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STORM ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Storm Photoactivated Localization Microscopy PALM deutsch Lokalisationsmikroskopie nach Photoaktivierung oder auch photoaktivierte Lokalisationsmikroskopie beziehungsweise Stochastic Optical Reconstruction Microscopy STORM sind spezielle Methoden der Lichtmikroskopie genauer der Fluoreszenzmikroskopie Sie beruhen auf einem lichtgesteuerten Ein und Ausschalten von Fluoreszenz in einzelnen Molekulen Das Ein und Ausschalten erfolgt dabei uber einen gewissen Zeitraum hinweg uber den mehrere einzelne Bilder aufgenommen werden konnen Durch eine anschliessende Computerberechnung lasst sich die Position einzelner Molekule mit einer Auflosung jenseits der von Ernst Abbe beschriebenen optischen Auflosungsgrenze bestimmen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Funktionsprinzip 3 Eigenschaften Verbreitung und Alternativen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Technik wurde 2006 von drei Gruppen parallel entwickelt und unterschiedlich bezeichnet Eric Betzig und Kollegen am Howard Hughes Medical Institute nannten sie PALM 1 S T Hess und Kollegen FPALM 2 und Xiaowei Zhuang und Kollegen an der Harvard University nannten sie STORM 3 Die erzielte Auflosung wurde mit 2 bis 25 nm bzw 20 nm angegeben Inzwischen ist es moglich mit dieser Technik einzelne Enzymmolekule in einzelnen Bakterien bei ihrer Arbeit zu verfolgen 4 Funktionsprinzip BearbeitenIn der klassischen Fluoreszenzmikroskopie konnen fluoreszierende Molekule die zu nah beieinander liegen nicht mehr aufgelost werden Sie erscheinen als eine einzige Struktur PALM umgeht dieses Problem indem es sich die besonderen Eigenschaften von photoaktivierbaren fluoreszierenden Proteinen englisch photoactivatable fluorescent proteins PA FPs zu Nutze macht Diese speziellen Varianten des Grun Fluoreszierenden Proteins GFP konnen durch Licht bestimmter Wellenlange und Intensitat gezielt aktiviert und deaktiviert werden Wie andere GFPs auch konnen sie molekularbiologisch an solche Proteine fusioniert werden deren Position in der Zelle untersucht werden soll Zunachst sind alle PA FPs inaktiv also nicht fluoreszent Durch einen kurzen Lichtblitz mit Licht geeigneter Wellenlange werden zufallig einige wenige PA FPs aktiviert Dieses Schalten ist in hohem Masse nichtlinear da Molekule nur aktiviert oder nicht aktiviert vorliegen konnen Danach konnen sie mit Licht einer Abfragewellenlange zur Fluoreszenz angeregt und die ausgesendeten Fluoreszenzphotonen detektiert werden Bei fortschreitender Belichtung bleichen diese Fluoreszenzmolekule aus das heisst die Fahigkeit zur Fluoreszenz geht in diesem Molekul unwiederbringlich verloren Dabei werden fortlaufend weitere Bilder gemacht Die Versuchsbedingungen werden so gewahlt dass die Wahrscheinlichkeit dass bei einem Aktivierungsblitz zwei dicht nebeneinander liegende Molekule gleichzeitig aktiviert werden sehr klein bleibt Da zu dicht liegende fluoreszierende Molekule nicht voneinander unterschieden werden konnten ist dies eine Voraussetzung fur die hohe Auflosung im Nanometerbereich Ein nachster Lichtblitz aktiviert wieder zufallig andere PA FPs und der Vorgang wiederholt sich Nach sehr vielen Durchgangen sind alle PA FPs einmal aufgenommen Man kann solange aufnehmen bis alle PA FPs ultimativ geblichen sind Statt einzelne Aktivierungsblitze zu verwenden kann man das Praparat auch kontinuierlich mit dem Aktivierungslicht beleuchten Dabei wird eine so geringe Helligkeit verwendet dass nur einzelne zufallig verteilte PA FPs aktiviert werden 5 Die fluoreszierenden Molekule erscheinen aufgrund der Beugung des Mikroskops zunachst verschwommen Durch einen mathematischen Algorithmus unter Anwendung der Punktspreizfunktion kann jedoch die genaue Position jedes Molekuls berechnet werden Die Idee beruht darauf dass jedes Molekulbild raumlich isoliert aufgenommen wurde und seine Position daher mit hoherer Auflosung beispielsweise als Schwerpunkt des erhaltenen Lichtflecks bestimmt werden kann Dies funktioniert jedoch nur wenn nebeneinander liegende Molekule nicht zur selben Zeit aktiv sind Ein Computerprogramm bestimmt dann fur alle Teilbilder die Positionen der darin aktiven Molekule und erzeugt daraus das endgultige Bild Das Prinzip der hochauflosenden Lokalisationsmikroskopie ist nicht auf fluoreszierende schaltbare Proteine beschrankt Auch blinkende Farbstoffe die einen langerlebigen dunklen Zustand besitzen konnen verwendet werden 6 Auch nichtschaltbare fluoreszierende Proteine GFP konnen zum Blinken gebracht und damit zur hochauflosenden Mikroskopie benutzt werden 7 Eigenschaften Verbreitung und Alternativen BearbeitenEin Vorteil ist der vergleichsweise einfache Aufbau des Mikroskops Da die verwendete Optik im Wesentlichen aus normalen Mikroskopteilen besteht ist die Benutzung eines klassischen Fluoreszenzmikroskops mit schneller Kamera im Prinzip fur PALM moglich Andere Moglichkeiten in der Lichtmikroskopie zu einer sehr hohen Auflosung zu gelangen schliessen die STED Mikroskopie sowie Nahfeldmikroskopien TIRF und SNOM mit ein Weblinks BearbeitenHarald Hess Super Resolution Microscopy Takes on a Third Dimension Howard Hughes Medical Institute 2 Februar 2009 abgerufen am 12 Mai 2010 Weitere Informationen und Multimedia Angebote zu PALM englisch Einzelnachweise Bearbeiten Eric Betzig George H Patterson Rachid Sougrat O Wolf Lindwasser Scott Olenych Juan S Bonifacino Michael W Davidson Jennifer Lippincott Schwartz Harald F Hess Imaging Intracellular Fluorescent Proteins at Nanometer Resolution In Science Vol 313 Nr 5793 September 2006 S 1642 1645 doi 10 1126 science 1127344 Samuel T Hess Thanu P K Girirajan Michael D Mason Ultra High Resolution Imaging by Fluorescence Photoactivation Localization Microscopy In Biophysical Journal Band 91 Nr 11 2006 S 4258 4272 doi 10 1529 biophysj 106 091116 Michael J Rust Mark Bates Xiaowei Zhuang Sub diffraction limit imaging by stochastic optical reconstruction microscopy STORM In Nature Methods Band 3 2006 S 793 796 doi 10 1038 nmeth929 S Uphoff R Reyes Lamothe u a Single molecule DNA repair in live bacteria In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 110 Nummer 20 Mai 2013 ISSN 1091 6490 S 8063 8068 doi 10 1073 pnas 1301804110 PMID 23630273 PMC 3657774 freier Volltext Alexander Egner Claudia Geisler Claas von Middendorff Hannes Bock Dirk Wenzel Rebecca Medda Martin Andresen Andre C Stiel Stefan Jakobs Christian Eggeling Andreas Schonle Stefan W Hell Fluorescence Nanoscopy in Whole Cells by Asynchronous Localization of Photoswitching Emitters In Biophysical Journal Vol 93 November 2007 S 3285 3290 doi 10 1529 biophysj 107 112201 Jonas Folling Mariano Bossi Hannes Bock Rebecca Medda Christian A Wurm Birka Hein Stefan Jakobs Christian Eggeling Stefan W Hell Fluorescence nanoscopy by ground state depletion and single molecule return In Nature Methods Vol 5 Nr 11 2008 S 943 945 doi 10 1038 nmeth 1257 Manuel Gunkel Fabian Erdel Karsten Rippe Paul Lemmer Rainer Kaufmann Christoph Hormann Roman Amberger Christoph Cremer Dual color localization microscopy of cellular nanostructures In Biotechnology Journal Band 4 Nr 6 Juni 2009 ISSN 1860 6768 S 927 938 doi 10 1002 biot 200900005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Photoactivated Localization Microscopy amp oldid 223302664