www.wikidata.de-de.nina.az
Peter Sorgel 30 Marz 1942 in Berlin Charlottenburg ist ein deutscher Gewerkschafter und Politiker SPD und war Betriebsratsvorsitzender sowie Mitglied der Bremischen Burgerschaft Peter SoergelInhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Familie Ausbildung Beruf 1 2 Politik 1 3 Weitere Mitgliedschaften 2 Veroffentlichungen 3 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFamilie Ausbildung Beruf Bearbeiten Sorgel ist das dritte Kind des Oberst Oskar Sorgel und seiner Frau Ida geborene Niggl Tochter des Oberstpostprasidenten von Nurnberg Aufgrund eines Fuhrerbefehls wurde die Mutter mit ihren drei Kindern 1943 nach Juterborg evakuiert Nachdem die Rote Armee im April 1945 die Stadt erobert hatte fluchtete die Familie in den Westen und wurde in Colmberg bei Ansbach und spater in Farchant bei Garmisch Partenkirchen einquartiert 1953 zog die Familie nach Nurnberg wo Sorgel 1962 am Humanistischen Neuen Gymnasium sein Abitur ablegte Er studierte dann Volkswirtschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main und ab 1964 an der Freie Universitat Berlin in Berlin Gleichzeitig engagierte er sich aktiv in der Studentenbewegung trat 1964 in den SDS ein und wurde 1968 Politischer Sekretar im Republikanischen Club Westberlin dessen Vorsitzende Klaus Meschkat und im Anschluss Jorg Huffschmid waren Am Fachbereich Wirtschaft der Freien Universitat grundete er mit anderen die Rote Zelle Okonomie und 1970 die Proletarische Linke Parteiinitiative eine Gegengrundung zu den maoistischen Parteigrundungen der damaligen Studentenbewegung die dem Rategedanken und der Basisdemokratie verpflichtet war 1 Deren aktivste Mitglieder verpflichteten sich in idealistischer Weise in der Fabrik zu arbeiten um der Arbeiterklasse nahe zu sein sie verstehen zu lernen und ihr fortschrittliches Gedankengut zu vermitteln Deshalb arbeitete Sorgel vom Januar 1970 bis Januar 1971 als Handlackierer im Siemens Schaltwerk Berlin und von August 1971 bis Juni 1973 als Stanzerei Einrichter bei Osram Berlin Im Dezember 1971 trat er in die IG Metall ein Im selben Jahr wurde die Proletarische Linke Parteiinitiative aufgelost 2 Im Dezember 1972 heiratete er Angelina Johansen im Sommer 1973 zogen sie zusammen mit Jorg Huffschmid der einen Ruf an die Universitat Bremen erhalten hatte nach Bremen Sorgel arbeitete ab Oktober 1973 bis Marz 1978 als Walzenschleifer im Vierschichtsystem bei der Klockner Werke AG Hutte Bremen 1974 wurde er zum IG Metall Vertrauensmann gewahlt 1976 wurde er Mitglied der IG Metall Vertrauenskorperleitung 1977 zu deren Vorsitzenden gewahlt und im Marz 1978 in den Betriebsrat der Hutte Damit entfiel die Arbeit im Vier Schicht System Im November 1983 wurde er in Nachfolge des verstorbenen Vorsitzenden Gustav Ziemann zum Betriebsratsvorsitzenden gewahlt 1984 1987 1990 und 1994 wurde der Betriebsrat mit immer wachsenden Mehrheiten wiedergewahlt und Sorgel als Betriebsratsvorsitzender bestatigt Im April 1984 wurde er gleichzeitig Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Klockner Werke AG im April 1986 Konzernbetriebsratsvorsitzender und einen Monat spater Mitglied des Aufsichtsrats der Klockner Werke AG Die Hutte in Bremen gehorte von 1954 bis 1994 zu der Klockner Werke AG 3 In den 1980er Jahren fuhrten die Uberkapazitaten in der Stahlindustrie zu einem massiven Huttensterben Auch die Klockner Werke mussten Ende 1992 Insolvenz anmelden Die Hutte Bremen mit damals 6 700 Mitarbeitern stand unmittelbar vor dem Aus Angebote von Hogoovens bzw von Thyssen und Krupp zum Erhalt von wenigen Betriebsaggregaten waren nach einhelliger Einschatzung lediglich die Vorstufe einer kompletten Stilllegung gewesen 4 Angesichts dieser Lage konnte der Betriebsrat durch konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Hutte mit Klaus Hilker als Vorstandsvorsitzendem der Gewerkschaft IG Metall und dem Bremer Senat unter Klaus Wedemeier erreichen dass der Standort Bremen mit 6 700 Arbeitsplatzen erhalten blieb 5 6 Bei den Betriebsratswahlen 1994 wurden alle Kandidaten der IG Metall mit einem deutlichen Ergebnis in den Betriebsrat gewahlt 7 1994 wurde die Hutte jetzt Stahlwerke Bremen von der belgischen Sidmar N V Teil des Luxemburger Arbed Konzerns ubernommen 8 9 Sorgel war von Oktober 1996 bis zu seinem Ausscheiden im Marz 2005 im Mitbestimmungsbereich des montanmitbestimmten Unternehmens Hauptabteilungsleiter fur die Bereiche Arbeitssicherheit Gesundheit Feuerwehr und Werkschutz Politik Bearbeiten Sorgel war 1975 bis 1989 Mitglied der DKP Nach dem Scheitern von Gorbatschow 1989 traten alle Mitglieder der damaligen Klockner Betriebsgruppe der DKP aus der DKP aus und machten das auf einer Betriebsversammlung offentlich 10 1994 95 wurde er auf Initiative des ehemaligen Burgermeisters Hans Koschnick des damaligen Burgermeisters Klaus Wedemeier und des Bremer AfA Vorsitzenden Heinz Wenke alle SPD Mitglied der SPD Im Ortsverein Bremen Peterswerder Steintor kandidierte er als Seiteneinsteiger fur die Bremische Burgerschaft und wurde gewahlt Von 1995 bis 1999 war er Mitglied der 14 Bremischen Burgerschaft Er war Vorsitzender der Deputation fur Arbeit und als solcher ein sehr aktiver Abgeordneter der SPD Fraktion 11 Als Kandidat fur die Wahlen zur 15 Burgerschaft wurde er von der SPD nicht nominiert 12 Von 1999 bis 2003 war er Mitglied der Deputation fur Arbeit 2003 bis 2007 Mitglied der Deputation fur Wirtschaft 13 Weitere Mitgliedschaften Bearbeiten Sorgel ist Mitglied der Gewerkschaft IG Metall Im Oktober 1993 nahm er als ordentlicher Delegierter am Gewerkschaftstag der IG Metall teil 14 Er war ab 1994 bis Ende 1996 Prasident der Arbeiterkammer Bremen Hier drangte er darauf dass Arbeiter und Angestelltenkammer Bremen vereinigt werden sollten was 1999 unter dem neuen Namen Arbeitnehmerkammer Bremen geschah Veroffentlichungen BearbeitenPeter Sorgel Der Springer Konzern in Westberlin in Bernd Jansen Arno Klonne Hrsg Imperium Springer Macht und Manipulation Pahl Rugenstein Verlag Koln 1968 keine ISBN Walter Gruber Peter Sorgel Hrsg Stahl ohne Zukunft Der Uberlebenskampf in den Revieren VSA Verlag Hamburg 1984 ISBN 3 87975 258 3 Peter Sorgel Mit dem Rucken an der Wand Erfahrungen von Betriebsraten in der Stahlkrise in Rudolf Judith Hrsg 40 Jahre Mitbestimmung Erfahrungen Probleme Perspektiven Bund Verlag Koln 1986 ISBN 3 7663 3012 8 Peter Sorgel Eike Hemmer Karl Lauschke Widerstand lohnt sich Die Geschichte der Bremer Hutte oder Wieso wird heute noch Stahl in Bremen produziert Verlag VSA Bremen 2017 ISBN 978 3 89965 780 7 Peter Sorgel Gewerkschaften und die Forderung nach Frieden in Hermann Theisen Helmut Donat Hrsg Bedrohter Diskurs Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg Bremen 2024 ISBN 978 3 9491 16 21 6Einzelnachweise Bearbeiten Rote Presse Korrespondenz Nr 74 75 vom 24 07 1970 Plattform der PL PI Proletarische Linke Parteiinitiative bisher PEI Die Auflosung der Proletarischen Linken Parteiinitiative Kritik und Selbstkritik Selbstverlag Westberlin Dezember 1971 Karl Lauschke unter Mitwirkung von Peter Sorgel und Eike Hemmer Widerstand lohnt sich Die Geschichte der Bremer Hutte oder Wieso wird heute noch in Bremen Stahl produziert Hamburg 2017 ISBN 978 3 89965 780 7 Alle Entwicklungsstufen des Werkes und der Belegschaft von 1954 bis 1994 werden in dieser Monographie dargestellt Weser Kurier vom 11 November 1993 Wir werden unser Eigentum vor Ausraubmodellen schutzen Maren Beneke Bremer Stahlwerk Eine Hutte und ihre Geschichte In Weser Kurier vom 18 November 2017 Betriebsrat der Klockner Stahl GmbH Arbeiterkammer Bremen Angestelltenkammer Bremen IG Metall Bremen Hrsg Die Hutte Chronik eines Widerstandes Und es lohnt sich doch Bremen April 1994 Weser Kurier vom 22 Marz 1994 Ein Traumergebnis fur Peter Sorgel Weser Kurier vom 7 April 1994 Klockner bald europaisch Weser Kurier vom 11 November 1994 Klockner Totgesagte leben langer Karl Lauschke Hamburg 2017 Seite 406 Weser Kurier Im Archiv vom 28 November 1996 und an diversen Stellen Volker Junck Weichenstellung fur rot grunes Bundnis In Weser Kurier vom 3 Februar 1999 Norbert Korfmacher Mitgliederverzeichnis der Bremischen Burgerschaft 1946 bis 1996 Kommunalpolitik Band 1 Lit Munster 1997 ISBN 3 8258 3212 0 Peter Sorgel Wer wenn nicht die Gewerkschaften konnen glaubhaft Frieden fordern ein Weckruf in Sozialismus Supplement zu Heft 9 2023 Seite 10 22 VSA Verlag Hamburg 2023 ISBN 978 3 96488 205 9Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 7 Dezember 2021 PersonendatenNAME Sorgel PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdBBGEBURTSDATUM 30 Marz 1942GEBURTSORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Sorgel amp oldid 241900457