www.wikidata.de-de.nina.az
Die Pfarrkirche hl Martin ist eine romisch katholische Kirche in der Marktgemeinde Riegersburg in der Steiermark Die Pfarrkirche steht auf einer Terrasse etwas erhoht uber der Marktstrasse des Ortes am Fusse des ca 200 m hohen Basaltkegels mit der Riegersburg Die Kirche steht rechts am Beginn des Aufstiegsweges zur Burg Pfarrkirche RiegersburgSudansicht der Pfarrkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchenbau 3 Einrichtung 4 Bildergalerie 5 Epitaph des Erasmus Stadler 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste romanische Pfarrkirche wird 1170 urkundlich genannt Sie war Mittelpunkt einer grossen Urpfarre und stand am Ort der heutigen Magdalenakapelle und dem Alten Pfarrhof Reinprecht von Reichenburg welcher 1474 Burg und Herrschaft der Riegersburg vom kinderlos gebliebenen Walseer Reinprecht V erworben hatte stand im Dienste von Maximilian I in Burgund Nach seiner Heimkehr 1481 veranlasste er den Neubau einer Pfarrkirche Verschuldet musste er die Bauarbeiten um 1500 einstellen und starb 1505 Sein Sohn und Erbe Hans konnte mit der Erbtochter Eva von Trautson die wirtschaftlichen Verhaltnisse der Riegersburg wieder verbessern er liess zusammen mit dem Pfarrer Matthias Weinreber 1517 1554 den Kirchenbau fertig stellen Kirchenbau BearbeitenDer spatgotische Kirchenbau entstand in zwei Bauphasen Unter Reinprecht entstanden der Altarraum die Kirchenschiffmauern mit den Strebepfeilern die sudliche Kapelle mit der danebenliegenden Wendeltreppe und das Untergeschoss des Sudturms Als Baumaterial diente der an Ort und Stelle gebrochene raue Basalttuff Der zweijochige Chor mit Funfachtelschluss hat aussen Strebepfeiler Das Gewolbe zeigt ein Rippennetz mit Rautensternen ohne die Jochgrenzen zu betonen Die Rippen munden in Diensten welche bis zum Boden reichen Der Basalttuff ist innen hellbraun uberschlemmt Der Chor hat funf zweizeilige Masswerkfenster mit Dreipass und Vierpassmotiven Ein schmales Spitzbogenportal in der Nordwand des ersten Chorjoches fuhrte ursprunglich ins Freie In der Sudwand gegenuber ist ein verstabtes Rechteckportal welches ursprunglich in das Turmerdgeschoss des gotischen Turmes fuhrte An der Sudwand des Funfachtelpolygons ist eine steinerne Rahmenarchitektur einer Sessionsnische mit einem Kielbogen mit Krabbenbesatz und Kreuzblume Unter Sohn Hans wurde die Kirche fertig gebaut Beim reich verstabten und mit Krabben besetzten Kielbogenportal dem Haupteingang der Kirche ist links und rechts ein Wappenschild Das Linke bezeichnet den Pfarrer Martin Weinheber das Rechte bezeichnet den Verwalter und Burgvogt Hans Hager Die zweijochige Wenzelkapelle mit Kreuzrippengewolbe wurde im Norden des Kirchenschiffes als Seitenkapelle an einen bereits vorhandenen Strebepfeiler angebunden Der Schlussstein und die Rippenkonsolen zeigen die Wappen von Hans von Reichenburg mit einem gekronten Wolf und seiner Ehefrau Eva von Trautson mit einem Hufeisen Die Einwolbung des Kirchenschiffes besteht aus einem Kreuzrippengewolbe das auf Wandpfeilern ruht beide aus Ziegeln gemauert Auch die zwei Stutzsaulen der Orgelempore zeigen die Formen des Gewolbes Dieser Stilbruch in Material und Form Ziegel wird auf den Einfluss der beginnenden Renaissance nicht vor 1520 zuruckgefuhrt Im Dachboden sind umlaufend Balkenlocher erkennbar von der ursprunglichen Flachdecke des Kirchenschiffes Im 2 Viertel des 16 Jahrhunderts wurde der erste Turm vollendet Der im 17 Jahrhundert errichtete zweijochige Raum an der Nordseite des Chores diente anfanglich als Sakristei Er ist heute die Wochentagskapelle Im 17 Jahrhundert erfolgte eine Veranderung des gotischen Turmes mit rundbogigen Schallfenstern in Renaissanceform Zeitgleich zum zweiten Turmbau wurde vor dem Eingangsportal eine offene Vorhalle angebaut Die Sessio im Chorschluss wurde im 18 Jahrhundert fur ein Rechteckportal durchbrochen um einen Zugang zur spater angebauten quadratischen Sakristei zu schaffen Der kleine Zwiebelhelm des Turmes wurde 1911 ausgebessert Einrichtung BearbeitenDie Einrichtung stammt in den Hauptstucken aus der 2 Halfte des 18 Jahrhunderts Der Hochaltar von 1780 1790 ist ein Werk des fruhen Klassizismus mit noblem zweischichtigem Saulenaufbau und abschliessendem Sprenggiebel ausgefuhrt in Marmor graugetont die Wandteile braun die Saulen und das Gebalk weiss die Figurenkonsolen Das Altarbild ist ein Olbild Mantelspende des hl Martin des Malers Anton Jantl aus Graz Unter dem Olbild ist ein vergoldetes Relief mit Martins Episode mit der Gansemagd Die zwei vergoldeten Schnitzfiguren der Heiligen Petrus und Paulus an den Aussenseiten des Altars stammen aus dem Spatbarock um 1760 und wurden wie die Engel und Putten der Gebalkzone von einem alteren Altar ubernommen Zwei Figuren Sebastian und Johannes Baptist spatbarocke Werke aus dem 3 Viertel des 18 Jahrhunderts wurden 1980 neben dem Hochaltar aufgestellt Das Kommunionsgitter aus Marmor aus derselben Zeit stammt aus dem Grazer Dom Die ebenfalls fruhklassizistische Kanzel mit gerundetem Marmorkorb ist mit vergoldeten Schuppenbandern unterteilt und mit Blattfestons und Schleifen zu Medaillons gebunden geschmuckt Das holzerne Schalldach zeigt Symbole des Alten und Neuen Bundes Bildergalerie Bearbeiten nbsp Riegersburg Burg und Marktgemeinde Ansicht von SW die Pfarrkirche rechts im Bild nbsp Aussenansicht der Pfarrkirche mit Haupteingang nbsp Innenraum der Pfarrkirche nbsp Das Altarbild Pfarrkirche St Martin in RiegersburgEpitaph des Erasmus Stadler BearbeitenIm Kircheninneren befindet sich gegenuber der Kanzel der prachtige Epitaph des am 30 Mai 1578 verstorbenen Burgherrn Erasmus Stadler in Form eines marmornen Hochreliefs Im Zentrum ist der Verstorbene in voller Rustung kniend dargestellt den glaubigen Blick zum Gekreuzigten gerichtet Darunter ist eine antikisierende Reiterschlacht gegen die Turken dargestellt daruber der auferstandene Christus Das Grabmal wird von Figuren umrahmt die die Kardinaltugenden Glaube Hoffnung und Liebe verkorpern Die Fokussierung auf Christus und die Darstellung von personifizierten Tugenden anstelle von Heiligen ist eine typisch protestantische Darstellung aus der Zeit zwischen Reformation und Gegenreformation Literatur BearbeitenPeter Krenn Riegersburg Stmk Hauptpfarrkirche hl Martin Fotos von Kurt Woisetschlager Christliche Kunststatten Osterreichs Nr 124 Kirchenfuhrer Verlag St Peter Salzburg 1980 Norbert Allmer Pfarrkirche St Martin in Riegersburg Christliche Kunststatten Osterreichs Nr 485 Kirchenfuhrer Verlag St Peter Salzburg 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Riegersburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Diozese Graz Seckau Pfarrseite zu Riegersburg Breitenfeld47 001223 15 934461 Koordinaten 47 0 4 4 N 15 56 4 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Riegersburg amp oldid 237424825