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Pflegemode ist ein Begriff aus der Alten Gesundheits und Krankenpflege und beschreibt speziell Kleidung bei Behinderung oder Pflegebedurftigkeit unter asthetischen funktionalen modischen und gesundheitsfordernden 1 Aspekten RollstuhlpflegehosePflegemode umfasst Kleidung fur Patienten Pflegebedurftige und Menschen mit mobilen beispielsweise Arthritis Lahmung oder kognitiven Beeintrachtigungen Alzheimer Demenz bei Krankheit Behinderung und Rollstuhlabhangigkeit Es handelt sich um Kleidung mit Funktion Funktionskleidung adaptive Kleidung die aufgrund des Designs und eines ergonomisch angepassten Schnittes das Ankleiden erleichtert und fur die Korpersituation der Person optimiert ist 2 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Merkmale 1 2 Zweck 1 3 Anwendungsgebiete 2 Produkte Auswahl 2 1 Oberteile 2 2 Beinkleider 2 3 Weitere Kleidung 3 Historie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenPflegemode orientiert sich an der Anamnese des Patienten und ist in ihrer Funktion und Konzeption jeweils individuell auf das Krankheitsbild ausgerichtet So bieten sich fur Betroffene die in ihrer Motorik eingeschrankt sind beispielsweise bei arthritischen und rheumatischen Erkrankungen Parkinson Krankheit Multipler Sklerose oder Schlaganfallpatienten Behinderungen und Rollstuhlabhangigkeit leichtgangige Kleidungsstucke an um das selbststandige Ankleiden weitgehend zu erhalten Pflegemode unterstutzt zudem das assistierte Ankleiden bei Personen mit wenig oder keiner Eigenmobilitat beispielsweise Bettlagerigkeit Lahmung Koma Spastiken und Tremor in spateren Stadium bzw schwersten Erkrankungen mit kognitiven Alzheimer Demenz mobilen oder motorischen Beeintrachtigungen 3 Merkmale Bearbeiten nbsp Pflegeshirt mit Klettverschlussenerweiterte Einstiege fur Personen die die Arme nicht mehr heben konnen im Rollstuhl sitzen oder bettlagerig sind Verschlusstechnik aus Klett Reissverschluss oder Druckknopf in Auswahl fur eine individuelle Anwendung und Anpassung kein Uber den Kopf ziehen der Oberteile der Schnitt und die Verarbeitung unterstutzen den Patienten Hosen haben einen ergonomischen Schnitt fur einen bequemen Sitz im Sitzen und Liegen darf Kleidung keine Druckstellen Dekubitus oder Hautirritationen verursachen die Kleidung soll Bewegungsablaufe sicher begleiten und Sturz und Verletzungsrisiken mindern eine optimale Qualitat die es erlaubt die Kleidung hoher Beanspruchung auszusetzen und in hygienischen Aspekten unkompliziert sind stress und schmerzfreies Ankleiden 4 Zweck Bearbeiten Erhaltung der Selbstandigkeit beim Kleiden Mobilisation 5 Hilfe und Erleichterung beim assistierten Kleiden Vereinfachte Hilfestellung beim An und Auskleiden Koordination von Bewegungsablaufen in der Kinasthetik Kleiden im Sitzen und Liegen Pflegestandard Wechsel der Kleidung im Bett An und Auskleiden von Hemiplegiepatienten 6 Erhaltung der Fahigkeiten und Erfullung personlicher Bedurfnisse Optimierung der individuellen und situativen Kleidungsanspruche 7 Erhaltung des modischen Aspektes bei schwieriger Situation des Ankleidens Ermoglichung eines wurdevollen biografisch authentischen Kleidens und Verbesserung des Erscheinungsbildes Mode Modebewusstsein Mobilisierunghilfe und Verbesserung der sozialen Integritat des Betroffenen 8 9 Anwendungsgebiete Bearbeiten organische Erkrankungen Inkontinenz Hygiene leichtes Umkleiden muskulare und neurologische Erkrankungen Multiple Sklerose schmerzfreies Kleiden psychische Erkrankungen Alzheimer Demenz Alters Depression stressfreies Kleiden Knochenerkrankungen Frakturen Kontrakturen Kleiden im Sitzen bzw ohne korperliche Anstrengungen chronische Erkrankungen Arteriosklerose Rheuma Parkinson Kleidung mit leicht zu handhabenden Schliessungen Herz und Kreislauferkrankungen Apoplex Schlaganfall Kleiden ohne uber den Kopf ziehen Schmerzen Krebserkrankungen schmerzfreies Kleiden Amputationen Rollstuhlabhangigkeit Kleidung mit zuganglichen Verschlussen Adipositas Ubergewichtigkeit im Sitzen und Liegen kleiden 10 Produkte Auswahl BearbeitenOberteile Bearbeiten Shirts Hemden Blusen Kleider Pullover Jacken Unterhemden BH s Nachtwasche Pflegenachtkleider Oberteile mit Klett oder Magnetschliessungen im Frontbereich an Stelle von Knopfen fur arthritische schwer bewegliche Finger fehlender Fingerfertigkeit feinmotorischer Veranderung der Finger versteifter Hande und Gelenke Oberteile mit Rucken und Schulterschliessungen bei vollstandiger Offnung des Kleidungsstuckes mit und ohne Stoff Uberlappungen im Ruckenbereich fur das assistierte Ankleiden bei geringer und ohne Eigenbewegung des Patienten Wickeltechnik mit Schliessungen aus Klett Druckknopf Bandern am Nacken auf der Schulter und am Rucken bzw entlang der Wirbelsaule Oberteile teilweiser Ruckenoffnung mit und ohne Stoff Uberlappungen im Ruckenbereich uber den Kopf ziehend fur einen leichteren Einstieg Rollstuhlfahrershirts unten herum offen bleibend fur einen leichteren Zugang und komfortablen Versorgung zum Beispiel bei Inkontinenz Nachtwasche Oberteile mit Front und Armoffnungen Dialyse Port Katheterversorgung BH s mit Frontoffnungen Druckknopf Hakchen und Klett bei eingeschrankter Finger und Handmotorik Oberteile mit ergonomischem Schnitt hinten kurzer oder ausgeformt Rollstuhlfahrer Rocke mit weiter Offnung und seitlichen Klettschliessungen bei eingeschrankter Fingerfertigkeit oder Zippern bei Mobilitatseinschrankungen Rollstuhlabhangigkeit Beinkleider Bearbeiten funktionelle Hosentypen Kletthosen Schlupfhosen mit seitlichen Klettschliessungen fur einen weiten Einstieg und leichter Offnung Schliessung und Anpassung Pflegehosen seitliche Offnungen mit Klett Druckknopf Zipper Reissverschluss am Gesass uber den Oberschenkel verlaufend oder bis an die Fussknochel Rollstuhlhosen fur mobile aktive Rollstuhlfahrer ergonomisch Ruckenerhohung und Po Bein und Knieausformung verlangerte Hosenbeine zur Abdeckung der Fussknochelbereiche Rollstuhl Pflegehosen fur immobile Patienten mit wenig und keiner Eigenbewegung Schwerstpflege fur ein leichtes assistiertes Ankleiden des sitzenden oder liegenden Patienten mit Ruckenoffnung und Zugang fur eine komfortable Versorgung Transferhosen mit seitlichen Griffen auf Hufthohe und Bundgriffen fur Patienten mit unsicherem Gangbild und Sturzgefahrdung zur Begleitung des Transfers durch die Assistenz erleichtert und sichert das Umsetzen aus einem Rollstuhl auf den Stuhl Rehahosen pants fur mobil eingeschrankte Patienten z B nach Fraktur OP Lahmung Rollstuhlabhangigkeit mit leicht zu offnenden Hosenbeinen und vergrossertem vereinfachten Einstieg Ausstieg fur das selbstandige und assistierte Kleiden Zipperhosen mit seitlichen Reissverschlussen die den Einstieg vereinfachen jeweils am Bein entlang zur teilweisen oder vollstandigen Offnung des Hosenbeines Pflegehosen Inkontinenzwasche Unterwasche mit Klett und Druckknopfschliessungen fur ein assistiertes Ankleiden im Liegen Weitere Kleidung Bearbeiten Pflegeoveralls Overalls mit Ruckenreissverschluss Beinreissverschluss Front und Bauchreissverschluss fur die Versorgung Bettlageriger sowie Patienten mit Unruhezustanden und einem Entkleidungsproblem Schuhe und Strumpfe mit weiten dehnbaren Einstiegen komfortabel zur Vereinfachung des selbstandigen oder assistierten Ankleidens Schuhwerk mit unkomplizierter Handhabung Klettschliessungen Wetterbekleidung Rollstuhlponchos und Regencapes Bein und Fusswarmer fur Rollstuhlfahrer Outwear fur aktive Rollstuhlfahrer mit zusatzlichen Komfort an ergonomischer Schnittfuhrung und praktischen Details Taschen Outwear und Warmende Schutzkleidung fur inaktive sitzende und liegende Rollstuhlfahrer mit vereinfachtem Einstieg Historie BearbeitenDas Wort Pflegemode ist ein moderner und junger Terminus der genau dieser Kleidung die bislang als funktionelle oder adaptive Kleidung fur Rollstuhlfahrer Patienten und Senioren fur Menschen mit Handicap und Behinderung umschrieben wurde einen Namen gibt Die Bekleidung soll die Autonomie und Inklusion dieser Menschen fordern sowie Erleichterung beim Ankleiden schaffen auch fur die Betreuenden wie fur die Pflegenden Zunachst hatte diese Produktgruppe eine Nischenfunktion Durch demografische Veranderungen und der zunehmenden Integration von Menschen mit kurz oder langfristigen Behinderungen gewinnt das Produkt Kleidung eine immer grossere Bedeutung Der Bedarf nach Individualisierung ist bei Menschen mit gesundheitlichen und mobilen Einschrankungen immens Dabei entwickelten sich die Kleidungsprodukte zunachst eher funktional Doch wird Pflegemode immer mehr unter dem modischen Aspekt auch in einer grossen Vielfalt von Designs und Qualitaten exklusiv angeboten 11 Literatur BearbeitenLucina Zimmermann Pflegemode Wie das Ankleiden leichter wird Windsor Verlag Hamburg 2017 ISBN 978 1 62784 622 6 Ilka Kother Thiemes Altenpflege Georg Thieme Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 13 139132 2 Graciette Justo Kleidung als symbolische Selbstinszenierung Munchen 2005 GRIN Verlag ISBN 978 3 640 16493 6 Barbara Messer Tagliche Pflegeplanung in der stationaren Altenpflege Schlutersche Verlagsgesellschaft Hannover 2004 ISBN 978 3 89993 123 5 Liliane Juchli Pflegen Begleiten Leben Kranke und Behinderte daheim ein ABC fur alle Betroffenen F Reinhardt Basel 1992 ISBN 3 7245 0576 0 Mechthild Seel Die Pflege des Menschen Brigitte Kunz Verlag Hannover 1995 ISBN 978 3 87706 996 7 Ruth Barnes Joanne B Eicher Dress and Gender Berg Publishers Oxford 1993 ISBN 978 0 85496 865 7 Weblinks Bearbeitenaltenpflege hilfe net Funktionelle Kleidung fur Pflegebedurftige und Senioren Pflegemode Wie das Ankleiden leichter wird Korperpflege An und Auskleiden Schweizerische Alzheimervereinigung PDF So konnen Aktivoveralls Pflegebodys amp Co die Krankenpflege erleichtern www pflege durch angehoerige de Kleidung kann zu einem Risiko werden Bibliomed Medizinische VerlagsgesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten Mechthild Seel Die Pflege des Menschen S 628ff Ilka Kother Sich kleiden konnen In Thiemes Altenpflege S 232ff Lucina Zimmermann Stressfaktor Ankleiden In GGP Fachzeitschrift fur Geriatrische und Gerontologische Pflege Nr 2 18 S 68 Lucina Zimmermann Pflegemode S 22 Zimmermann S 57 Standard An und Auskleiden von Hemiplegiepatienten In pqsg Altenpflegemagazin Abgerufen am 19 April 2018 Barbara Messer Tagliche Pflegeplanung in der stationaren Altenpflege S 158 Kother S 232ff Mechthild Seel Die Pflege des Menschen S 628ff Zimmermann S 28ff Zimmermann S 95 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pflegemode amp oldid 227588371