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Dieser Artikel behandelt das Pikieren von Pflanzen und Lebensmitteln Zum Pikieren von Textilien und Pelzen siehe Pikieren Schneiderei Pikieren von franzosisch piquer stechen bezeichnet ursprunglich beim Militar das Stechen mit einem Spiess der Pike durch den Pikenier Im heutigen Sprachgebrauch wird der Begriff vor allem im Gartenbau und bei Lebensmitteln verwendet Im Gartenbau bedeutet Pikieren das Verpflanzen von zu dicht stehenden Samlingen auf grossere Abstande Vereinzeln Bei der Kaseherstellung wird durch Pikieren dem Schimmelkase Sauerstoff zugefuhrt um das Wachstum von Schimmelpilzen zu fordern Im Kuchenjargon bezeichnet Pikieren einen Vorgang bei dem Stoffe eingebracht werden oder aber einfaches Lochern Pikieren von Gloxinien Sinningia Inhaltsverzeichnis 1 Gartenbau 1 1 Zweck des Pikierens 1 2 Vereinzeln 1 3 Einpikieren 1 4 Bilderreihe 2 Lebensmittel 2 1 Kaseherstellung 2 2 Pikieren von Fleisch 2 3 Pikieren von Teigen 3 Schneiderei 4 Redensart pikiert sein 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGartenbau Bearbeiten nbsp Pikierstab aus KunststoffZweck des Pikierens Bearbeiten Das Pikieren verschafft den heranwachsenden Pflanzen mehr Platz Man versetzt sie sobald sich nach den ersten Keimblattern die ersten richtigen Blattpaare zeigen 1 Das Herausnehmen aus dem Substrat Erde fuhrt zu Wurzelverletzungen welche die Pflanze zu verstarktem Wurzelwachstum anregt Durch den Einsatz von hochwertigem pilliertem Saatgut und Einzelkornsaat wird in grossen Gartnereien auf das zeitaufwendige Pikieren verzichtet Zum Pikieren verwendet man meistens einen runden Stab der spitz zulauft den Pikierstab Die meisten Pikierstabe bestehen aus Plastik Holz Pikierholz oder Metall und sind etwa 18 Zentimeter lang Handelsubliche Schaschlikstabchen aus Holz stehen jedoch den professionellen Pikierstaben in nichts nach und sind in ihrer Beschaffung in der Regel einfacher Vereinzeln Bearbeiten Zuerst werden die Pflanzen voneinander getrennt Dazu kann man den Pikierstab benutzen Man hebt an einer Ecke die ineinander verwurzelten Pflanzen an und nimmt sie am Stuck aus dem Anzuchtbehalter Um Schaden durch Welken zu vermeiden werden die Samlinge nur in kleinen Portionen gelost Die einzelnen Pflanzen werden getrennt krankliche oder solche mit faulen Stellen aussortiert Die Wurzeln der gesunden Pflanzen werden gekurzt und dem Pflanzloch angepasst Einpikieren Bearbeiten Mit dem dicken Ende des Pikierstabs wird ein Loch in die feinkrumelige Erde des neuen Pflanzenbehalters gedruckt und die Pflanze in das Loch gesetzt wobei der Wurzelansatz unter der Erde liegen soll Die Wurzel wird senkrecht in das vorgesteckte Loch gesetzt 1 Eine umgebogene Wurzel deren Ende zur Seite oder nach oben zeigt fuhrt zur unerwunschten Wachstumsstockung 1 Bei zu langen Wurzeln ist es darum vorteilhafter die Wurzeln etwas einzukurzen 1 Danach wird mit dem dunnen Ende des Pikierstabs das Loch um die Pflanze vorsichtig geschlossen und die Erde von der Seite angedruckt Der Abstand der Pflanzen zueinander ist abhangig von der Art 1 Drei bis funf Zentimeter betragen die Mindestabstande bei einjahrigen und zweijahrigen Gartenpflanzen 1 Am Ende wird gegossen Bilderreihe Bearbeiten Pikieren von Tomatensamlingen nbsp Tomatensamlinge in einer Schale aufgezogen kurz vor dem Vereinzeln nbsp Mit dem Pikierstab wird die Erde aufgelockert um die Samlinge herausnehmen zu konnen nbsp In vorbereitete Topfe mit feiner Erde werden mit dem Pikierstab Locher gestochen nbsp Einpikieren mit dem Pikierstab der Wurzelansatz soll unter der Erde liegen nbsp Einpikierte Samlinge nach der ersten Wachstumsphase nbsp Die einpikierten Samlinge werden nun weiter aufgezogen nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Lebensmittel BearbeitenKaseherstellung Bearbeiten nbsp Eine Roquefort Scheibe NahansichtUm die Bildung von Schimmel zu fordern werden bestimmte Kasearten wahrend des Reifeprozesses mit breiten Nadeln pikiert also gestochen damit durch die entstandenen Nadelkanale Sauerstoff in den Kase dringen kann Von den 130 000 Pilzarten sind nur wenige milchwirtschaftlich nutzbar und somit fur die Herstellung von Kase als Reifungsorganismen geeignet Von schadlichen Kulturen unterscheidet diese milchwirtschaftlich genutzten Pilzarten die Tatsache dass sie dem Kase lediglich ihre spezifischen Aromen verleihen jedoch fur den menschlichen Organismus vollig harmlos sind Sie zahlen daher zu den Edelpilzen und werden als besonders wertvoll eingestuft Insbesondere die Gruppe der Grun und Blauschimmelkase gilt als edelste Kultur Sie wurde auch stets von den Herkunftslandern als konigliche Klasse dargestellt Beispiele sind Englands Blue Stilton oder Frankreichs Roquefort Die Edelschimmelkultur wird zumeist als Penicillium bezeichnet In der modernen Kaseherstellung wird diese in flussiger Form zugefugt Die Pilzbildung wird dann durch das Pikieren gefordert und beschleunigt Ursprunglich wurde der Schimmel in speziellem Brot kultiviert das man getrocknet pulverisiert und dem Bruch beigemengt hat nbsp Diverse PokelwarenPikieren von Fleisch Bearbeiten Beim Pikieren werden wurzende Flussigkeiten Marinaden oder Pokellake mit einer Pokelspritze oder Lakespritze in grosse Fleischstucke eingebracht damit diese gleichmassig auch von innen mariniert werden Beim Pokeln ist das schnellere gleichmassigere Schnellpokeln und der geringere Gewichtsverlust im Vergleich zum Trockenpokeln von Vorteil Pikieren von Teigen Bearbeiten Mit einer Gabel Spicknadel oder Pikiernadeln wird der Teig gleichmassig eingestochen Das Einstechen bewirkt gleichmassigeres Backen und ergibt einen lockeren Boden da mehr Luft in den Teig eingebacken werden kann Schneiderei BearbeitenBeim Schneidern heisst pikieren mit einer Naht einen festeren Stoff nur von der Ruckseite her bogenformig anzustechen um die Naht vorne unsichtbar bleiben zu lassen Redensart pikiert sein BearbeitenDie Redensart pikiert sein kann auf der Technik des Pikierens beruhen Ursprung ist das franzosische Verb piquer das mit stechen aber auch mit argern oder reizen ubersetzt werden kann Ein pikierter Mensch fuhlt sich beleidigt verargert vernachlassigt oder in anderer Weise nicht ausreichend mit Wertschatzung bedacht und zieht sich zuruck zeigt dies ausserlich und will damit erreichen dass man sich bei ihm entschuldigt oder auf andere Weise zuwendet Insofern dieser Anspruch unberechtigt ist unterstellen ihm die anderen wiederum das Pikiertsein siehe auch beleidigte Leberwurst Siehe auch Bearbeiten nbsp Wikibooks Marinieren im Kochbuch Lern und LehrmaterialienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f K Martini Das Pikieren der Samlinge In Haniel GmbH Hrsg Haniel s Gartenbucher Broschurenserie Broschure Nr 7 von 28 Sommerblumen im Garten S 11 Mannheim o J Druckdatum des beiliegenden Bestellscheins Dezember 1963 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