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Panagis Tsaldaris griechisch Panaghs Tsaldarhs 1868 in Kamari Korinthia 17 Mai 1936 in Athen war ein griechischer Politiker und Ministerprasident Panagis Tsaldaris Inhaltsverzeichnis 1 Studium Familie und berufliche Laufbahn 2 Politische Laufbahn 2 1 Abgeordneter Minister und Gegner von Venizelos 2 2 Vorsitzender der Volkspartei und Oppositionsfuhrer 2 3 Ministerprasident 1932 1933 und 1933 1935 3 Weblinks 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 Biographische Quellen und HintergrundinformationenStudium Familie und berufliche Laufbahn BearbeitenTsaldaris absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Nationalen und Kapodistrias Universitat Athen sowie an Universitaten in Berlin und Paris Nach seiner Ruckkehr nach Griechenland war er als Rechtsanwalt tatig und erwarb sich dort Ansehen und Respekt seiner Berufskollegen 1919 heiratete er Lina Lambrou die spater die erste Ministerin Griechenlands war 1 und erst 1981 verstarb Der spatere Ministerprasident Konstantinos Tsaldaris war sein Neffe Politische Laufbahn BearbeitenAbgeordneter Minister und Gegner von Venizelos Bearbeiten Er begann seine politische Laufbahn 1910 mit der Wahl zum Abgeordneten der Nationalversammlung Vouli ton Ellinon Dort vertrat er bis zu seinem Tod einen Wahlkreis von Korinth Wahrend des Konflikts zwischen Konig Konstantin I und dem damaligen Ministerprasidenten Eleftherios Venizelos bezog er Position zu Gunsten des Konigs Nach dem Rucktritt von Venizelos war er von Marz bis August 1915 Justizminister im Kabinett von dessen Nachfolger Dimitrios Gounaris Aufgrund seiner Haltung wurde er jedoch nach der Ruckkehr von Venizelos und dem selbst auferlegten Exils des Konigs Konstantin I verhaftet und anschliessend zwischen 1917 und 1920 auf verschiedenen Inseln im Agaischen Meer deportiert Nach dem Wahlsieg der Volkspartei Inomeni Antipolitevsis von Gounaris uber die Komma Fileleftheron von Venizelos bei den Parlamentswahlen von November 1920 war er in den Kabinetten von Dimitrios Rallis und Nikolaos Kalogeropoulos von November 1920 bis April 1921 Innenminister Zugleich war er bis Mai 1922 zusatzlich Minister fur Offentlichen Transport im Kabinett von Gounaris Vorsitzender der Volkspartei und Oppositionsfuhrer Bearbeiten Nachdem Gounaris als einer der Verantwortlichen fur den verlorenen Griechisch Turkischen Krieg am 28 November 1922 wegen Hochverrates hingerichtet wurde ubernahm Tsaldaris dessen Amt als Vorsitzender der Volkspartei IA Allerdings war seine Partei von der Teilnahme an den Parlamentswahlen von 1923 ausgeschlossen In der Volksabstimmung von 1924 war er Unterstutzer der Ruckkehr zur Monarchie unter Konig Georg II Wahrend der folgenden Diktatur unter General Theodoros Pangalos gehorte er mit anderen Politikern zu Gegnern von dessen Militarregime Nach den Wahlen vom November 1926 erreichte er mit seiner Partei Laikon Komma LK 60 der 286 Sitze in der Nationalversammlung Im daraufhin von Alexandros Zaimis gebildeten Kabinett war er von Dezember 1926 bis August 1927 Innenminister Von diesem Amt trat er nach Meinungsverschiedenheiten mit Zaimis aufgrund von dessen Wahrungspolitik zuruck Zwischen 1928 und 1933 ubte er als Vorsitzender der Laikon Komma der zweitgrossten Fraktion in der Nationalversammlung eine radikale Opposition gegenuber der Regierung von Venizelos und dessen Liberaler Partei Fileleftheron Komma aus Als seine LK bei der Parlamentswahl vom September 1932 95 Mandate erzielte und damit nur knapp hinter dem Ergebnis der Liberalen Partei von Venizelos mit 98 Mandaten zuruckblieb lehnte er dessen Angebot zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit ab Ministerprasident 1932 1933 und 1933 1935 Bearbeiten Nach dem Scheitern von Venizelos als Ministerprasident bildete er als dessen Nachfolger am 3 November 1932 erstmals eine Koalitionsregierung mit den Parteien von Georgios Kondylis und Ioannis Metaxas Allerdings musste er von seinem Amt bereits am 16 Januar 1933 wieder zu Gunsten von Venizelos zurucktreten Nach der Parlamentswahl vom Marz 1933 lag die Volkspartei erstmals weit vor der Liberalen Partei so dass Tsaldaris am 10 Marz 1933 nach einem nur vier Tage amtierenden Ubergangskabinett von Generalleutnant Alexandros Othoneos als Nachfolger von Venizelos erneut Ministerprasident wurde Hierbei bildete er erneut eine Koalitionsregierung mit den Parteien von Kondylis und Metaxas und konnte dabei auf 135 der 248 Parlamentssitze zuruckgreifen Ein gescheitertes Attentat auf Venizelos fuhrte zu einer Regierungskrise sowie zu parteiinternen Streitigkeiten nachdem sich drei prominente Mitglieder der Volkspartei fur die Monarchie und eine Ruckkehr des sich im Exil befindlichen Konig Georg II ausgesprochen hatten Obwohl Tsaldaris diese Stellungnahmen verurteilte kam es zu Protesten der Liberalen Partei sowie einer neuen militarischen Bewegung Nach einer erfolgreichen Zuruckdrangung dieser militarischen Bewegung loste Tsaldaris das Parlament auf und rief vorgezogene Wahlen fur eine Verfassungsgebende Versammlung aus Die Parlamentswahlen vom 9 Juni 1935 wurden allerdings von den Oppositionsparteien und insbesondere der Liberalen Partei wegen des von der Volkspartei verabschiedeten Wahlrechts sowie wegen der Todesurteile gegen die zwei prominenten liberalen Generale Anastasios Papoulas und Miltiadis Koimisis boykottiert Bei der Wahl erzielte die Volkspartei daher 254 der 300 Parlamentssitze so dass Tsaldaris eine neue Regierung bilden konnte In der Folgezeit mehrten sich in seiner Partei jedoch die Rufe nach einer Ruckkehr von Konig Georg II Bereits wahrend des Wahlkampfes setzte sich die Allianz der Union der Konigstreuen um Metaxas Ioannis Rallis und Georgios Stratos fur eine Ruckkehr des Konigs ein Tsaldaris wollte die Ruckkehr jedoch von einer Volksabstimmung abhangig machen Wahrend seiner Amtszeit war er zeitweise auch Aussenminister und schloss in dieser Funktion Abkommen mit anderen Balkanstaaten sowie der Turkei zur Entspannung der Situation auf dem Balkan und zur Anerkennung der Grenzen Am 10 Oktober 1935 trat er nach Druck der Armeefuhrung um den Chef des Generalstabes General Alexandros Papagos zu Gunsten von Kondylis zuruck Anschliessend spaltete sich die Nationale Volkspartei ELK um Ioannis Theotokis von der Volkspartei ab Tsaldaris blieb bis zu seinem Tode am 17 Mai 1936 engagierter Abgeordneter Weblinks BearbeitenZeitungsartikel uber Panagis Tsaldaris in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten The New York Times 18 Oktober 1981 Nachruf Lina TsaldarisLiteratur BearbeitenG Hering Tsaldaris Panajis in Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bd 4 Munchen 1981 S 358 360Biographische Quellen und Hintergrundinformationen BearbeitenBiographie Ministerliste der Regierungen 1899 1924 Memento vom 27 Mai 2007 im Internet Archive Wahlergebnisse 1926 1936 Memento vom 4 Februar 2012 im Internet Archive Ministerliste der Regierungen 1924 1946 Memento vom 20 Dezember 2007 im Internet Archive VorgangerAmtNachfolgerEleftherios VenizelosPremierminister von Griechenland 1932 1933Eleftherios VenizelosAlexandros OthoneosPremierminister von Griechenland 1933 1935Georgios KondylisNormdaten Person GND 106314051X lobid OGND AKS LCCN no2003094807 VIAF 310501883 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tsaldaris PanagisALTERNATIVNAMEN Tsaldarhs Panaghs Tsaldaris PanajisKURZBESCHREIBUNG griechischer Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 1868GEBURTSORT Kamari KorinthSTERBEDATUM 17 Mai 1936STERBEORT Athen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panagis Tsaldaris amp oldid 226008385