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Paul Riant vollstandig Paul Edouard Didier Riant ab 1864 Comte Riant 8 August 1836 in Paris 17 Dezember 1888 in Vorpilliere bei Massongex begraben in der Abtei Saint Maurice war ein franzosischer Altertumsforscher und Orientalist Paul Riant nach 1880 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Nachlass 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenRiant stammte aus einer wohlhabenden burgerlichen Pariser Familie Er besuchte das Lycee Louis le Grand und das Jesuitenkollegium Vaugirard im 15 Arrondissement Paris 1859 unternahm er eine ausgedehnte Studienreise nach Danemark Norwegen Schweden und Finnland die er 1862 wiederholte 1865 wurde er an der Pariser Sorbonne mit einer Arbeit uber den skandinavischen Anteil an Wallfahrten und Expeditionen in das Heilige Land zur Zeit der Kreuzzuge Expeditions et pelerinages des Scandinaves en Terre Sainte au temps des croisades zum Doktor der Philologie promoviert Die Arbeit erregte das Aufsehen der Fachwelt wie auch des Papstes Pius IX der Riant zum Comes romanus ernannte Riant hatte im Orient zur Zeit der Kreuzzuge dem Orient latin sein Lebensthema gefunden das er in den folgenden Jahren durch zahlreiche Reisen eine umfangreiche Korrespondenz und die Anlage einer monumentalen Forschungsbibliothek von zuletzt 40 000 Banden vertiefte Er sorgte fur die Ausgabe vieler bisher uneditierter mittelalterlicher Berichte von Pilgerreisen und Kreuzzugen und spurte erfolgreich lange verloren geglaubte Werke auf 1875 grundete er die Societe de l Orient latin Er finanzierte fast ausschliesslich deren Publikationen wie die zwei Bande der Archives de l Orient latin 1881 und 1884 und die zwolfbandige Revue de l Orient latin und Faksimiledruck wie den Prologus Arminensis Auch die Arbeit anderer Gelehrter wie des deutschen Kreuzzugsforschers Reinhold Rohricht unterstutzte er grosszugig Fur Rohrichts Standardwerk Bibliotheca geographica Palaestinae sandte er eine Kiste mit sonst kaum zu beschaffenden Materialien nach Berlin Rohricht wiederum widmete seinem Andenken dieses Werk als es 1890 erschien und schrieb den Gedenkartikel in der Zeitschrift des Deutschen Palastina Vereins 1880 wurde Riant zum Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles Lettres ernannt Aus Gesundheitsgrunden verbrachte er die meiste Zeit auf seinem Schweizer Schloss in Vorpilliere 1882 zog er ganz dorthin und starb hier sechs Jahre spater Nachlass BearbeitenRiants Bibliothek die zugleich die Bibliothek der Societe war wurde nach seinem Tode katalogisiert und fur eine Auktion vorbereitet Die skandinavische Sammlung mit uber 5000 gedruckten Banden 500 Handschriften und 16 000 Dissertationen an schwedischen Universitaten erwarb 1896 mit Hilfe einer Spende die Yale University 1 Den anderen Teil der Bibliothek mit zahlreichen Handschriften erwarb 1899 die Harvard University vor allem finanziert durch Archibald Cary Coolidge Ein kleiner Teil seiner Privatsammlung von ca 50 Banden kam uber die Sammlung Robert Fazy in die Bibliotheque cantonale et universitaire in Lausanne Auszeichnungen BearbeitenEhrenmitglied in Det kongelige nordiske oldskriftselskab 1867 Ehrendoktor Universitat Uppsala Eberhard Karls Universitat Tubingen Dannebrog Orden Nordstern Orden Sankt Olav OrdenWerke BearbeitenExpeditions et pelerinages des Scandinaves en Terre sainte au temps des croisades Paris impr de A Laine et J Havard 1865Beiband Tables Paris 1869 Hrsg Guntheri Alemanni scholastici monachis et prioris Parisiensis de expugnatione urbis Constantinopolitane unde inter alias reliquias magna pars sancte crucis in Alemanniam est allata seu Historia Constantinopolitana Genevae Fick 1875 Exuviae sacrae constantinopolitanae fasciculus documentorum ecclesiasticorum ad byzantina lipsana in occidentum saeculo XIII translata spectantium et historiam quarti belli sacri imperiique gallo graeci illustrantium Genevae Fick 1877 1878 2 Bande Nachdruck Paris 2004 ISBN 2 7355 0570 7 ein dritter Band erschien posthum 1904 Hrsg Alexii I Comneni Romanorum imperatoris ad Robertum I Flandriae comitem epistola spuria Genevae Fick 1879 Inventaire critique des lettres historiques des croisades I II 768 1100 Paris E Leroux 1880 Archives de l Orient latin 1 1881 S 1 224 Le Martyre de Thiemon de Salzbourg 28 septembre 1102 Paris A Palme 1886 posthum Etudes sur l histoire de l eglise de Bethleem Publ d apres l notes de l auteur p Charles Kohler Genes Impr de l Inst r d sourds muets II Paris E Leroux 1889 1896 2 Bande Literatur BearbeitenReinhold Rohricht Graf Paul Riant In Zeitschrift des Deutschen Palastina Vereins 12 1889 S 74 80 mit Schriftenverzeichnis Catalogue de la bibliotheque de feu M le comte Riant Premiere Partie Livres concernant la Scandinavie Picard Paris 1896 archive org Deuxieme Partie Band 1 Nr 1 1850 Paris Picard 1899 archive org mit Bibliografie der Schriften Riants S XIX XLV Band 2 Nr 1851 5192 Paris Picard 1899 archive orgWeblinks BearbeitenZum Grab Riants mit biografischen Hinweisen auf der Website der Abtei St Maurice Memento vom 31 Januar 2013 im Internet Archive Paul Riant Collection Houghton Library Harvard Nomen Omen Paul Riant 1836 88 and Scandinavian Crusading Studies Memento vom 3 September 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten William Dawson Johnston Isadore Gilbert Mudge Special collections in libraries in the United States Washington DC 1912 S 58Normdaten Person GND 116502975 lobid OGND AKS LCCN nr96016969 VIAF 71475933 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Riant PaulALTERNATIVNAMEN Riant Paul Edouard Didier Rian Paul Edouard Didier Rian Paul Edouard Didier Comte de Riant Graf PaulKURZBESCHREIBUNG franzosischer Altertumsforscher und OrientalistGEBURTSDATUM 8 August 1836GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 17 Dezember 1888STERBEORT Vorpilliere bei Massongex Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Riant amp oldid 218100532