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Hedwig Frohlich geborene von Zedtwitz 22 November 1833 in Annaberg 23 Januar 1922 in Dresden war Hausvorsteherin der Diakonissenanstalt Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Familie 3 Glauben 4 Lebenswerk 5 Weitere Amter 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHedwig Frohlich wurde am 22 November 1833 in Annaberg geboren Ihr Vater war Friedrich von Zedtwitz 1782 1834 Amtsprotokollant Bergmeister und Bergkommissionsrat Ihre Mutter war Agnes Julia von Zedtwitz geborene Krause 1805 1846 Ihre zwei Schwestern Adelheid 1813 1883 und Hildegard 1815 1872 von Zedtwitz stammten aus der ersten Ehe ihres Vaters 1837 zog sie mit ihrer Mutter nach Dresden wo die Mutter 1846 aufgrund einer Typhuserkrankung starb Daraufhin wurde sie von ihren Halbschwestern grossgezogen Nach dem Willen von Adelheid ging Hedwig 1850 in das Erziehungsinstitut des Benediktinerinnenklosters in Valognes Dort sollte sie Franzosisch lernen um als Hauserzieherin in England zu arbeiten Statt nach England zu gehen bewarb sie sich in der Diakonissenanstalt Kaiserswerth Sie wurde aufgrund ihrer vielseitigen Gaben 1 aufgenommen obwohl sie noch nicht 18 Jahre alt war Am 14 April 1851 trat sie in die Diakonissenanstalt ein und durchlief eine Pflege sowie eine Lehrerinnenausbildung Nach Abschluss der Ausbildung wurde sie 1853 als Diakonisse eingesegnet Mit 19 Jahren war Hedwig Probemeisterin d h sie bildete selbst neue Krankenpflegerinnen aus In dieser Zeit unternahm sie mehrere Reisen u a nach Triest Venedig Holland und an den Bodensee 1856 lernte sie Johannes Karl Heinrich Frohlich Heinrich Frohlich genannt in der Diakonissenanstalt Kaiserswerth kennen Heinrich Frohlich war Pfarrer und Rektor der Dresdner Diakonissenanstalt Im Juni 1857 baten Hedwig und Heinrich Frohlich die Anstaltseltern Theodor und Caroline Fliedner um Heiratserlaubnis Caroline Fliedner riet Hedwig von der Heirat ab und schloss Hedwig aufgrund der unerlaubten Verlobung aus der Gemeinschaft der Diakonissen aus 2 Pastor Ludwig Harms Seelsorger von Hedwig ermutigte sie zur Heirat 2 Am 15 Oktober 1857 heirateten Hedwig und Heinrich Frohlich im Braunschweiger Dom Frohlich wurde am 1 Mai 1858 offiziell Hausvorsteherin im Dresdner Diakonissenhaus Bevor sie die Stelle antreten konnte musste sie aus der unierten Kirche Preussens Kaiserswerther Ausrichtung austreten und in die lutherische Kirche Sachsens eintreten In der lutherisch sachsischen Kirche wurde sie erneut zur Diakonisse eingesegnet 3 Hedwig arbeitete bis zum 30 September 1884 in der Diakonissenanstalt als Hausvorsteherin Sie starb 1922 in Dresden nbsp Diakonissen Anstalt in DresdenEhe und Familie BearbeitenPeggy Renger Berka beschreibt die Brautsuche von Heinrich Frohlich folgendermassen Bei der Wahl der passenden Ehefrau galt es nach den zeitgenossischen Pastoraltheologien jedoch nicht nur auf weibliche Bildung und Tuchtigkeit sowie einen entsprechenden Sinn fur seinen Stand und Beruf zu achten sondern auch auf personliche Zuneigung 4 Dass die Ehe keine reine Vernunftehe war bestatigen auch Berichte von Familienangehorigen Trotz teils religioser Differenzen und Charaktereigenschaften beruhte die Ehe auf gegenseitigen Respekt und Vertrauen da Hedwig sonst nicht die Anstaltsleitung in Abwesenheit ihres Mannes ubernommen hatte Das Ehepaar Frohlich hatte folgende Kinder Johann Heinrich 1858 1934 Pfarrer Karl Heinrich Johannes 1862 1863 Heinrich Jakob Karl 1864 1917 Hedwig Marie 1860 1939 heiratete Gustav Molwitz 1849 1927 Pietist 1877 Konrektor 1881 Rektor der Dresdner Diakonissenanstalt Hedwig 1867 Hedwig Johanna 1869 1944 Neben den eigenen Kindern wurden auch verwaiste Verwandte und Missionarskinder aufgenommen und grossgezogen Belegt ist dass Paul Wagner der Neffe von Heinrich Frohlich nach dem Tod seiner Mutter von der Familie aufgenommen wurde 5 Allgemein lebte die Familie eine grosse Gastfreundschaft Hedwig leitete den eigenen Haushalt wobei die Familie von der Anstaltskuche versorgt wurde und die Kinder die Privatschule welche Heinrich Frohlich grundete besuchten 5 Glauben BearbeitenFrohlich wuchs in Dresden in den pietistisch erweckten Kreisen des sachsischen Adels 6 auf Zu den Kreisen gehorte auch die Herrnhuter Brudergemeine Sie wurde stark gepragt von der Inneren Mission 7 wobei die Innere Mission aus der Erweckungsbewegung kam und versuchte den gesellschaftlichen Missstanden durch christliche Liebestatigkeit zu begegnen 8 Lebenswerk BearbeitenHedwig Frohlich war durch ihre Ehe eng mit dem Dresdner Diakonissenhaus verbunden Das Diakonissenhaus in Dresden sollte dem Vorbild des Kaiserswerther Familienmodells folgen wodurch Hedwig qua Status als Ehefrau das Amt der Hausvorsteherin auch Hausmutter genannt ubertragen bekam 9 Die Aufgabenteilung anderte sich bereits in der nachsten Generation ihre Tochter Hedwig Marie ubernahm als Frau des Rektors kein offizielles Amt in der Diakonie Neben ihren Amtern als Hausvorsteherin und Pfarrfrau bildete sie weiter Pflegerinnen aus nbsp Denkmalgeschutztes Haus Heinrich Zille Strasse 15 Radebeul SachsenVon Kaiserswerth und Auslandsreisen hier vor allem nach Holland gepragt setzte sie sich fur weibliche Strafgefangene und Prostituierte ein Sie grundete das Magdalenenasyl Talitha kumi in Radebeul Cora von Erdmannsdorf unterstutzte das Erziehungsheim zur Resozialisierung anfangs finanziell 1869 grundete Hedwig den Magdalenenhilfsvereins zur Unterstutzung und Finanzierung des Magdalenenasyls 10 Das Magdalenenasyl ist seit 1940 ein Altenpflegeheim welches nach seiner ehemaligen Grunderin in Hedwig Frohlich Haus umbenannt wurde 11 Wahrend der Kriege 1866 und 1870 71 ubernahm Frohlich die Leitung der Diakonissenanstalt wahrend ihr Mann Diakonissen zur Verwundetenpflege an die Front und wieder zuruck begleitete 12 1870 71 hatte Heinrich Frohlich vor seiner Abreise verfugt dass die Diakonissenanstalt als Lazarett zur Verfugung steht Allerdings spielte das Lazarett kaum eine Rolle im Kriegsgeschehen Fur ihren Einsatz erhielt Hedwig vom sachsischen Konigshaus 1872 den Sidonien Orden zur Erinnerung an die fromme Gemahlin Albrechts des Barmherzten und in dankbarer Anerkennung des segensreichen Wirkens vieler Frauen und Jungfrauen auf dem Gebiet freiwillig helfender Liebe 13 Weitere Amter Bearbeiten1858 1864 Oberin Oberhaupt der Diakonissen 1866 und 1870 71 stellvertretende Leitung der Diakonissenanstalt 1884 Mitglied im Frauenkomitee der Diakonissenanstalt 1893 Vorstandsmitglied der ev luth Diakonissenanstalt 1 Vorsteherin des Frauenmissionsvereins Vorstandsmitglied des MagdalenenhilfsvereinsLiteratur BearbeitenGustav Molwitz Frohlich und die Diakonissenanstalt zu Dresden In Sachsisches Kirchenblatt 76 Nr 73 74 1926 S 74 81 Digitalisat Gustav Molwitz Lebenslauf der in Gott ruhenden Frau Kirchenrat Frohlich geb von Zedtwitz In Kleine Chronik der ev luth Diakonissen Anstalt zu Dresden Nr 47 1922 S 1 4 Weblinks BearbeitenHedwig Frohlich Sachsische Biografien Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hedwig Frohlich in der Deutschen BiographieEinzelnachweise Bearbeiten Annemarie Seeberg Elverfeldt Die Ahnen in ihrer Zeit und Welt Ahnengeschichte der Familien Molwitz und Ludewig In Manfred Dreiss Hrsg Deutsches Familienarchiv Band 112 Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1993 ISBN 3 7686 5097 9 S 304 a b Peggy Renger Berka Weibliche Diakonie im Konigreich Sachsen Das Dresdner Diakonissenhaus 1844 1881 In Historisch theologische Genderforschung Band 7 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 374 03740 7 S 298 Annett Buttner Diakonissenanstalt Dresden 1844 2014 170 Jahre Zuwendung leben Dienst leisten Zusammenarbeit gestalten Klartext Essen 2014 ISBN 978 3 8375 1176 5 S 21 f Peggy Renger Berka Weibliche Diakonie im Konigreich Sachsen Das Dresdner Diakonissenhaus 1844 1881 In Historisch theologische Genderforschung Band 7 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 374 03740 7 S 296 a b Annemarie Seeberg Elverfeldt Die Ahnen in ihrer Zeit und Welt Ahnengeschichte der Familien Molwitz und Ludewig In Manfred Dreiss Hrsg Deutsches Familienarchiv Band 112 Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1993 ISBN 3 7686 5097 9 S 305 Peggy Renger Berka Weibliche Diakonie im Konigreich Sachsen Das Dresdner Diakonissenhaus 1844 1881 In Historisch theologische Genderforschung Band 7 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 374 03740 7 S 294 Annemarie Seeberg Elverfeldt Die Ahnen in ihrer Zeit und Welt Ahnengeschichte der Familien Molwitz und Ludewig In Manfred Dreiss Hrsg Deutsches Familienarchiv Band 112 Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1993 ISBN 3 7686 5097 9 S 304 Peggy Renger Berka Frauen im Dienst der Barmherzigkeit Dresdner Diakonissen im 19 Jahrhundert In Caroline Forster Hrsg Dresdner Hefte Band 39 Nr 147 Sandstein Kommunikation GmbH Dresden 2021 S 31 Peggy Renger Berka Weibliche Diakonie im Konigreich Sachsen Das Dresdner Diakonissenhaus 1844 1881 In Historisch theologische Genderforschung Band 7 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 374 03740 7 S 308 Peggy Renger Berka Weibliche Diakonie im Konigreich Sachsen Das Dresdner Diakonissenhaus 1844 1881 In Historisch theologische Genderforschung Band 7 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 374 03740 7 S 299 Magdalenenasyl Talitha kumi In Annette Karnatz Hrsg Stadtlexikon Radebeul historisches Handbuch fur die Lossnitz 3 uberarbeitete und erganzte Auflage Eigenverlag Radebeul 2021 ISBN 3 938460 05 9 S 171 Peggy Renger Berka Der Feldzug der Dresdner Diakonissen Die deutsche Frage im Konigreich Sachsen und die Dresdner Diakonissen im deutsch franzosischen Krieg 1870 71 In Michael Fischer Christian Senkel Klaus Tanner Hrsg Reichsgrundung 1871 Ereignis Beschreibung Inszenierung Waxmann Munster 2010 ISBN 978 3 8309 2103 5 S 38 58 Peggy Renger Berka Weibliche Diakonie im Konigreich Sachsen Das Dresdner Diakonissenhaus 1844 1881 In Historisch theologische Genderforschung Band 7 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 374 03740 7 S 299 Normdaten Person GND 1102403261 lobid OGND AKS VIAF 12146522429332392404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frohlich HedwigKURZBESCHREIBUNG Hausvorsteherin der Diakonissenanstalt DresdenGEBURTSDATUM 22 November 1833GEBURTSORT AnnabergSTERBEDATUM 23 Januar 1922STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hedwig Frohlich amp oldid 236283530