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Paraganglien sind Ansammlungen fortsatzloser sekretorisch aktiver neuroendokriner Zellen ohne nervose Funktionen In der Ontogenese Entwicklungsprozess eines einzelnen Lebewesens entstehen sie aus Sympathikoblasten Zellen aus denen auch die typischen Nervenzellen des Sympathikus werden Die Sympathikoblasten wandern aus der Neuralleiste aus sind also ektodermaler Herkunft Paraganglion der GallenblaseParaganglien bestehen aus epithelahnlichen Parenchymzellen und einem gefassreichen Interstitium und sind von einer Bindegewebskapsel umgeben Nach der Anfarbbarkeit mit Chromsalzen unterscheidet man chromaffine und nicht chromaffine Paraganglienzellen Die chromaffinen enthalten hohe Konzentrationen der mit Chromsalzen farbgebenden Catecholamine Aber auch die nicht chromaffinen enthalten geringe Konzentrationen an Catecholaminen so dass die Unterscheidung keine funktionelle Bedeutung hat Dasselbe gilt fur eine Abtrennung parasympathischer von den sympathischen Paraganglien auch die parasympathischen bilden sich aus Sympathikoblasten 1 Entdecker und Namensgeber der Paraganglien war der osterreichische Histologe Alfred Kohn der auch das Wort chromaffin pragte 2 Zu den Paraganglien gehoren mit uneinheitlicher Nomenklatur 3 das Nebennierenmark das Glomus caroticum in der Carotisgabel die Glomera aortica vor dem Aortenbogen das Paraganglion tympanicum Glomus tympanicum nah dem Nervus tympanicus das Paraganglion jugulare Glomus jugulare in der Wand der Vena jugularis interna das Paraganglion laryngeum Glomus laryngeum im Taschenband des Kehlkopfs das Paraganglion aorticum abdominale oder Zuckerkandl Organ an der Arteria mesenterica inferiorHinzu kommen Paraganglien in den Geschlechtsorganen und unter dem Peritoneum Die beiden Glomusorgane vielleicht auch andere Paraganglien sind Chemorezeptoren zur Messung des Sauerstoff und Kohlendioxid Gehalts im Blut 4 Bei zu geringem Sauerstoff und zu hohem Kohlendioxid Gehalt veranlassen sie eine Steigerung der Atmung Beim Kind zahlreich bilden sich die Paraganglien spater zuruck Tumoren der Paraganglien werden als Paragangliom oder Phaochromozytom bezeichnet Literatur BearbeitenPeter Bock The Paraganglia In Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen Band VI Blutgefass und Lymphgefassapparat Innersekretorische Drusen Springer Verlag Berlin 1982 ISBN 3 540 10978 1 G Kloppel Tumoren des Nebennierenmarks und der Paraganglien In Der Pathologe Band 24 2003 S 280 286 doi 10 1007 s00292 003 0635 8 R Lullmann Rauch Histologie 3 Auflage Thieme Verlagsgruppe Stuttgart 2009 ISBN 978 3 13 129243 8 Einzelnachweise Bearbeiten Bock 1982 Alfred Kohn Die Paraganglien In Archiv fur mikroskopische Anatomie 62 1903 S 263 365 Bock 1982 Julius H Comroe The peripheral chemoreceptors In Wallace O Fenn Hermann Rahn Hrsg Handbook of Physiology Section 3 Respiration Volume 1 American Physiological Society Washington 1964 S 557 583 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paraganglion amp oldid 213442255