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Das Magdalenenasyl Talitha kumi war ein Teil der Diakonissenanstalt Bethesda im Stadtteil Niederlossnitz der sachsischen Stadt Radebeul in der Heinrich Zille Strasse 15 Heute befindet sich dort das Hedwig Frohlich Haus ein Altenpflegeheim der Diakonissenanstalt Dresden benannt nach seiner Grunderin Hedwig Frohlich der Ehefrau des ersten Rektors der Dresdner Diakonissenanstalt und Pfarrers Heinrich Frohlich Hedwig Frohlich Haus links der KapellenflugelHedwig Frohlich Haus von der Einfahrt ausInhaltsverzeichnis 1 Wortbedeutungen 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWortbedeutungen BearbeitenDer Begriff Magdalenen asyl geht auf die Ubung zuruck sittlich gefahrdete junge Frauen oder Gefallene Madchen in Anlehnung an die Maria Magdalena der Bibel als Magdalene zu bezeichnen Bereits seit Mitte des 18 Jahrhunderts entstanden erst in England und Irland die heute wegen jahrzehntelanger Kindesmisshandlung in Verruf geratenen Heime kurz darauf auch in Holland sowie in einigen wenigen deutschen Stadten Magdalenenheime nach englischem Vorbild 1 Der alte Beiname Talitha kumi geht auf einen Ausspruch von Jesus Christus zuruck der zu einem todkranken Madchen sprach Madchen steh auf Mk 5 41 EU 2 Der ostliche Teil der heutigen Heinrich Zille Strasse ein bereits seit etwa 1600 verzeichneter Viehweg hiess seit dem spaten 19 Jahrhundert Magdalenenstrasse nach dem anliegenden Magdalenenasyl Im Jahr 1934 in Ludendorffstrasse umbenannt erfolgte 1945 die Umbenennung nach dem Radeburger Maler und Zeichner Heinrich Zille Beschreibung Bearbeiten nbsp Pfortnerhauschen vor dem Hedwig Frohlich HausZu der heute unter Denkmalschutz stehenden 3 Anlage gehort ein T formiger zweigeschossiger Bau mit Kniestock in dem sich kleine rechteckige Fenster befinden und mit Satteldach Dieses von den Gebrudern Ziller 1869 errichtete Gebaude beherbergte in seinem ostlichen Seitenflugel die Kapelle die durch das Kreuz auf dem Dachfirst und durch die hohen Rundbogenfenster zu erkennen ist Diese wie auch alle anderen Fenster dieses Baus werden durch Gewande aus Sandstein eingefasst Der 1927 errichtete Zentralbau hat drei Geschosse mit sechs Fensterachsen in der Strassenansicht obenauf sitzt ein flaches Walmdach mit kleinen Dachgauben Westlich des schlichten Baus steht giebelstandig zur Strasse ein zweigeschossiges Gebaude mit Satteldach Alle drei Gebaude sind miteinander verbunden Nahe der Strasse steht das ehemalige auch denkmalgeschutzte Pfortnerhauschen 3 nahe der inzwischen vermauerten ehemaligen Eingangspforte Geschichte Bearbeiten nbsp Magdalenenasyl Talitha kumi um 1900 Blick von der Diakonissenanstalt Bethesda auf den Kapellenflugel Rechts befindet sich die Strasse Nachdem 1863 die Dresdner Diakonissenanstalt die Krankenanstalt zu Niederlossnitz auf dem ostlichen Nachbargrundstuck ubernommen hatte wurde die Einrichtung im Rahmen der Diakonissenanstalt Bethesda als Siechenhaus Bethesda weitergefuhrt Im Folgejahr 1864 errichtete die Diakonissenanstalt dank einer Stiftung von Cora von Erdmannsdorff zur Unterstutzung der Inneren Mission westlich der bestehenden Anlage das Magdalenenasyl Talitha kumi eine Besserungsanstalt fur sittlich gefahrdete junge Frauen 1 Dieses bestand zunachst nur aus einem kleinen Haus Dieses wurde 1869 von den Lossnitz Baumeistern Gebruder Ziller durch das heute sich im ostlichen linken Teil befindliche T formige Gebaude mit der ehemaligen Kapelle uberformt Hinzu kam ein eingeschossiges Pfortnerhaus um den Durchlass durch das sich in der Umfassungsmauer befindliche Tor zu regeln Mit dieser Erweiterung vergrosserte sich die Anzahl der zur Verfugung stehenden Platze von 6 auf 36 Auf dem Anwesen befanden sich eine eigene Backerei sowie Acker und Gartenland um die Insassinnen durch korperliche Arbeit im Freien erziehen und formen zu konnen Die Einweisung der bereits gefallenen oder auch erst nur gefahrdeten Madchen vornehmlich aus Dresden erfolgte durch die konigliche Polizeidirektion die Fursorgebehorden oder die Erziehungsberechtigten Der Dresdner Architekt Willi Troger schuf 1927 als Erweiterung die sich westlich anschliessenden Gebaude das traufstandige dreigeschossige Hauptgebaude sowie das rechts stehende giebelstandige Gebaude Mit dieser Erweiterung wurde 1928 eine private Berufsschule fur schwer erziehbare und sittlich gefahrdete Madchen angegliedert Der damit verbundene neue Name Madchen Erziehungsheim Bethesda wurde 1933 in Madchenheim Kotzschenbroda geandert Das Heim und die Schule wurden 1938 wegen zu geringer Belegung aufgegeben und 1940 in das heutige diakonische Altersheim Hedwig Frohlich Haus umgewandelt benannt nach der Grunderin der Ehefrau des ersten Rektors der Dresdner Diakonissenanstalt und Pfarrers Heinrich Frohlich Die Anlage erhielt in den 1990er Jahren einen ruckwartigen modernen Erweiterungsbau als Erganzung wonach die bestehenden Gebaude zwischen 2000 und 2002 umfassend saniert wurden Literatur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Friedbert Ficker Gert Morzinek Barbara Mazurek Ernst Ziller Ein sachsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland Die Familie Ziller Kunstverlag Josef Fink Lindenberg i Allgau 2003 ISBN 978 3 89870 076 4 Markus Hansel Thilo Hansel Thomas Gerlach Nachwort Auf den Spuren der Gebruder Ziller in Radebeul Architekturbetrachtungen 1 Auflage Notschriften Verlag Radebeul 2008 ISBN 978 3 940200 22 8 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Gert Morzinek Historische Streifzuge mit Gert Morzinek Die gesammelten Werke aus 5 Jahren StadtSpiegel premium Verlag Grossenhain 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Magdalenenasyl Talitha kumi Sammlung von Bildern Internetseite des Hedwig Frohlich Hauses in Radebeul Fotos des Diakonissen und Altersheims Hedwig Frohlich Haus bei der Deutschen FotothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Frank Andert Redaktion Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Grosse Kreisstadt Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 S 128 129 Markus Hansel Thilo Hansel Thomas Gerlach Nachwort Auf den Spuren der Gebruder Ziller in Radebeul Architekturbetrachtungen 1 Auflage Notschriften Verlag Radebeul 2008 ISBN 978 3 940200 22 8 S 28 29 a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 08951328 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 23 Marz 2021 51 108702777778 13 649583333333 Koordinaten 51 6 31 3 N 13 38 58 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magdalenenasyl Talitha kumi amp oldid 236264469