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Die Phonetische Ordnung beschreibt ein phonetisches Alphabet mit einer Ordnung der Buchstaben nach deren Lautfolge die insbesondere bei der Ordnung von Familiennamen zur Anwendung kommt Da es fruher keine Rechtschreibung im heutigen Sinne gab und schon gar nicht fur Familiennamen gab es vom 16 bis zum 19 Jahrhundert fur einige Namen nicht selten zwanzig oder dreissig verschiedene Schreibweisen Nicht nur von Pfarrer zu Pfarrer und von Gemeinde zu Gemeinde wechselte die Schreibweise in den Kirchenbuchern haufig sondern es lassen sich manchmal sogar Unterschiede innerhalb einer Urkunde belegen Kenntnisse uber diese Veranderlichkeit der Namen gehoren deshalb zum notwendigen Grundwissen eines jeden Genealogen Oft lasst sich ein Toter Punkt in der genealogischen Forschung nur dadurch uberwinden dass man weiss oder vermuten kann wie der Name noch geschrieben worden ist Beispielsweise lebte ab 1715 ein Friedrich Jentzsch als Wirt in Ortmannsdorf bei Zwickau der aber 1679 im nahen Wildenfels als Friedrich Gentsch geboren wurde Es empfiehlt sich deshalb Karteien und Register von historischen Personen nach der Lautfolge zu ordnen und diese Ordnung auch in Ahnenlisten und Ortsfamilienbuchern und anderen Arbeiten anzuwenden Zu beachten ist dabei dass die phonetische Ordnung nicht nur fur den Anfangsbuchstaben gilt sondern auch innerhalb des Namens streng durchgehalten werden muss ein Tranckmann also als Drenkman eine Bohme als Beme einzuordnen ist und so weiter Da jeder Forscher einmal Anfanger ist und die Vielfalt der Namensformen in einem bestimmten Gebiet erst allmahlich kennenlernt wurde es den Gebrauch von Registern und so weiter erschweren wenn diese phonetische Ordnung zu weit getrieben wird zum Beispiel alle Vokale ausgelassen wurden wofur es wegen des haufigen Wechsels von Vokalen Grunde gabe Es ist ratsam in die Karteien und Publikationen Verweise einzubauen um weniger mit einem phonetischen Alphabet Vertrauten das Auffinden von Personen und Zusammenhangen zu ermoglichen und zu erleichtern Wegen der mundartlichen Unterschiede konnen nur allgemeine Regeln aufgestellt werden die je nach den ortlichen Besonderheiten abzuandern oder zu erganzen sind wobei grundsatzlich gilt dass Namen die eine weniger gelaufige Schreibweise haben also seltener vorkommen im Allgemeinen zu den gleich oder ahnlich klingenden Namen mit gelaufiger Schreibweise geordnet werden A AB P nicht Pf Ph BD T Th nicht Tz DE A Ae Oe O EEi Ai Ay Eu Au Oi AiF Pf Ph V FH HI J U Ue Y IK C hart G KQu KwL LM MN NO OR RS SU UW V WX KsZ Tz C weich Tsch ZAuf Dehnungen und Scharfungen innerhalb der Namen ist keine Rucksicht zu nehmen Doppelselbstlaute und Doppelmitlaute werden wie einfache behandelt nicht gesprochene Buchstaben bleiben unberucksichtigt Ansonsten ist innerhalb der Namen wie bei den Anfangsbuchstaben zu verfahren aa ah aa ae ah aeh ee o oh eie ih j u ue uh ueh ui uy oy ibb pp bck kk kss ss sGleichklingende Namen mit oder ohne e in der Mitte oder am Schluss werden bei denen ohne e abgelegt Arend Arnd ArndLang Lange LangGleichklingende Namen mit einem h in der Mitte werden mit denen ohne h zusammengelegt Berthold Bertold BerdoldLiteratur BearbeitenAllgemeine Richtlinien fur eine Ordnung nach der Lautfolge Phonetische Ordnung Beuth Verlag Berlin 1933 AWv Merkblatt 3 Karl Themel Wie verkarte ich Kirchenbucher Der Aufbau einer alphabetischen Kirchenbuchkartei Verlag fur Standesamtwesen Berlin 1936 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phonetische Ordnung amp oldid 223950131