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Peter Scheitlin 4 Marz 1779 in St Gallen 17 Januar 1848 ebenda war ein Schweizer Theologe Universalgelehrter und Schriftsteller Er schrieb unter anderem eine Thierseelenkunde padagogische Ratgeber gesellschaftskritische Werke und die Lebensgeschichte des armen Mannes im Tokenburg Peter Scheitlin portratiert von Johann Caspar Weidenmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Denkmal und Portrat 3 Werk 4 Publikationen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeter Scheitlin war Sohn eines Kaufmanns Er studierte evangelische Theologie und Naturgeschichte in Gottingen und Jena In Gottingen versuchte Johann Friedrich Blumenbach vergeblich ihn fur eine Stelle als Naturforscher im Dienste der Afrikanischen Gesellschaft Englands zu gewinnen 1 Nach Abschluss seines Studiums war er von 1803 bis 1805 als Pfarrer in Kerenzen tatig 1804 heiratete er Anna Katharina Tschudi deren Vater ebenfalls Pfarrer war Von 1805 bis 1833 war Peter Scheitlin Professor fur Philosophie und Naturkunde an der Hoheren Theologischen Lehranstalt St Gallen dazu Erster Stadtpfarrer und Dekan Ausserdem arbeitete er sechs Jahre lang als Redaktor einer Wochenzeitung Nachdem die Theologische Lehranstalt aufgehoben wurde unterrichtete er am evangelischen Stadtgymnasium 2 Scheitlin genoss hohes Ansehen als vielseitiger Gelehrter der sich nicht nur fur Kultur und Wissenschaft sondern auch fur benachteiligte Menschen einsetzte Wahrend mehr als 40 Jahren hatte er grossen Einfluss auf das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Stadt St Gallen Er war Mitbegrunder des stadtischen Waisenhauses und zahlreicher Vereine der stadtischen Hulfsgesellschaft der literarischen Gesellschaft des St Gallischen Kunstlervereins des wissenschaftlichen Vereins und der kantonalen landwirtschaftlichen Gesellschaft 1 nbsp Grabmal von Peter Scheitlin bei der Kirche St Mangen in St GallenPeter Scheitlin starb am 17 Januar 1848 im Alter von 68 Jahren in seiner Heimatstadt St Gallen Sein Grabmal ist erhalten und befindet sich an der Sudseite der St Mangenkirche In der Allgemeinen Deutschen Biographie 1890 schrieb Ernst Gotzinger uber ihn Hier in St Gallen hat er dann bis zu seinem am 17 Januar 1848 erfolgten Tode eine so energische Thatigkeit entfaltet und eine so reiche Wirkung hinterlassen dass er unbedingt der geistig hervorragendste Burger St Gallens seit der Reformation genannt werden darf Aber bereits damals musste hinzugefugt werden Aus allen seinen Schriften spricht der Prediger und Erzieher So ist es denn auch zu begreifen dass die Erinnerung an diesen Mann der fast ein halbes Jahrhundert weitaus der angesehenste Mann seiner Vaterstadt war doch bei den Nachlebenden auffallend schnell erblasste 1 Denkmal und Portrat BearbeitenAnlasslich des Waisenhaus Jubilaums errichtete die Stadt St Gallen 1861 ein Denkmal zu Ehren von Peter Scheitlin Die bei der Enthullung am 22 Juli 1861 von dem Pfarrer Johann Jacob Rietmann 1815 1867 gehaltene Festrede erschien im selben Jahr auch in gedruckter Form 3 Die Buste ist ein Werk des Munchner Bildhauers Johann von Halbig Das Monument steht heute noch im kleinen Park bei der Kantonsschule St Gallen Ecke Burggraben Kantiweg Das oben abgebildete Portrat von Peter Scheitlin ist ein Ausschnitt aus einem Gemalde des Winterthurer Malers Johann Caspar Weidenmann Dieser war bekannt dafur seine Motive sehr genau und wirklichkeitsgetreu wiederzugeben Und er kannte Peter Scheitlin personlich aus familiarer Beziehung Weidenmanns Vater hatte in zweiter Ehe Scheitlins Schwester Cleophea 1780 1857 geheiratet 4 nbsp Peter Scheitlins Denkmal in St Gallen nbsp Die Buste geschaffen von Johann von Halbig nbsp Peter Scheitlins Schwester CleopheaWerk BearbeitenVon den zahlreichen Buchern zu ganz unterschiedlichen Themen welche Peter Scheitlin verfasste fanden die Thierseelenkunde 1840 sowie die padagogischen Werke Agathon oder der Fuhrer durchs Leben fur Junglinge 1842 und Agathe oder der Fuhrer durchs Leben fur Jungfrauen 1843 die grosste Verbreitung 2 Zum Versuch einer vollstandigen Thierseelenkunde ist in der Allgemeinen Deutschen Biographie von 1890 nachzulesen Thierbeobachtung war von Jugend auf Scheitlin s Lieblingsstudium gewesen jetzt verarbeitete er in schon hoherem Alter seine Beobachtungen Erfahrungen und Kenntnisse zu einem grossen Werke dessen drei Hauptabschnitte eine Geschichte der Ansichten der Thierpsychologen dann Thatsachen und endlich Anwendungen enthielten Als Leitfaden diente Carus Geschichte der Psychologie fur die alten Volker Creuzer s Symbolik fur die Thatsachen grosstentheils Oken 1 Publikationen Auswahl BearbeitenBeobachtungen und Phantasien auf einer Reise durch Brandenburg und Sachsen 1808 Meine Wanderungen durch einen Theil des nordlichen Deutschlands Fantasien und Beobachtungen 1817 Leitfaden der christlichen Kirchengeschichte von Christo an bis auf unsere Zeiten mit besonderer Rucksicht auf die Reformation zumal die unsers Vaterlandes und des Kantons St Gallen 1818 Meine Armenreisen in den Kanton Glarus und in die Umgebungen der Stadt St Gallen in den Jahren 1816 und 1817 1820 Die Menschheit auf ihrem Schiksals und Bildungsgange wahrend der vier ersten Jahrtausende mit vielen Abbildungen und Charten Erster Band 1827 Mitautor Johann Jakob Bernet dieser verfasste spater den zweiten Band allein Religion Natur und Kunst vorzuglich in ihrer Verbindung 1836 Versuch einer vollstandigen Thierseelenkunde 2 Bande 1840 Erster Band Zweiter Band Pankraz Tobler oder uber Leben Gesundheit Krankheit Alter und Sterben Eine Erzahlung furs Volk zu Stadt und Land 2 Aufl 1842 Das Elend der Tellus ein Versuch das Publicum in das grosse Rathsel hineinzufuhren 1842 Gleichsam ein Abschluss von Scheitlin s Bemuhungen auf dem Felde des offentlichen Armenwesens Jetzt erweitert sich ihm dieses Gebiet zu einer grossen tellurischen Erscheinung man konnte die Schrift ein erganzendes Capitel zu Herder s Ideen nennen Er habe sagt der Verfasser in der Vorrede durch eine lange Reihe von Jahrzehnten herab die Geschichte und den Zustand der Erde und der Menschheit und in einer Menge der mannichfaltigsten Verhaltnisse Bose und Gute Ungluckliche wie Gluckliche kennen gelernt Er glaube dass diese Kenntniss wenigstens zu einer Darstellung berechtige Es gehorte immer zu seinen schonsten Freuden hochachtungs und liebenswurdigen Menschen und Glucklichen aber auch zu seinen grossten Leiden solchen die sich selbst vorsatzlich wegwarfen und Schmerzbeladenen zu begegnen 1 Agathon oder der Fuhrer durchs Leben fur denkende Junglinge 1842 Agathe oder der Fuhrer durchs Leben fur sinnige Jungfrauen 1843 Denkmal gesetzt meinem Tochtermann J Fruh Pfarrer in Herisau Grundzuge seines Lebens und Schicksals nebst mehreren seiner Predigten 1843 Meine Apologie der Bibel Eine Vorlesung 2 Auflage 1844 Lebensgeschichte des armen Mannes im Tokenburg genannt Nabis Uli Ulrich Bragger Ein Volks und Jugendbuch 1844 Ida Fur liebende Mutter 1846 nbsp Frontispiz zu Agathon 1842 nbsp Titelblatt zu Agathon nbsp Frontispiz zu Agathe 3 Auflage 1854 nbsp Titelblatt zu Agathe nbsp Frontispiz zu Lebensgeschichte des armen Mannes 3 Auflage 1848 Literatur BearbeitenJohann Jakob Bernet Nekrolog von Peter Scheitlin Dekan und Professor In Theologisches Literaturblatt Nr 23 Leske Darmstadt 23 Februar 1853 Sp 191 192 online Alfred Hartmann Peter Scheitlin In Friedrich Hasler Hrsg Gallerie beruhmter Schweizer der Neuzeit Band 2 Baden im Aargau 1871 S 72 75 online ausfuhrlicher Lebenslauf Ernst Gotzinger Scheitlin Peter In Allgemeine Deutsche Biographie 30 1890 S 734 736 O Fassler Prof Peter S von St Gallen 1929 mit Werkverzeichnis P Wegelin Geschichtsschreibung und Naturkunde In W Wunderlich Hg St Gallen Geschichte einer literarischen Kultur 1 1999 S 527 575 S 537 542 Jutta Muller Tamm Peter Scheitlin 1779 1848 Pfarrer Lehrer und Naturphilosoph In Verstandenes Lebensbild asthetische Wissenschaft von Humboldt bis Vischer eine Anthologie LIT Verlag Munster 2010 ISBN 978 3 643 10263 8 S 477 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peter Scheitlin Sammlung von Bildern Werke von und uber Peter Scheitlin in der Deutschen Digitalen Bibliothek Georg Thurer Scheitlin Peter In Historisches Lexikon der Schweiz 2012 abgerufen am 6 Januar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Ernst Gotzinger Scheitlin Peter In Allgemeine Deutsche Biographie 30 1890 S 734 736 a b Georg Thurer Scheitlin Peter In Historisches Lexikon der Schweiz 2012 abgerufen am 6 Januar 2022 Johann Jacob Rietmann Festrede bei Enthullung des Denkmals auf Peter Scheitlin Professor anlasslich des Waisenhaus Jubilaums zu St Gallen gehalten von J J Rietmann Pfarrer den 22 Juli 1861 Zollikofer 1861 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Richard Hasli Johann Caspar Weidenmann Ein Winterthurer Maler 1805 1850 Winterthur 1966 Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 297 S 108 sowie Abbildungen 9 und 10 Cleophea Weidenmann Scheitlin wurde folgendermassen beschrieben lebhaft ruhrig cheferig gewandt ein edles Herz sie soll immer frohlich mit den Kindern kindlich sinnig und klug mit den Erwachsenen gewesen sein Normdaten Person GND 117194751 lobid OGND AKS LCCN no99074701 VIAF 40149446 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheitlin PeterKURZBESCHREIBUNG Schweizer Theologe Universalgelehrter und SchriftstellerGEBURTSDATUM 4 Marz 1779GEBURTSORT St Gallen SchweizSTERBEDATUM 17 Januar 1848STERBEORT St Gallen Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Scheitlin amp oldid 234277146