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Peter Koch 1938 in Halle 12 Mai 1 1989 Florida USA war ein deutscher Journalist der als verantwortlicher Chefredakteur der Illustrierten Stern massgeblich in den Presseskandal um die Veroffentlichung der gefalschten Tagebucher Adolf Hitlers 1983 verwickelt war Nachdem der Gruner und Jahr Verlag Teile der angeblichen Tagebucher veroffentlicht und Koch die Veroffentlichung aggressiv verteidigt hatte wurde durch ein Gutachten des Bundeskriminalamtes klar dass es sich um Falschungen handelte Koch musste daraufhin von seinen Posten zurucktreten 2 Spater war er im Axel Springer Verlag Mitentwickler der Zeitschrift Auto Bild 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang 1 2 Gefalschte Hitler Tagebucher 1 3 Springer Verlag 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeter Koch Dirk Koch und Einar Koch ebenfalls Journalisten sind Bruder Werdegang Bearbeiten Seine journalistische Laufbahn begann Peter Koch als Volontar bei der Frankfurter Rundschau Spater war er Korrespondent fur die Suddeutsche Zeitung den Spiegel und den Stern in Bonn Anschliessend wurde er Ressortleiter fur Politik beim Stern und leitete in den Jahren 1977 78 das Ressort Sonderthemen der Illustrierten Nach diversen Buchveroffentlichungen zu politischen Themen wurde Koch 1981 zusammen mit Felix Schmidt und Rolf Gillhausen von Stern Herausgeber Henri Nannen zum Chefredakteur berufen Gefalschte Hitler Tagebucher Bearbeiten Hauptartikel Hitler Tagebucher Koch lehnte mehrere Artikelvorschlage des Stern Redakteurs Gerd Heidemann des spateren Beschaffers der gefalschten Hitler Tagebucher zu Themen uber die Zeit des Nationalsozialismus ab Noch wahrend seiner Zeit als Ressortleiter forderte er Heidemann nachweislich in Redaktionskonferenzen drastisch auf die Hande von der Nazi Scheisse zu lassen 3 Schliesslich kundigte Heidemann wegen dieser Meinungsverschiedenheiten seinen Anstellungsvertrag der jedoch nach der Kundigung noch zwolf Monate lief Nachdem er auf die angeblichen Tagebucher gestossen war uberging Heidemann die Chefredaktion um Peter Koch und wandte sich direkt an den Vorstand des Gruner und Jahr Verlages was ein massiver Verstoss gegen redaktionelle Gepflogenheiten war Monatelang wusste die Chefredaktion nichts vom Ankauf der Tagebucher fur die bereits mehrere Millionen DM ausgegeben worden waren Als Peter Koch dies erfuhr drohte er mit seinem Rucktritt setzte diesen aber nicht um Schliesslich ubernahm auch Koch die Ansicht dass die Tagebucher echt seien und einen sensationellen Fund darstellten obwohl seitens des Stern keine wissenschaftlich tragfahige Prufung des Materials erfolgt war Der Stern begann am 28 April 1983 mit der Veroffentlichung der Tagebucher und versuchte diese weltweit zu vermarkten Koch selbst pragte im Editorial der neuen Stern Serie mit dem Titel Hitlers Tagebucher entdeckt den spater hamisch zitierten Ausspruch Die Geschichte des Dritten Reiches muss teilweise umgeschrieben werden Peter Koch Im Editorial der Serie Hitlers Tagebucher entdeckt in der Stern Ausgabe vom 28 April 1983 4 Auch nach diversen Zweifeln an der Echtheit der Tagebucher verteidigte Koch die Veroffentlichung und griff Wissenschaftler in einem Kommentar als Archiv Ayatollahs an 5 Nach Veroffentlichung von Teilen der Tagebucher in zwei Ausgaben des Stern eine dritte war bereits produziert flog der Schwindel durch ein eindeutiges Gutachten des Bundeskriminalamtes auf welches in den Tagebuchern Materialien insbesondere sogenannte Weissmacher nachwies die erst nach dem Tod Adolf Hitlers erfunden wurden Der Skandal um die gefalschten Tagebucher war einer der grossten Presseskandale in der Bundesrepublik Deutschland Koch ubernahm Verantwortung fur sein unkritisches Handeln und trat wie auch der Co Chefredakteur Felix Schmidt von seinen Posten zuruck erhielt jedoch eine Abfindung in Hohe von drei Millionen DM 1 In den Gerichtsverfahren die mit der Verurteilung des Stern Redakteurs Heidemann und des Falschers Konrad Kujau endeten trat Koch als wichtiger Zeuge auf 6 Springer Verlag Bearbeiten Nach dem Skandal schrieb Koch zunachst Biografien uber Willy Brandt und Konrad Adenauer und wurde dann Mitarbeiter des Axel Springer Verlages wo er massgeblich an der Entwicklung der Zeitschriften Auto Bild und Ja beteiligt war Wahrend die Auto Bild zeitweise sehr erfolgreich war sorgte die schnell wieder eingestellte Zeitschrift Ja fur Millionenverluste 7 1989 verstarb Koch an einer Krebserkrankung Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Co Chefredakteur Felix Schmidt uber die Angelegenheit der Hitlertagebucher in Die Zeit 15 2013 unter dem Titel Hitler Tagebucher Der Fuhrer wird immer mitteilsamerEinzelnachweise Bearbeiten a b c Peter Koch Nachruf in Der Spiegel Ausgabe 20 1989 Von der Sensation zum Alptraum in Die Zeit vom 8 Juli 2010 Peter Koch Der Skandal um die Hitler Tagebucher Teil 7 Hamburger Abendblatt vom 10 August 2008 Helene Heise Der Skandal um Hitlers Tagebucher In Ndr de Abgerufen am 27 August 2017 25 Jahre Hitler Tagebucher auf einestages spiegel de Blind vor Euphorie in Die Welt vom 5 April 2013 Ja zum Flop in Der Spiegel Ausgabe 14 1987 Normdaten Person GND 14225746X lobid OGND AKS LCCN n78009732 VIAF 306491012 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher JournalistGEBURTSDATUM 1938GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 12 Mai 1989STERBEORT Florida USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Koch Journalist amp oldid 233923874