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Das Peter Prinzip ist eine These von Laurence J Peter Sie lautet In a hierarchy every employee tends to rise to his level of incompetence In einer Hierarchie neigt jeder Beschaftigte dazu bis zu seiner Stufe der Unfahigkeit aufzusteigen Laurence J Peter Raymond Hull The Peter Principle 1 Sie wurde mit eigenen Notizen zusammen mit Raymond Hull in dem Buch The Peter Principle formuliert das 1969 bei William Morrow in New York erschien Es zahlt zu den Klassikern der nordamerikanischen Managementliteratur Die deutsche Erstausgabe erschien 1970 unter dem Titel Das Peter Prinzip oder Die Hierarchie der Unfahigen im Rowohlt Verlag Inhaltsverzeichnis 1 Das Peter Prinzip 2 Beispiel 3 Bedeutung fur die Soziologie 4 Kritik 5 Das Peter Prinzip als Horspiel 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDas Peter Prinzip BearbeitenPeters These ist dass jedes Mitglied einer ausreichend komplexen Hierarchie so lange befordert wird wie es auf seiner bisherigen Position erfolgreich ist Ubersteigen die Anforderungen der neuen Position aber die Fahigkeiten bleiben weitere Beforderungen aus Umgekehrt bleiben Mitglieder deren Fahigkeiten fur eine hohere Position geeignet waren schon in den unteren Stufen hangen in denen sie weniger erfolgreich sind Dadurch markiert in der Regel das personliche Maximum der Karriere leiter das Mass einer maximalen Unfahigkeit innerhalb der Hierarchie Peter konstatiert Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt der unfahig ist seine Aufgabe zu erfullen 1 Die einzige Einschrankung ist dass die Hierarchie hoch genug ist also genugend Hierarchie Stufen enthalten muss In dem Buch von Peter und Hull werden viele Beispiele fur Hierarchien in Wirtschaft und Verwaltung sowie die Unfahigkeit der dort Beschaftigten beschrieben Seine konkreten Erfahrungen mit Hierarchien hat Peter hauptsachlich aus der kanadischen Schulverwaltung Weiterhin werden die Modelle der gerauschlosen Sublimierung und der seitlichen Arabeske beschrieben Bei erstgenanntem Modell wird eine Beforderung eines als unfahig bekannten Angestellten nur deshalb durchgefuhrt weil unter den anderen Mitarbeitern ein Anreiz ausgelost werden soll dass jeder auch befordert werden kann Hierdurch wird eine Stabilisierung der Hierarchie erreicht Bei Letzterem werden etwa Titel oder Abteilungen ohne Kompetenzen geschaffen die es vorher nicht gab um einen unfahigen Mitarbeiter quasi auszulagern 2 Die Verteilung der Stufen der Inkompetenz stellt Peter anhand der gaussschen Normalverteilung dar Es stellt sich damit die Frage wer in einer Hierarchie die Arbeit leistet Peter ist der Meinung dass nicht alle zur gleichen Zeit ihre Stufe der Unfahigkeit erreichen Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben 1 Es schliesst mit der These dass man seine Energie vielleicht sinnvoller auf die Vermeidung einer Karriere verwenden sollte Beispiel BearbeitenEin begabter Lehrer wird zum Schulleiter befordert da er bisher sehr gute Arbeit geleistet hat Allerdings kann er nun im Umgang mit den jetzt untergebenen Kollegen seinen Tonfall den er seinen Schulern gegenuber angewandt hatte nicht ablegen was bei der Kollegenschaft gar nicht gut ankommt Zudem ist er von der Verwaltungsarbeit uberfordert und auch seine Begabung im Umgang mit Kindern kann er nun nicht mehr nutzen Nach Billsberry konnen nun drei Fragen formuliert werden 3 Warum bemuhte sich der Lehrer um die Beforderung Personliches Ziel Einkommen usw Wer wahlte ihn aus und welche Grunde lagen fur diese Auswahl vor Sympathie Dienstalter Arbeitsleistung Welche Aus oder Weiterbildung wurde dem Lehrer angedient und aus welchen Grunden wurde kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt Bedeutung fur die Soziologie BearbeitenNach eigener Aussage entwickelten Peter und Hull mit ihrer Formulierung ein neues Fachgebiet die Hierarchologie 4 Diese Aussage muss wohl dem ironisch humorvollen Grundton der Arbeit zugerechnet werden da sie sich auf keine weitere fachliche Aussage stutzt Tatsachlich beleuchten Peter und Hull eine Gruppe von Problemen des Personalwesens Jon Billsberry Professor an der britischen Open University fuhrt drei Betrachtungsweisen auf die trotz der frivolen Lassigkeit der Formulierung in der Fachwelt von Bedeutung seien 3 Zum einen eroffnet die Betrachtung die Frage warum sich Menschen um Positionen bemuhen deren Anforderungen sie nicht gewachsen sind Die Frage beruhrt also die Motivationsmechanismen die den Einzelnen antreiben eine nicht befriedigende Stellung zu suchen Die zweite Frage dreht sich um die Schwachen der Personalauswahl zur Beforderung in Organisationen also darum wer fur eine zu besetzende Stelle ausgewahlt wird und die Grunde die fur diese Selektion genannt werden bzw wirklich vorliegen vergl Eignungsdiagnostik Der dritte von Billsberry genannte Betrachtungsansatz handelt von den Unzulanglichkeiten der beruflichen Aus und Weiterbildung die ja eigentlich die Fahigkeiten erzeugen sollen die zur Erfullung einer Arbeitsaufgabe erforderlich sind Kritik BearbeitenKarl E Weick formulierte 1979 Thorngates Postulat der angemessenen Komplexitat 5 Darin unterscheidet er Forschungsergebnisse nach Genauigkeit Allgemeinheit und Einfachheit Das Peter Prinzip wird als typischer Vertreter einer einfach allgemeinen Forschung vorgestellt der es an Genauigkeit mangele Zu einer angemessenen Darstellung des gesamten Problemfeldes mussten demnach zusatzliche Erkenntnisse herangezogen werden Assoziativ zum Peter Prinzip wird bisweilen ein Paula Prinzip formuliert Es steht fur den strukturell bedingten Sachverhalt wenn berufstatige Frauen unterhalb ihres Kompetenzniveaus arbeiten Diese Begriffsbildung wird u a von Tom Schuller verbreitet 6 davor war diese Analogie bereits u a von Andrew Hede gezogen worden der nebenbei Peter kritisierte jener habe sein Prinzip zunachst auf sexistische Weise ausgedruckt aufgrund der Wortwahl mit mannlichem Possessivpronomen every employee tends to rise tohislevel of incompetence bevor er spater eine nichtsexistische Formulierung gebrauchte 7 Das Peter Prinzip als Horspiel BearbeitenUnter der Regie von Ulrich Gerhardt entstand 2008 die Produktion des Hessischen Rundfunks Das Peter Prinzip mit den Sprechern Hans Peter Hallwachs Graham F Valentine und Klara Manzel 8 Literatur BearbeitenLaurence J Peter und andere Das Peter Prinzip Alles ist erreichbar oder Die Hierarchie der Unfahigen Erfolg kann man lernen Rowohlt Taschenbuch 2004 ISBN 978 3 499 61641 9 Laurence J Peter Raymond Hull Das Peter Prinzip oder die Hierarchie der Unfahigen Ubersetzt von Michael Jungblut 12 Auflage Rowohlt TB 61351 Reinbek bei Hamburg 2001 ISBN 3 499 61351 4 Laurence J Peter Schlimmer geht s immer Das Peter Prinzip im Lichte neuerer Forschung rororo Sachbuch 9595 Rowohlt TB 19595 Reinbek bei Hamburg 1995 ISBN 3 499 19595 X Einzelnachweise Bearbeiten a b c Laurence J Peter Raymond Hull Das Peter Prinzip oder die Hierarchie der Unfahigen Reinbek bei Hamburg 1972 Kapitel 1 Laurence J Peter Raymond Hull Das Peter Prinzip oder die Hierarchie der Unfahigen Kapitel 3 a b Jon Billsberry There s nothing so practical as a good theory How can theory help managers become more effective In Jon Billsberry Hrsg The Effective Manager Sage Publications amp The Open University London 1996 ISBN 0 7619 5111 3 Laurence J Peter Raymond Hull The Peter Principle In Jon Billsberry Hrsg The Effective Manager Sage Publications amp The Open University London 1996 ISBN 0 7619 5111 3 Auszug aus L J Peter R Hull The Peter Principle Souvenir London 1994 S 19 27 Karl E Weick Der Prozess des Organisierens Suhrkamp Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 518 28794 X S 54 ff Tom Schuller Gender and skills in a changing economy UK Commission for Employment and Skills September 2011 Andrew Hede The glass ceiling metaphor towards a theory of managerial inequity In Canberra Bulletin of Public Administration Nr 76 1994 S 79 85 doi 10 3316 agispt 19943573 archive org PDF Phonostar Ankundigung und Synopsis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Prinzip amp oldid 238491065