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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Begriff Performanz wurde ausgehend von John L Austin 1955 in den 1960er Jahren entwickelt und bezieht sich auf das Gelingen von Sprechakten Im Gegensatz zur konstativen Beschreibung von Zustanden welche entweder wahr oder falsch sind verandern performative Ausserungen durch die Tatsache dass sie geaussert wurden Zustande in der sozialen Welt 1 Als Beispiel fur eine performative Ausserung wird das Ja Wort bei der Eheschliessung genannt das die soziale Realitat der an dem Sprechakt Beteiligten verandert aber nicht als falsch oder wahr beurteilt werden kann Der Sprechakt hat hier die Funktion eine symbolische Handlung durchzufuhren Inhaltsverzeichnis 1 Performative turn 2 Performanz in der Gender Theorie 3 Performanz in der Semantik 4 Differenzierung zwischen Performanz und Performativitat 5 Performanz und Kompetenz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweisePerformative turn BearbeitenIn der Kulturwissenschaft werden Sprechakte auch unter dem Aspekt der Inszenierung und der Performances betrachtet Damit wurde eine Wende performative turn in den Kulturwissenschaften eingeleitet Nach Heidrun Bruckner und Elisabeth Schombucher wird mit dem performativen Ansatz in den Kulturwissenschaften einer veranderten Sichtweise Rechnung getragen die nicht mehr soziale Institutionen oder Texte untersucht sondern die Handlungsfahigkeit der Akteure ins Zentrum der Betrachtungen stellt Als kulturelle Performanz sind Rituale und Theaterauffuhrungen gesellschaftliche Interpretationen durch die Akteure wobei nicht nur kulturelle Wertvorstellungen vermittelt werden und Identitat geschaffen wird sondern durch die auch gesellschaftliche Kritik geaussert und kultureller Wandel initiiert wird 2 3 Performanz in der Gender Theorie BearbeitenBei Judith Butler zeigt sich die Performanz als Akt der Verkorperung mit der die Identitat z B des Geschlechts konstruiert wird Durch Zeichen und Sprechakte wird diese Identitat markiert als weiblich oder mannlich Der Ausruf der Hebamme Ein Madchen ist demnach nicht nur als konstative Feststellung zu verstehen sondern auch als direktiver Sprechakt Werde ein Madchen Die Performativitat der Geschlechter resultiert also aus dem Zusammenspiel von politischen performatives und theatralen performances 1 Performanz in der Semantik BearbeitenNach Alice Lagaay entspricht es performativ philosophischen Ansatzen Sinn als etwas zu betrachten was erst durch prozesshafte Vollzuge konstituiert und verandert wird 4 Differenzierung zwischen Performanz und Performativitat BearbeitenIn den Theoriearbeiten poststrukturalistischer Standpunkte ist die Unterscheidung zwischen Performanz performance und Performativitat entscheidend So schreibt Gerald Posselt Universitat Wien Institut fur Philosophie Wahrend Performanz verstanden als Auffuhrung oder Vollzug einer Handlung ein handelndes Subjekt vorauszusetzen scheint das ist auch die Position der Sprechakttheorie bestreitet der Terminus Performativitat gerade die Vorstellung eines autonomen intentional agierenden Subjekts Die Performativitat einer Ausserung unterstreicht deren Kraft das Ausserungssubjekt und die Handlung die sie bezeichnet in und durch diesen Ausserungsakt allererst hervorzubringen Jacques Derrida akzentuiert daruber hinaus die Iterabilitat und Zitathaftigkeit performativer Ausserungen Damit eine performative Ausserung gelingen kann muss sie je nachdem ob man eine zeichentheoretische oder kulturtheoretische Perspektive einnimmt als zitathafte oder ritualhafte Form in einem System gesellschaftlich anerkannter Konventionen und Normen erkennbar und wiederholbar sein Das heisst auch dass die Moglichkeit des Scheiterns und des Fehlschlagens performativer Ausserungen dem Sprechen und der Sprache nicht ausserlich sondern inharent ist 5 Performanz und Kompetenz BearbeitenDas Gegenstuck zur Performanz der Interpreten nicht zur Performativitat eines Textes ist nach Noam Chomsky die Kompetenz Sie bezeichnet das unbewusste Wissen eines Sprechers uber seine Sprache Die Dichotomie Performanz und Kompetenz wurde von Noam Chomsky im Rahmen seiner Transformationsgrammatik eingefuhrt Sie fuhrt damit Ferdinand de Saussures Unterscheidung von Langue und Parole fort Literatur BearbeitenAndreas Hetzel Performanz Performativitat In Gert Ueding Hg Historisches Worterbuch der Rhetorik WBG Darmstadt 1992ff Bd 10 2011 Sp 839 862 Uwe Wirth Hrsg Performanz Zwischen Sprachphilosophie und Kulturwissenschaften Suhrkamp Frankfurt am Main 2002 ISBN 978 3 51829175 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Performanz Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Gerald Posselt Performativitat D In produktive differenzen forum fur differenz und genderforschungEinzelnachweise Bearbeiten a b Performanz von Uwe Wirth Archivierte Kopie Memento vom 17 Marz 2009 im Internet Archive Eingesehen 16 November 2011 Homepage Universitat Wurzburg Lehrstuhl fur Indologie Projekte Heidrun Bruckner Elisabeth Schombucher Performances In Veena Das Hg The Encyclopedia of Sociology and Social Anthropology Part IV The Cultural Landscapes Oxford University Press Delhi 2002 Alice Lagaay Zuge und Entzuge der Stimme in der Philosophie in S Kramer Performativitat und Medialitat Seite 299 Gerald Posselt Performativitat D 1 Eingesehen 3 Mai 2009Normdaten Sachbegriff GND 4128325 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Performanz Linguistik amp oldid 236230145