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Jules Narcisse Paul Remond 24 September 1873 in Salins les Bains 24 April 1963 in Nizza war ein franzosischer romisch katholischer Geistlicher Bischof und Erzbischof Paul Remond Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Herkunft 1 2 Priester 1 3 Offizier im Weltkrieg Militarbischof in Deutschland 1 4 Bischof von Nizza 1 5 Zwischen Vichy und Widerstand 1 6 Weiteres Wirken und Tod 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenHerkunft Bearbeiten Jules Narcisse Paul Remond Onkel des Historikers und Politologen Rene Remond wuchs als altestes von 7 Kindern einer Juristenfamilie im Departement Jura auf zuerst in Salins les Bains ab 1880 in Besancon Die Familie hatte in der Vergangenheit zahlreiche Geistliche aufzuweisen darunter einen seligen Martyrer der Revolution Andre Angar 1759 1792 Remonds Mutter war eine Verwandte von Louis Pasteur Priester Bearbeiten Remond studierte Lettres in Besancon schloss 1894 mit der Licence ab fugte ein Jahr Deutschstudium an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg an und machte Militardienst in der Infanterie die er als Reserveleutnant verliess 1895 trat er in das franzosische Priesterseminar in Rom ein erwarb dort 1899 den theologischen Doktorgrad und wurde am 30 Juli des gleichen Jahres in Besancon zum Priester geweiht Von 1900 bis 1906 war er Kaplan in Belfort dann Schulgeistlicher des Victor Hugo Gymnasiums in Besancon Er machte sich einen Namen als brillanter Intellektueller und erfolgreicher Prediger und wurde 1914 zum Domkapitular ernannt Offizier im Weltkrieg Militarbischof in Deutschland Bearbeiten Wahrend des gesamten Ersten Weltkriegs tat Remond Kriegsdienst zuerst als Infanteriehauptmann dann im Rang eines Majors Durch seine Tapferkeit erwarb er sich zahlreiche Auszeichnungen sowie die Mitgliedschaft in der Ehrenlegion Von 1921 bis 1929 war er Militarbischof Titularbistum Clysma der Rheinarmee Armee francaise du Rhin im besetzten Rheinland mit Sitz in Mainz und einem Tatigkeitsbereich der bis zum Ruhrgebiet reichte Er unterhielt gute Beziehungen zu den Bischofen von Mainz Trier Limburg Koln und Munster sowie zu Nuntius Pacelli dem spateren Papst Pius XII Da er auch fur den Libanon und Syrien zustandig war machte er 1927 eine Reise dorthin Als Pius XI Ende 1926 die rechtsextreme Action francaise unter Charles Maurras verurteilte die in der Armee zahlreiche Anhanger hatte stellte sich Remond entschieden hinter den Papst und veroffentlichte zu seiner Verteidigung 1928 das Buch L Heure d obeir Die Stunde des Gehorsams Bischof von Nizza Bearbeiten 1930 wurde Remond zum Bischof von Nizza ernannt Er entfaltete 33 Jahre lang und immer in gutem Einvernehmen mit den Behorden namentlich mit dem befreundeten Burgermeister Jean Medecin eine intensive und uberwiegend segensreiche Aktivitat Einer der geplanten Hohepunkte der fur September 1940 in Nizza vorgesehene 35 Eucharistische Weltkongress fiel kriegsbedingt im letzten Moment aus und konnte erst 1952 in Barcelona stattfinden In Radioansprachen nannte Remond 1939 Deutschland die Sunde der Welt und 1940 Hitler und Stalin zwei Gangster Speziell Hitler schien ihm vom Teufel besessen possede du demon Zwischen Vichy und Widerstand Bearbeiten In der Zeit des Vichy Regimes verhielt er sich offiziell loyal liess sich von Petain in dessen Villa nach Villeneuve Loubet einladen ausserte sich nicht offentlich zur Judenverfolgung und wies 1941 den gaullistischen Dominikaner Raymond Leopold Bruckberger 1907 1998 aus dem Bistum aus Die letzte offentliche Verneigung vor dem Regime datiert vom 22 September 1942 Ab der Besetzung von Nizza durch die Italiener im November 1942 und durch die Deutschen im September 1943 unterstutzte er aktiv den Kreis um Moussa Abadi 1907 1997 und Odette Rosenstock 1914 1999 mit dessen Hilfe die Rettung von 500 judischen Kindern gelang Dafur wurde er 1991 in die Liste der Gerechten unter den Volkern aus Frankreich eingetragen Im November 1943 stellte er sich mit dem Prestige seiner Popularitat schutzend vor seinen Resistance Priester Alfred Daumas 1910 1997 und erreichte dessen Freilassung Den Kollaborateuren wurde er hinreichend zur Feindfigur um im Moment der Befreiung als Gaullist gelten und sich vom Volk triumphal feiern lassen zu konnen Pius XII ernannte ihn 1946 zum papstlichen Thronassistenten und 1949 zum Erzbischof ad personam nicht jedoch zum Kardinal 1951 ruckte er in der Ehrenlegion zum Komtur auf womit er unter den franzosischen Bischofen allein stand Weiteres Wirken und Tod Bearbeiten Auch nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich Remond republikanisch patriotisch volksnah kapitalismuskritisch kommunismuskritisch und sozial Sein Versuch eine katholische Tageszeitung La Liberte zu etablieren scheiterte 1947 nach zwei Jahren des Erscheinens Die Bewegung der Arbeiterpriester forderte er anfanglich verbot sie aber 1951 1960 traf er in Nizza mit Staatsprasident De Gaulle zusammen den er seit 1958 unterstutzte und der ihn schatzte Er starb 1963 hochangesehen im Alter von 89 Jahren und wurde in der Kathedrale Sainte Reparate beigesetzt wo eine Tafel an ihn erinnert In Nizza ist der Boulevard Paul Remond nach ihm benannt Sein Wahlspruch lautete Sicut bonus miles Christi Ein guter Soldat Gottes sein Werke BearbeitenHistorique du 54e Regiment territorial d infanterie pendant la guerre 1914 1918 Berger Levrault Nancy 1920 Mandement et lettre pastorale de Monseigneur Paul Remond eveque de Clisma aumonier inspecteur de l armee du Rhin au clerge et aux fideles de l aumonerie militaire pour le saint temps de careme 1922 Bulletin religieux des catholiques francais dans les provinces rhenanes 1 Supplement Ce qu il faut repondre aux objections de l Action francaise Conseils d un eveque a des pretres Paris 1927 L heure d obeir Reponse aux difficultes d Action francaise Paris 1928 Literatur BearbeitenRalph Schor Un eveque dans le siecle Monseigneur Paul Remond 1873 1963 Serre Nizza 1984 2002 Weblinks BearbeitenAngaben zu Paul Remond in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Literatur von und uber Paul Remond im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Kurzbiographie franzosisch mit Bild Eintrag in catholic hierarchy orgNormdaten Person GND 121700577 lobid OGND AKS VIAF 5068192 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Remond PaulALTERNATIVNAMEN Remond Jules Narcisse Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer romisch katholischer Geistlicher Bischof und ErzbischofGEBURTSDATUM 24 September 1873GEBURTSORT Salins les BainsSTERBEDATUM 24 April 1963STERBEORT Nizza Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Remond amp oldid 225309865