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Friedrich Wilhelm Paul Gotz geb 20 Mai 1891 in Heilbronn gest 29 August 1954 in Chur heimatberechtigt in Arosa war ein deutsch schweizerischer Geophysiker Meteorologe und Astronom Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Paul Gotz Grabstein auf dem Friedhof des Bergkirchli ArosaGotz studierte Astronomie Mathematik und Physik an den Universitaten Heidelberg und Tubingen wo er 1911 Mitglied des Tubinger Wingolf wurde 1918 wurde er in Heidelberg mit der Dissertation Photographische Photometrie der Mondoberflache promoviert Als Tuberkulose Patient verbrachte Gotz in den Jahren 1914 und 1915 zwei Kuraufenthalte in Davos Er blieb nach der Genesung in der Region und fand 1916 eine Anstellung als Lehrer im Fridericianum Nach seiner Promotion kehrte er 1919 nach Davos zuruck um am Physikalisch Meteorologischen Observatorium mit dem Strahlungsklimatologen Carl Dorno zusammenzuarbeiten 1921 grundete er auf Initiative der Handelskammer und des Kurvereins der Gemeinde Arosa sowie der Rhatischen Bahn das Lichtklimatische Observatorium Arosa Die Initiatoren erhofften sich eine wissenschaftliche Bestatigung der Heilkraft der Hohenluft im Schanfigg Gotz wollte beweisen dass die Hohenkur Tuberkulose heilt Gotz habilitierte sich 1931 mit einer Arbeit uber die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner Spitzbergen Expedition und erhielt 1940 einen Lehrauftrag fur Meteorologie an der Universitat Zurich 1941 wurde er Mitglied der Leopoldina 1 Am 28 Mai 1946 wurden er und seine Frau Margarethe in der Schweiz eingeburgert Nach einer langen und schweren Erkrankung an Atherosklerose verstarb Gotz am 29 August 1954 im Kreuzspital in Chur Er wurde auf dem Friedhof beim Aroser Bergkirchli beigesetzt Seine Frau uberlebte ihn um fast 40 Jahre und wurde 1994 im selben Grab beigesetzt Nach Gotz Tod leitete Hans Ulrich Dutsch das Observatorium bevor es nach 1988 von der Schweizerischen Meteorologischen Anstalt ubernommen wurde Die dort von 1926 bis 1929 und seit 1931 durchgefuhrte Messreihe zur Bestimmung des Gesamtbetrags des atmospharischen Ozons in 10 bis 80 Kilometern Hohe gilt als die weltweit langste ihrer Art In den Jahren 1929 bis 1931 unternahm Gotz eine Expedition nach Spitzbergen fuhrte dort Messungen mit dem von Gordon Miller Bourne Dobson entwickelten Spektrophotometer durch und entwickelte anschliessend zusammen mit Dobson und A R Meetham die Theorie zum Umkehreffekt Dieser stellte die erste brauchbare Methode zur Bestimmung der vertikalen Verteilung von Ozon in der Atmosphare dar Nach der seither erfolgten Entwicklung von direkten Methoden mittels Ballonen und Raketen ist die auch Gotz Effekt genannte Methode auch Anfang des 21 Jahrhunderts noch ein angewandtes Hilfsmittel der Ozonforschung 2 3 An der Aussenstation seines Observatoriums beteiligte er sich an der photogrammetrischen Hohenbestimmung der Polarlichter Weiters befasste er sich mit optischen Erscheinungen in der Atmosphare und dem Aroser Klima nbsp Der 1958 errichtete Gotzbrunnen beim Bruggliplatz in Innerarosa1958 liess die Gemeinde Arosa als Anerkennung fur seine langjahrige wissenschaftliche Forschungsarbeit beim Bruggliplatz in Innerarosa den sogenannten Gotzbrunnen erstellen Werke Auswahl BearbeitenDas Strahlungsklima von Arosa Julius Springer Berlin 1926 Ozone in the Atmosphere In Compendium of Meteorology S 275 291 American Meteorological Society Boston MA 1951 Klima und Wetter in Arosa Huber Frauenfeld 1954Literatur BearbeitenHans Ulrich Dutsch F W Goetz 1891 1954 In Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft Bd 134 1954 S 319 328 G Perl und H Dutsch Die 30jahrige Aroser Ozonmessreihe In Annalen der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt Bd 95 1958 Anhang 8 Hans U Dutsch Gotz Friedrich Wilhelm Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 590 f Digitalisat Christian Jenny Paul Gotz Buch und Ableben vor 60 Jahren In Aroser Zeitung 30 Mai 2014 S 9 Martin Laubli Johannes Staehelin und Pierre Viatte Licht Luft Ozon Haupt Bern 2019 ISBN 978 3 258 08113 7 Einzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Paul Gotz bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 29 Dezember 2017 Alois Feusi Das versteckte Labor von Arosa In nzz ch 18 Januar 2016 abgerufen am 29 Dezember 2017 Thomas Hausler Warum die Forscherwelt nach Arosa blickt In srf ch 20 September 2017 abgerufen am 29 Dezember 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Gotz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 119150549 lobid OGND AKS LCCN no2011005479 VIAF 69690264 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gotz PaulALTERNATIVNAMEN Gotz Friedrich Wilhelm Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch schweizerischer Geophysiker Meteorologe und AstronomGEBURTSDATUM 20 Mai 1891GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 29 August 1954STERBEORT Chur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Gotz Geophysiker amp oldid 237736353