium bei dem die Fixsterne und die Planeten auf die Innenseite einer weissen Kuppel projiziert werden Es ist eines der Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland 1 Eigentumerin ist die Ernst Abbe Stiftung und betrieben wird das Planetarium durch die Sternevent GmbH Im Jahr 2019 wurde es uber 150 000 Mal besucht 2 Zeiss Planetarium Jena 2013Winteransicht 2021 Planetarium 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Derzeitige Projektionstechnik 2 1 Digitale Ganzkuppelprojektion 2 2 Optomechanische Sternprojektion 3 Projektionskuppel 4 Planetariumsprogramme 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die provisorische Planetariumskuppel ca Anfang 1924 nbsp Planetarium Jena 1926 Die Entwicklung des Planetariums basiert auf einer Idee von Oskar von Miller dem Begrunder des Deutschen Museums in Munchen der bereits im Jahre 1912 die Errichtung eines Ptolemaischen Planetariums im Stil eines begehbaren Himmelsglobus mit einer mechanischen Vorrichtung zur Darstellung der Planetenbahnen in seiner Institution vorsah Zur Realisierung wandte er sich 1913 an das Unternehmen Carl Zeiss in Jena Da sich das ursprungliche Vorhaben als technisch zu aufwandig und kaum umsetzbar erwies entwarf Walther Bauersfeld Anfang 1919 die grundlegende Form fur ein Planetariumsgerat auf der Basis optomechanischer Lichtprojektion Dieses wurde 1924 als Modell I in Munchen installiert nbsp SeitenansichtAb Ende Juli 1924 besuchten bereits rund 80 000 Menschen die ersten Versuchsvorfuhrungen des kunstlichen Sternhimmels in einer provisorischen Kuppel auf dem Dach der Jenaer Zeiss Werke dieser wurde in der Presse als das Wunder von Jena gefeiert Aufgrund grosser Resonanz und Nachfrage aus anderen Stadten und Regionen begann die Firma Carl Zeiss mit der Planung eines grossen und standigen Planetariums in Jena und der Weiterentwicklung des Projektors zum Zeiss Planetarium spater genannt Modell II Binnen weniger Monate standen Planung und Entwurf und Ende 1924 begann der Bau des Jenaer 25 Meter Planetariums nach den Entwurfen der Architekten Schreiter amp Schlag im damaligen Prinzessinnengarten Nachdem 1926 bereits in Wuppertal Barmen Leipzig und Dusseldorf erste Grossplanetarien eroffnet wurden folgte am 18 Juli 1926 Jena als Nummer Vier weltweit Im Jahre 1984 85 wurde das Planetarium umfassend baulich und technisch erweitert Der Einbau computergesteuerter Technik sowie der Austausch mit anderen Planetarien auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs fuhrten zu einer Neuorientierung in Programmangebot und Besucherservice 1993 folgten weitere technische Erneuerungen im Bereich peripherer Projektionstechnologien wie All Sky Diaprojektion und Panoramasystemen 1996 wurde der noch in klassischer Hantelform ausgefuhrte Sternprojektor Zeiss Cosmorama durch das Starball Modell VIII Universarium ebenfalls von der Firma Carl Zeiss Jena GmbH ersetzt Nach umfangreichen baulichen Restrukturierungen wurde das Planetarium im Oktober 2004 um das Restaurant Bauersfeld erweitert 2006 erfolgte die Installation des laserbasierten Ganzkuppelprojektionssystems ADLIP All Dome Laser Image Projection der Firmen Carl Zeiss und Jenoptik Das Planetarium Jena wurde damit zum ersten laserbasierten Fulldomeplanetarium Europas Derzeitige Projektionstechnik Bearbeiten nbsp ADLIP Projektion im Planetarium JenaDigitale Ganzkuppelprojektion Bearbeiten Am 3 November 2011 wurde ein komplett neues Video und Audiosystem installiert welches mit dem Begriff Das Neue Planetarium betitelt wurde Es handelt sich dabei um ein Powerdome Velvet Projektionssystem der Firma Zeiss welches eine realistische Darstellung von Hell Dunkel Kontrasten ermoglicht und das bisher verwendete Adlip System ersetzt Damit ist eine hohere Auflosung bis zu 4096 4096 Pixel moglich und ein gesteigertes Kontrastverhaltnis von 2 500 000 1 Mit Hilfe von acht synchron arbeitenden Velvet Projektoren ist es moglich bewegte Bilder auf der gesamten Kuppel mit mehr als 800 m Flache darzustellen Die Teilbilder werden so ineinander geblendet dass der Betrachter keine Ubergange sondern nur ein Gesamtbild an der Kuppel sieht Die Projektoren sind am Kuppelrand installiert Zeiss liefert mit der Laserprojektion auch das bildgebende Rechnersystem PowerDome Dieses System besorgt die Verzerrungskorrektur die Aufteilung des Gesamtbildes auf die einzelnen Projektoren und das Edge Blending in Echtzeit Optomechanische Sternprojektion Bearbeiten Das alte Herzstuck des Planetariums ist der 1996 installierte Sternenprojektor Modell VIII Mit ihm ist es moglich das Firmament tauschend echt abzubilden Projektionskuppel BearbeitenFur den Bau des Planetariums wurden erstmals neue Berechnungen und Fertigungsmethoden fur dunnwandige Kuppeln Schalen aus Beton entwickelt Das Planetarium mit seiner halbkugeligen Kuppel wurde von Walther Bauersfeld entwickelt Sie besteht aus einem Stabnetzwerk ahnlich den geodatischen Kuppeln die in spateren Jahren von Richard Buckminster Fuller gebaut wurden Die Kuppel des Planetariums wurde in Zeiss Dywidag Schalenbauweise von der Bauunternehmung Dyckerhoff amp Widmann AG erbaut und von Franz Dischinger konstruiert Die nur sechs Zentimeter starke Betonschale der Planetariumskuppel hat einen Durchmesser von 25 Meter Planetariumsprogramme BearbeitenWie viele andere Grossplanetarien verfugt das Planetarium Jena uber eine gewachsene Tradition hauseigener Planetariumsshowproduktion Neben klassischen live vorgetragenen Sternfuhrungen wird im Planetarium Jena ein breites Spektrum an multimedialen Bildungs und Unterhaltungsveranstaltungen gezeigt Sonstiges BearbeitenDie neue Tonanlage das 3D Sound System SpatialSoundWave ist die weltweit erste Festinstallation vom Ilmenauer Fraunhofer Institut fur digitale Medientechnologie IDMT in einer Planetariumskuppel und sorgt fur ein Raumklangerlebnis der besonderen Art da es mit der Wellenfeldsynthese arbeitet Literatur BearbeitenBertram Kurze Das Zeiss Planetarium Jena Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland 24 Bundesingenieurkammer Berlin 2019 ISBN 978 3 941867 33 8 Franz Ferdinand von Falkenhausen Otto Haueis Ute Leonhardt Otto Wiegand Wolfgang Wimmer Carl Zeiss in Jena 1846 bis 1946 Sutton Verlag 2004 Siehe auch BearbeitenListe der Planetarien in DeutschlandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Planetarium Jena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeiss Planetarium Jena Ostthuringer Zeitung Wie der Jenaer OB 1924 den Planetariumsbau rettete TU Berlin Krausse Architektur aus dem Geist der Projektion Das Zeiss Planetarium Ausfuhrliche Schrift zu Architektur und Technik 360 Grad Rundgang durch Zeiss Planetarium JenaEinzelnachweise Bearbeiten Das ZEISS PLANETARIUM in Jena Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland 29 April 2019 abgerufen am 4 Marz 2023 deutsch Planetarium fahrt Besucherrekord ein Neue Show startet In Suddeutsche Zeitung 27 Januar 2020 abgerufen am 30 Januar 2020 50 931666666667 11 586944444444 Koordinaten 50 55 54 N 11 35 13 O Normdaten Korperschaft GND 309184 3 lobid OGND AKS VIAF 316771063 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Planetarium Jena amp oldid 236880078