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Die romisch katholische Pfarrkirche Gaming steht im Nordwesten des Ortes Gaming in der Marktgemeinde Gaming in Niederosterreich Die Pfarrkirche der Heiligen Philippus und Jakobus gehort zum Dekanat Scheibbs in der Diozese St Polten Das Kirchengebaude steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Pfarrkirche Hll Philipp und Jakob Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie herrschaftliche Patronatspfarre wurde in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts gegrundet Die Kirche wurde 1274 urkundlich genannt Von 1334 bis 1782 war die Pfarrkirche der Kartause Gaming inkorporiert Der Vorgangerbau wurde durch einen Neubau weitgehend verdrangt und 1510 geweiht 1712 erfolgte die Errichtung der Marienkapelle und eine Barockisierung der Kirche 1984 1985 war eine Restaurierung Architektur Bearbeiten nbsp Sudwestansicht der PfarrkircheKirchenausseresDie spatgotische Hallenkirche unter einem steilen Satteldach das im Osten uber dem eingezogenen Chor abgewalmt ist zeigt sich aussen in einer sparsamen Gestaltung und mit barocken Rundbogenfenstern in ungegliederter Front In der sudlichen Langhauswand ist ein spatgotisches profiliertes Spitzbogenportal Der Dreiseitschluss des Chores tritt zwischen Anbauten hervor Die Sakristei als nordlicher Choranbau ist giebelstandig hat drei Geschosse ist mit 1510 bezeichnet und hat Klostergitterfenster und Steckgitterfenster aus dem 17 bis 19 Jahrhundert und eine spatgotische Oberlichtnische Der sudliche Choranbau ist die Marienkapelle unter einem Schleppdach Der an der Westfassade vorgestellte im Kern gotische Turm verjungt sich uber Gesimsstufen Der Turm wurde 1843 mit Putzbandern nachklassizistisch gestaltet und erhielt Lunettenoberlichte am Portal und an den Schallfenstern und ein flaches Zeltdach uber einem Konsolgesims Der Turm im Dachraum hat ein Dreipassfenster aus dem 14 Jahrhundert Uber dem Sudeingang steht eine Steinfigur Pieta um 1410 1420 Ein Kruzifix an der Marienkapelle ist aus dem zweiten Viertel des 16 Jahrhunderts Ein Kruzifix im sudlichen Turmwinkel schuf Josef Schagerl senior 1932 An der nordseitigen Langhauswand ist eine gusseiserne Grabplatte zu Marie Katharine Graf aus 1830 Kircheninneres nbsp Innenansicht Richtung HochaltarDie Langhaushalle umfasst drei Schiffe und vier Joche Das stark plastisch kleinflachige und vielseitig durchdrungene Netzrippengewolbe mit Durchstabungen ruht auf schlanken gekehlten Pfeilern mit barocken Kompositkapitellen bzw Konsolen in Kombination mit verschiedenen Figurationen Im breiteren mittigen Schiff zeigen die Netzrippen gerundete Scheitelquadrate In den Seitenschiffen sind die Netzrippen sternartig angeordnet Die hallenbreite Westempore mit einem sudseitigen Aufgang aus 1629 ist mit einer Stichkappentonne und mit einem Kreuzgratgewolbe unterwolbt Der spatgotische eingezogene profilierte Triumphbogen ist breiter als das Mittelschiff Der zweijochige Chor mit einem 3 8 Schluss hat ein im Vergleich mit dem Langhaus hoheres Netzrippengewolbe das sich stilistisch etwas alter einachsig symmetrisch und grossflachiger zeigt und auf kompositen Kapitellkonsolen ruht Der Chor hat in der Nordwand ein Stegrahmenportal und zwei Oratoriumsoffnungen aus dem 17 Jahrhundert In der Sudwand des Chores ist eine weite mit Akanthusvoluten stuckierte Arkade aus 1712 zur Marienkapelle Die Marienkapelle hat ein Stuckfeld im Spiegelgewolbe uber kompositiven Eckpilastern Die kreuzgratgewolbte Sakristei aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts hat eine spatgotische Eisenplattenture mit einem originalen Schloss Das daruber liegende Oratorium ist kreuzgratgewolbt und die daruber liegende Paramentenkammer hat eine Flachdecke Das auf Konsolen ruhende Kreuzrippengewolbe im Turmerdgeschoss ist aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts Das verstabte Schulterportal mit verschraubten Dienstsockeln entstand um 1510 Die Glasmalerei Hll Josef und Paulina entstand 1883 Die Glasmalerei Verkundigung in der Marienkapelle entstand 1885 Ausstattung Bearbeiten nbsp Mittige Figur Johannes Nepomuk am rechten Seitenaltar nbsp Sogenannte Mozart Orgel Bartholomaus Heintzler 1735 Der Hochaltar aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde 1797 aus der Friedhofskapelle der Kartause Gaming hierher uberfuhrt Er zeigt das barocke Altarblatt Trinitat und im Oberbild die hll Philipp und Jakob und tragt seitlich die Statuen hll Petrus und Paulus und Engelstatuetten auf Voluten und auf dem Tabernakel Die zwei Seitenaltare um 1770 zeigen links im Altarblatt Florian und im Oberbild Katharina und rechts im Altarblatt Leonhard mit Madonna von Hugo Cartusius aus 1770 und im Oberbild Barbara aus dem 19 Jahrhundert Die Seitenaltare tragen Statuen links Anna Selbdritt zwischen Donatus und Rochus und rechts Johannes Nepomuk zwischen Benedikt und Bruno Der Altar in der Marienkapelle mit 1711 bezeichnet 1908 renoviert zeigt im Altarblatt die Skapulierubergabe an den hl Simon Stock Der Altar tragt die Seitenfiguren Johannes vom Kreuz und Josef und in einem Glasschrein eine Strahlenkranzmadonna aus der Mitte des 15 Jahrhunderts Die Kanzel aus 1712 tragt am Korb Statuetten der Evangelisten und am Schalldeckel eine Engelsfigur und Symbole der drei gottlichen Tugenden Es gibt auf Konsolen die Statuen Petrus und Paulus aus der Mitte des 18 Jahrhunderts und Sebastian und Florian aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Die Kreuzwegbilder malte Johann Maischberger 1853 nach Josef Fuhrich Der Taufstein um 1500 1510 tragt einen geschnitzten Aufsatz Taufe Christi von Josef Schagerl senior 1946 Es gibt eine Gaminger Kartauserkrippe mit 19 Gliederpuppen aus 1720 Es gibt eine Kastenkrippe von Augustin Schwarzer 1862 Im Chor gibt es eine Inschrifttafel vom Grab des Freisinger Bischofs Paulus von Harrach 1377 mit einer Grabplatte an der sudlichen Turschwelle Die Kopien der Sargtafeln Johanna von Pfirt 1351 und Herzog Albrecht II 1358 wurden 1797 anlasslich der Translation der Kartause Marienthron angefertigt Die sogenannte Mozart Orgel mit einem geschwungenen Gehause mit Vasen und Uhr und einem Brustungspositiv schuf 1735 Bartholomaus Heintzler fur das ehemalige Franziskanerkloster in Ybbs an der Donau Die Orgel wurde 1789 im Zuge der josephinischen Klosteraufhebungen unter Kaiser Joseph II hierher ubertragen Die sogenannte Brunoglocke goss Simon Urndorfer 1646 Die Sterbeglocke goss Mathias Prininger 1699 Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Niederosterreich sudlich der Donau 2003 Gaming Ortsbereich Pfarrkirche Hll Philipp und Jakob Pfarrhof S 498 500 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Gaming Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 92881 15 08948 Koordinaten 47 55 43 7 N 15 5 22 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Gaming amp oldid 235791727