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Philipp Fischer 1 Mai 1744 in Horgertshausen 2 August 1800 in Ingolstadt war ein deutscher Doktor der Medizin kurfurstlicher Leibarzt von Maximilian III Joseph von Bayern und Universitatsprofessor in Ingolstadt Gedenkfresko fur Philipp FischerInhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Schullaufbahn 2 2 Studienlaufbahn 2 3 Berufslaufbahn 3 Wohltatigkeit 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenEr stammte aus einfachen Verhaltnissen aus dem damals niederbayerischen Ort Horgertshausen Sein Vater war ein ortsansassiger Landwirt 1 Leben BearbeitenSchullaufbahn Bearbeiten Nachdem er vom ortlichen Dekan Lateinunterricht erhalten hatte besuchte er das Domgymnasium in Freising Den Unterhalt hierfur erwarb er sich durch Nachhilfestunden an seine Mitschuler Am Gymnasium lernte er den kurfurstlichen Rat und Kanonikus Heinrich Braun kennen der ihn nach Erlangen des Abiturs mit auf eine Reise durch die Schweiz nahm Dort machte er Bekanntschaft mit einigen Arzten und er wollte daraufhin Medizin studieren Studienlaufbahn Bearbeiten Von 1763 bis 1765 studierte er in Salzburg Philosophie und Mathematik und schloss mit dem Titel eines Bakkalaureus ab Durch den Protomedicus von Wolter wurde er mit einem kurfurstlichen Stipendium an der medizinischen Fakultat der Universitat Ingolstadt aufgenommen und widmete sich vier Jahre dem Studium der Medizin und der Feldchirurgie Nach dem Ablegen seiner Prufungen in Munchen kam er durch von Wolter und des Kurfursten Maximilian III Joseph in den Genuss sich auf einer sechsjahrigen vom Kurfursten bezahlten Studienreise weiterzubilden Zwei Jahre verbrachte er an der Universitat Strassburg und horte dort u a Johann Friedrich Lobstein 1772 begab er sich nach Nancy und lernte dort Jadelot kennen Kurz darauf besuchte er alle Krankenhauser Paris und horte die Vorlesungen der Professoren Portal Felix Vicq d Azyr Dessault und Beaudeloque Auch wohnte er den Verterinarvorlesungen d Aubetons bei Seine Reise fuhrte ihn weiter uber London und Edinburgh zu Koryphaen der Medizin Chemie und Physik In Edinburgh erhielt er 1776 ein Diplom und wurde Mitglied der Royal Medical Society Seine Ruckreise fuhrte uber Oxford Rotterdam Leyden Amsterdam und Utrecht und viele deutsche Stadte wo er uberall an Vorlesungen teilnahm und Freundschaften schloss Berufslaufbahn Bearbeiten Am Ende des Jahres 1776 war er wieder in Ingolstadt zuruck und begann sich auf seine Doktorarbeit mit dem Titel Dissertatio medico forensis An deligatio funiculi umbilicalis in neonatis absolute sit necessaria vorzubereiten Am 1 Februar 1777 verteidigte er sie insgesamt mit einem solchen Erfolg dass er nicht nur die Genehmigung fur eine Praxis erhielt sondern am 15 Februar 1778 gleich den Titel eines Medizinalrates und eine Anstellung als Leibarzt mit einem Verdienst von 800 Gulden im Jahr erhielt Nach dem Tod Maximilian III Josephs am 30 Dezember 1777 blieb ihm nur noch der Titel des Leibarztes und ein Verdienst von 400 Gulden Am 27 Oktober 1778 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1779 erhielt er den Ruf eines ordentlichen Professors an der Universitat Ingolstadt 1782 ubernahm er das Amt als Lehrer der Chirurgie 2 ubernahm aber erst nach Steblers Tod 1789 dessen Besoldung 1793 und kurz darauf hatte er zwei Schlaganfalle und litt an Depressionen Erst 1797 konnte er die Stelle als Dekan an der medizinischen Fakultat ubernehmen lehnte aber den Rektor Titel ab Ab 1798 wurde sein Gesundheitszustand rapide schlechter und er war oftmalig bettlagerig bis er am 2 August 1800 verschied Er wurde in Ingolstadt beerdigt Heute erinnert noch ein Gedenkstein an Prof Dr Philipp Fischer in der Allerseelenkapelle in der Pfarrkirche St Jakobus der Altere und eine nach ihm benannte Strasse in Horgertshausen 3 4 5 Wohltatigkeit BearbeitenDer bis zu seinem Tode unverheiratete und kinderlose Philipp Fischer war sehr auf das Wohl seiner Mitmenschen bedacht Er behandelte viele arme Patienten ohne Bezahlung und spendete viel fur Bedurftige Vor allem sein Testament liess seine christliche Gesinnung erkennen Spende an die Pfarrei Horgertshausen fur die Ausstattung der Pfarrkirche St Jakobus der Altere 1790 Seine sehr wertvolle Bibliothek vermachte er nach seinem Tod der Universitat Ingolstadt 500 Bande die geisteswissenschaftlichen Schriften erhielt das furstbischofliche Lyceum Freising und die anderen Bucher wurden seinen Freunden oder armen Medizinstudenten gegeben Grundung des Philipp Fischer Wohltatigkeitsfonds in Horgertshausen zur Unterstutzung Bedurftiger mit einer Summe von 1910 Gulden 1804 1952 und Errichtung eines Hauses fur gebrechliche Menschen in Horgertshausen 1800 Geldspende fur den Kirchenfonds St Alban Die in seinem Besitz befindlichen Schuldscheine wurden den Schuldnern ohne Forderungen zuruckgegeben 1800 Schriften Auswahl BearbeitenFischer Ph et al Von dem Geiste der Beobachtung in naturlichen Dingen 1782 Fischer Ph et al Von der Gebrechlichkeit des menschlichen Verstandes 1790Literatur BearbeitenHans Michael Korner Hrsg Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie De Gruyter Saur Berlin New York 2005 Reprint 2010 S 531 Winfried Muller Fischer Philipp In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Pustet Regensburg 1983 ISBN 3 7917 0792 2 S 207 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Allgemeiner Litterarischer Anzeiger Nr 112 vom 27 Juli 1801 Leipzig Franz Xaver Freninger Matrikelbuch der Universitat Ingolstadt Landshut Munchen Seite 33 A Eichleitner Friedberg 1872 Allgemeiner Litterarischer Anzeiger Nr 112 vom 27 Juli 1801 Rudolf Vierhaus Deutsche biographische Enzyklopadie Band 3 Seite 358 K G Saur 2006 Worner Heimatbuch Horgertshausen 1982 S 74ffNormdaten Person GND 116561874 lobid OGND AKS LCCN n83139085 VIAF 54903299 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer PhilippKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Leibarzt des Kurfursten von BayernGEBURTSDATUM 1 Mai 1744GEBURTSORT HorgertshausenSTERBEDATUM 2 August 1800STERBEORT Ingolstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Fischer Mediziner amp oldid 237684890