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Die Parlamentswahl in Usbekistan 2004 05 wurde am 26 Dezember 2004 mit einer Stichwahl am 9 Januar 2005 in der Republik Usbekistan abgehalten Gewahlt wurden die 120 Abgeordneten im gesetzgebenden Unterhaus im Zweikammersystem Usbekistans Inhaltsverzeichnis 1 Wahlsystem 2 Parteien und Kandidaten 2 1 Volksdemokratische Partei 2 2 Adolat 2 3 Milliy Tiklanish 2 4 Fidokorlar 2 5 Liberaldemokratische Partei 2 6 Oppositionsparteien 2 7 Kandidaten der Parteien 3 Wahlkampf 4 Ergebnis 5 Bewertung 6 EinzelnachweiseWahlsystem BearbeitenIm Zuge eines Referendums im Jahr 2002 wurde die Struktur des Oliy Majlis des usbekischen Parlaments grundlegend verandert Nachdem es zuvor in einem Einkammersystem aus 250 Abgeordneten bestanden hatte wurde nach dem Referendum ein Zweikammersystem eingefuhrt Neben dem gesetzgebenden Unterhaus mit 120 direkt gewahlten Abgeordneten wurde der Senat mit 100 Abgeordneten eingerichtet Die Abgeordneten im Unterhaus wurden alle funf Jahre durch eine Mehrheitswahl gewahlt wobei in 120 Wahlbezirken jeweils ein Mandat vergeben wurde Der siegreiche Kandidat musste in seinem Wahlbezirk 50 der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen Gelang dies keinem der Kandidaten kam es am 9 Januar 2005 zu einer Stichwahl zwischen den beiden erfolgreichsten Kandidaten des ersten Wahlgangs 1 Parteien und Kandidaten BearbeitenBei der Parlamentswahl in Usbekistan 2004 05 traten funf Parteien an die allesamt als loyal gegenuber dem Prasidenten Islom Karimov eingestuft wurden nbsp Logo der Volksdemokratischen ParteiVolksdemokratische Partei Bearbeiten Die Volksdemokratische Partei Usbekistans ist die Nachfolgepartei der Kommunistischen Partei in Usbekistan erfuhr aber nach der Auflosung dieser einen tiefgreifenden Wandel in der politischen Ausrichtung Die Partei unterstutzt die in Usbekistan eingeleiteten Wirtschaftsreformen setzt sich aber fur den Schutz und die Interessen der sozial Schwachen im Land ein und fordert mehr Soziale Sicherheit fur die Bewohner Usbekistans Adolat Bearbeiten Adolat ist eine Partei sozialdemokratischer Ausrichtung Sie kooperiert mit Gewerkschaften in Usbekistan und setzt sich fur die Rechte der usbekischen Arbeiter ein Milliy Tiklanish Bearbeiten Die Partei Milliy Tiklanish setzt sich fur eine Starkung nationaler Traditionen und Kultur ein Gleichzeitig fordert sie eine starkere Kooperation mit den Nachbarlandern in Zentralasien mit der Vision eines grossen Turkestan Staates Fidokorlar Bearbeiten Die Partei Fidokorlar vertritt vor allem die Interessen der neuen Elite Usbekistans und unterstutzt die wirtschaftliche Offnung Usbekistans und weitere Wirtschaftsreformen fur die ehemalige Sowjetrepublik nbsp Logo der Liberaldemokratischen ParteiLiberaldemokratische Partei Bearbeiten Die Liberaldemokratische Partei Usbekistans wurde erst 2003 gegrundet war vor der Wahl nach der Volksdemokratischen Partei aber bereits die mitgliederstarkste Partei des Landes Die Entstehung der Partei wurde aktiv von Prasident Karimov gefordert der die Partei als konservative mitte rechts Partei aufbaute und schliesslich als neue Regierungspartei etablierte Inhaltlich steht die Partei fur eine Marktwirtschaft mit einer starken Rechtsordnung 2 Oppositionsparteien Bearbeiten Die grosseren Oppositionsparteien des Landes Erk und Birlik wurden von der Wahl ausgeschlossen Erk wurde bereits 1992 verboten und rief bei einer Konferenz im Jahr 2003 zum Boykott der anstehenden Parlamentswahlen auf Birlik bemuhte sich um eine Registrierung fur die Parlamentswahl mehrere Antrage der Partei wurden von den Wahlbehorden auf Grund formaler Fehler allerdings abgelehnt sodass auch die oppositionelle Birlik nicht bei der Wahl antreten konnte 3 Kandidaten der Parteien Bearbeiten Fur die Wahl war eine Frauenquote von 30 fur die Kandidaten der Parteien vorgeschrieben Diese festgeschriebene Quote uberschritten samtliche Parteien nur geringfugig Partei nominierte Kandidaten FrauenanteilVolksdemokratische Partei 108 30 5 Adolat 71 36 1 Milliy Tiklanish 58 32 8 Fidokorlar 84 32 6 Liberaldemokratische Partei 114 32 7 Hinsichtlich der Anzahl der nominierten Kandidaten gelang es nur der Volksdemokratischen Partei und der Liberaldemokratischen Partei in nahezu allen der 120 Wahlbezirke einen Kandidaten zu stellen Die Nominierung unabhangiger Kandidaten war offiziell moglich erforderte aber eine hohe Zahl von Unterschriften und einen grossen formalen Aufwand der durch die ablehnenden Haltung der regierungstreuen Behorden noch verstarkt wurde Auf Grund dieser Einschrankungen spielten unabhangige Kandidaten kaum eine Rolle bei der Wahl 4 Wahlkampf BearbeitenEin wirklicher Wahlkampf wurde einerseits durch den Ausschluss der Opposition von der Wahl und andererseits durch das restriktive Wahlrecht das Freiluftveranstaltungen im Rahmen des Wahlkampfs ganzlich verbot und sonstige Wahlkampfveranstaltungen nur nach ausdrucklicher Genehmigung der Wahlbehorden zuliess unmoglich gemacht Bei von den Behorden organisierten Veranstaltungen konnten sich die Kandidaten den Wahlern vorstellen Des Weiteren wurden den Kandidaten standardisierte Wahlplakate zur Verfugung gestellt die unter anderem ein Foto des Kandidaten und Informationen zu seinem Lebenslauf enthielten 5 Ergebnis BearbeitenNach dem zweiten Wahlgang am 9 Januar 2005 ergab sich folgendes Ergebnis Partei Mandate nach dem ersten Wahlgang Mandate insgesamtLiberaldemokratische Partei 21 41Volksdemokratische Partei 18 28Fidokorlar 9 18Milliy Tiklanish 6 11Adolat 2 10Unabhangige 6 12gesamt 62 120Die Wahlbeteiligung wurde im ersten Wahlgang mit 85 1 angegeben Auf Provinzebene war die Wahlbeteiligung in der Provinz Jizzax mit 88 6 am hochsten und in der Provinz Navoiy mit 80 5 am geringsten Insgesamt wurden bei der Parlamentswahl 12 197 159 Stimmen abgegeben 6 7 8 Bewertung BearbeitenIm Vorfeld der Wahl entsandte die Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE eine Mission zur Bedarfsermittlung Diese stellte minimale Verbesserungen im Vergleich zu vorangegangenen Wahlen in Usbekistan fest betonte aber gleichermassen dass die Wahl den Standards der OSZE fur demokratische Wahlen bei weitem nicht entsprach Hauptgrund dafur waren die Unterdruckung der Oppositionsparteien und die Behinderung unabhangiger Kandidaten die einen offenen politischen Wettbewerb unmoglich machten 9 10 Auf Empfehlung der Mission zur Bedarfsermittlung wurde eine verkleinerte Beobachtungsmission anlasslich des ersten Wahlgangs der Parlamentswahl entsandt Auch diese Beobachtungsmission ubte Kritik am Ausschluss der Opposition und sah Verbesserungsbedarf bei dem Umgang mit Journalisten und Oppositionellem Zudem wurde eine Verbesserung des Ablaufs der Wahl und mehr Transparenz seitens der Wahlbehorden gefordert da es bei der Parlamentswahl zu zahlreichen Unregelmassigkeiten gekommen war 11 Einzelnachweise Bearbeiten Songstad Nils Gunnar The Republic of Uzbekistan parliamentary elections 2004 report University of Oslo Norwegian Centre for Human Rights Oslo 2005 ISBN 82 90851 97 9 S 2 5 Uzbek Party Signals Plan To Nominate Karimov For Third Term Abgerufen am 10 April 2020 englisch Songstad Nils Gunnar The Republic of Uzbekistan parliamentary elections 2004 report University of Oslo Norwegian Centre for Human Rights Oslo 2005 ISBN 82 90851 97 9 S 3 Songstad Nils Gunnar The Republic of Uzbekistan parliamentary elections 2004 report University of Oslo Norwegian Centre for Human Rights Oslo 2005 ISBN 82 90851 97 9 S 10 Songstad Nils Gunnar The Republic of Uzbekistan parliamentary elections 2004 report University of Oslo Norwegian Centre for Human Rights Oslo 2005 ISBN 82 90851 97 9 S 11 12 Songstad Nils Gunnar The Republic of Uzbekistan parliamentary elections 2004 report University of Oslo Norwegian Centre for Human Rights Oslo 2005 ISBN 82 90851 97 9 S 13 Uzbekistan s Parliamentary Elections Business As Usual Except For One Thing Abgerufen am 10 April 2020 englisch Nohlen Dieter Grotz Florian Hartmann Christof Elections in Asia and the Pacific a data handbook Oxford University Press Oxford 2001 ISBN 0 19 924958 X OSZE Hrsg REPUBLIC OF UZBEKISTAN LEGISLATIVE CHAMBER ELECTIONS OSCE ODIHR NEEDS ASSESSMENT MISSION REPORT Warschau 2004 Stockholm International Peace Research Institute SIPRI yearbook 2005 armaments disarmament and international security Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 928401 6 S 68 Songstad Nils Gunnar The Republic of Uzbekistan parliamentary elections 2004 report University of Oslo Norwegian Centre for Human Rights Oslo 2005 ISBN 82 90851 97 9 S 14 Wahlen und Volksabstimmungen in UsbekistanPrasidentschaftswahlen 1991 2000 2007 2015 2016 2021 nbsp Parlamentswahlen 1990 1994 95 1999 2004 05 2009 10 2014 15 2019 20Volksabstimmungen 1991 1995 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parlamentswahl in Usbekistan 2004 05 amp oldid 237237171