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Der Peoples Temple deutsch auch Volkstempel genannt war eine von Jim Jones gefuhrte neureligiose Gruppe die 1978 durch die Massenselbsttotung in Jonestown Guyana international bekannt wurde Logo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Jonestown Guyana 2 Kunstlerische Verarbeitung 2 1 Literatur 2 2 Musik 2 3 Film und Fernsehen 2 4 Theater 2 5 Videospiele 3 Quellen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenNach einer Phase in der er als methodistischer Pfarrer tatig war grundete Jones 1956 in Indianapolis den Peoples Temple Er sah sich als Vertreter eines apostolischen Sozialismus den er dem seiner Meinung nach zunehmend faschistischen System der USA gegenuberstellte 1965 wechselte die Gruppe nach Kalifornien Er predigte Anti Kapitalismus Anti Rassismus und einen bruderlichen Kommunismus womit er in der Zeit der Proteste gegen den Vietnamkrieg der Burgerrechtsbewegung der Morde an Martin Luther King und Malcolm X vor allem Jugendliche aus der Mittelschicht ansprach Zwar berichteten Aussteiger aus der Gruppe von korperlichen Strafen sowohl fur Erwachsene wie auch fur Kinder und es gab Vorwurfe uber Vergewaltigungen und Erpressungen ein Eingreifen der Behorden blieb aber aus nicht zuletzt weil in den USA die ungehinderte Religionsausubung in der Verfassung verankert ist Vor allem die mediale Berichterstattung und Aussagen ehemalige Gruppenmitglieder uber Drogenexzesse und sexuellen Missbrauch von Frauen und Kindern im Sommer 1977 veranlasste Jones schliesslich mit dem Peoples Temple die Vereinigten Staaten zu verlassen 1 Jonestown Guyana Bearbeiten Hauptartikel Jonestown Massaker Bereits 1974 hatte Jones im Nordwesten Guyanas ein Anwesen von 16 Quadratkilometern gepachtet wo seither von dorthin ausgewanderten Anhangern die Siedlung Jonestown errichtet wurde Das erklarte er zum Gelobten Land in dem es anders als in den USA keine Rassendiskriminierung gebe und wo eine neue sozialistische Gesellschaft entstehen sollte 1977 zog sich Jones mit den Peoples Temple ganz dorthin zuruck Die Siedlung war eine hermetisch abgeschlossene Gemeinde Nach Berichten von Peoples Temple Mitgliedern die aus Guyana geflohen waren speziell dem des vormals fuhrenden Mitglieds Deborah Layton entschloss sich der US Kongressabgeordnete Leo J Ryan die Angelegenheit vor Ort zu untersuchen Er drei Reporter und ein Peoples Temple Mitglied wurden am 18 November 1978 von Peoples Temple Mitgliedern im nahen Port Kaituma vor ihrer Ruckkehr in die USA ermordet zwolf weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt Unmittelbar nach der Ruckkehr der Todesschutzen in die Urwaldsiedlung wurde ein Massenselbstmord organisiert wobei suizidunwillige Peoples Temple Mitglieder ermordet wurden 2 Das Prozedere war wahrend so genannter White Nights mehrfach geprobt worden Die Sektenmitglieder wurden hierbei per Lautsprecherdurchsagen zum zentralen Pavillon der Anlage gerufen wo bereits einzelne Mitglieder dazu gebracht wurden vorgeblich mit Zyankali versetzten Traubensaft zu trinken tatsachlich war jedoch bei diesen Ubungen noch kein Gift enthalten Beim Massenselbstmord am 18 November wurden reale Giftcocktails verabreicht die binnen funf Minuten zum Tod fuhrten Widerspenstige Sektenmitglieder wurden unter Androhung von Waffengewalt zum Trinken gezwungen einige starben auch an Schusswunden Jones selbst wurde in Jonestown mit einer Kugel im Kopf aufgefunden Die Angaben uber die genauen Opferzahlen schwanken es gab jedoch mindestens 900 Opfer darunter uber 270 Kinder Eine Peoples Temple Anhangerin die sich in Guyanas Hauptstadt Georgetown befand totete auf die Nachricht des Massakers hin ihre drei Kinder und sich selbst Kunstlerische Verarbeitung BearbeitenLiteratur Bearbeiten Der Roman Earthly Powers 1980 dt Der Furst der Phantome des britischen Schriftstellers Anthony Burgess thematisiert den Massenselbstmord in Jonestown in fiktionalisierter Form Der Schriftsteller Ralf Isau machte den Massenmord in Jonestown zu einem zentralen Thema seines Romans Der Silberne Sinn Ein ubrig gebliebener Junger von Jim Jones ist der Ausgangspunkt und teilweise treibende Kraft in Henning Mankells Roman Vor dem Frost Im dritten Band des Stadtgeschichten Zyklus von Armistead Maupin spielt eine fiktive Uberlebende des Massenselbstmordes in Jonestown eine entscheidende Rolle Musik Bearbeiten Der spanische Konzeptkunstler Jordi Valls hat Tondokumente des Massenselbstmords mit Predigten von Jim Jones auf dem Album The last supper veroffentlicht Das Stuck Requiem der Metal Band Lamb of God enthalt ebenfalls eine Passage mit einer Audioaufnahme einer von Jones Reden Die Band Psychic TV die Valls auf ihrem Label Temple Records nachveroffentlicht hat hat ihrerseits eine White Nights betitelte Single herausgegeben Die Band Manowar hat die Vorkommnisse in ihrem Lied Guyana The Cult of the Damned verarbeitet Die US amerikanische Band The Brian Jonestown Massacre benannte sich nach dem ehemaligen Rolling Stones Mitglied Brian Jones und dem Sektenfuhrer Das Lied Sects auf dem Album Repression der franzosischen Band Trust hat die Figur Jim Jones und das Massaker von Jonestown zum Inhalt Die amerikanische Hardcore Punk Band Guyana Punch Line benannte sich nach den verhangnisvollen Ereignissen in Jonestown Ein Lied hat den Namen Fairweather Jonestown Die britische Neofolk Band Death in June parodierte auf ihrem Album But What Ends When the Symbols Shatter vier Stucke des Peoples Temple Choir So wurde zum Beispiel He s Able zu He s Disabled Die US amerikanische Band NOFX erwahnt Jim Jones im Lied Wolves in Wolves Clothing auf dem gleichnamigen Album Ebenso verarbeitet die Deutsche MetalCore Band The Mercury Arc das Thema in ihrem Lied Jonestown Die Band Cults verwendet in ihren Musikvideo fur das Lied Go Outside Originalaufnahmen zu Peoples Temple und Jonestown 3 Die US amerikanische Sangerin Lana Del Rey liess sich in ihrem Musikvideo zu dem Lied Freak von der Sekte inspirieren Eine Textstrophe des Rappers N E R D in seinem Lied Lemon beschaftigt sich mit dem Massenselbstmord In Alligatoahs Mein Gott hat den Langsten wird das Jonestown Massaker in der dritten Strophe erwahnt Das Lied Jonestown Interlude von Post Malone bezieht sich ebenfalls auf das Jonestown Massaker Im Lied Spiritual but Not Religious von Oliver Koletzki wird Jim Jones 1973 zitiert If there were no rich no poor if everyone were equal religion would be soon to disappear People only develop religion when they re unhappy with this world 4 Die deutsche Heavy Metal Band Accept bezieht sich im 2017 erschienenen Stuck Koolaid des Albums The Rise of Chaos auf das Massaker von Jonestown 5 Lil Uzi Vert und Nav erwahnen in ihrem Song Leaders Jim Jones Die Musikband Skynd thematisiert in ihrem Lied Jim Jones welches im Jahr 2019 erschien die Sekte und den Massensuizid Das Musikvideo zum Lied Amelia der danischen Progressive Rock Band Dizzy Mizz Lizzy welches 2021 erschien lehnt seine Handlung eng an das Jonestown Massaker an 6 Film und Fernsehen Bearbeiten 1979 entstand die mexikanisch spanisch panamaische Koproduktion Guayana Kult der Verdammten Regisseur Rene Cardona jr anderte viele der Namen von Personen und Orten Der bereits 1980 erschienene Exploitationfilm Lebendig gefressen spielt vor dem Hintergrund einer Sekte im Urwald ahnlich der Peoples Temple Der dortige Fuhrer hat den Jones ahnlichen Namen Jonas und am Ende begeht die Sekte ebenfalls Massensuizid Der Film Believers 2007 von Daniel Myrick dem Regisseur des Films Blair Witch Project behandelt das Thema Massenselbstmord innerhalb einer Sekte Das mehrteilige US TV Dokudrama Guyana Tragedy The Story of Jim Jones 1980 zeichnet das Leben von Jim Jones nach 2006 drehte der Filmemacher Stanley Nelson den Dokumentarfilm Jonestown Todeswahn einer Sekte Eine Episode der US amerikanischen Serie Das A Team tragt in Anlehnung den Namen Children of Jamestown Die neunte Episode der siebten Staffel Cult der US amerikanischen Serie American Horror Story tragt in Anlehnung den Namen Trinkt das Kool Aid Das todliche Gift beim Massenselbstmord wurde mit der Limonade Kool Aid verabreicht Ausserdem wird der Massenselbstmord nachgestellt dabei wird Sektenfuhrer Jim Jones von Evan Peters portratiert 7 Theater Bearbeiten Das am 29 Oktober 2009 im Vestibul des Wiener Burgtheaters uraufgefuhrte Theaterstuck Endstation Jonestown von Nora Hertlein Regie und Veronika Maurer Dramaturgie behandelt das Thema anhand von Originaldokumenten Videospiele Bearbeiten Der Kult Project at Eden s Gate aus dem Videospiel Far Cry 5 ist vom Peoples Temple und weiteren neureligiosen Gruppierungen inspiriert Die Handlung des Videospiels Outlast 2 basiert zu grossen Teilen auf dem Jonestown Massaker 8 Das gesamte Spiel Sagebrush nahm das Geschehnis zum Grossteil als Inspiration fur die Story Der Name des Sektenfuhrers Vater James ist offensichtlich eine Anlehnung an Jim Jones Quellen Bearbeiten Iken Katja Massenselbstmord von Jonestown 1978 Grauen im Garten Eden In SPIEGEL ONLINE vom 17 November 2008 M Hazani Sacrificial immortality Towards a theory of suicidal terrorism and related phenomena In Psychoanalytic Study of Society 19 1993 S 441f Cults Go Outside offizielles Musikvideo auf www youtube com Q929 Transcript Alternative Considerations of Jonestown amp Peoples Temple Abgerufen am 13 Januar 2020 amerikanisches Englisch Sven ACCEPT veroffentlichen die Single Koolaid und dazugehoriges Lyricvideo In Hellfire Magazin 23 Juli 2017 abgerufen am 24 September 2020 deutsch Dizzy Mizz Lizzy Amelia Abgerufen am 5 April 2022 deutsch 1 Internetseite der Episode auf American Horror Story Wiki Das Jonestown Massaker Die wahre Geschichte hinter Outlast 2 abgerufen am 4 Marz 2020 Literatur BearbeitenShiva Naipaul Black amp White Hamish Hamilton London 1980 ISBN 0 241 10337 1 Deborah Layton Seductive Poison Anchor Books 1999 ISBN 0 385 48984 6 Jonestown Ein Lesebuch Texte von Uberlebenden und Hinterbliebenen ins Deutsche ubertragen von Heidi Konig Porstner https jonestown sdsu edu page id 92999Weblinks BearbeitenJonestown The Life and Death of Peoples Temple deutsch Jonestown Todeswahn einer Sekte in der Internet Movie Database englisch Jonestown Paradise Lost in der Internet Movie Database englisch Alternative Considerations of Jonestown and Peoples Temple Webseite von Rebecca Moore der Schwester von Annie Moore einer rechten Hand von Jim Jones auf der Universitat von San Diego Grauen im Garten Eden einestages 17 November 2008 Affidavit of Deborah Layton Blakey The threat and possibility of mass suicide 15 Juni 1978 eine vergebliche Warnung vor dem drohenden Massaker Memento vom 1 Februar 2013 im Webarchiv archive today Gus Breslauer Der Peoples Temple startete als sozialistische Sekte und endete im Massensuizid veroffentlicht am 24 Juli 2023 auf jacobin de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peoples Temple amp oldid 239401958