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Der Palazzo Madama in Turin ist ein reprasentativer Stadtpalast der den Herrschern von Savoyen als Wohnsitz diente Er ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes Residenzen des Hauses Savoyen und beherbergt heute ein Kunstmuseum Palazzo MadamaDie Ruckseite des Palastes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Museum 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Palast befindet sich auf dem Gebiet der antiken romischen Stadt Augusta Taurinorum deren Stadttor die Porta Decumana von 45 v Chr in den heutigen Bau integriert ist Herzog Filippo von Savoyen bezog die beiden Turme des Stadttors sie sind heute durch die spateren Erweiterungen nicht mehr sichtbar bei der Errichtung einer Festungsanlage in den Bau mit ein Ahnlich wie in Pavia oder Mailand lag das castello aus strategischen Grunden am Rande der beherrschten Stadt 1 wie ja auch spater die Zitadelle am gegenuberliegenden Rand des damaligen Stadtkarrees positioniert wurde 1402 bis 1415 wurde der Bau unter Filippos Nachfolger Ludovico vergrossert und mit den ostlichen Backsteinturmen bestuckt Im 17 Jahrhundert wahlte Maria Cristina von Frankreich genannt Madama Reale den Palast zu ihrem bevorzugten Wohnsitz und liess ihn ab 1638 schlossartig ausbauen Seit dieser Zeit tragt er den Namen Palazzo Madama Aus dieser Zeit stammt die Uberwolbung des Innenhofs Im 18 Jahrhundert wurde der Palast erneut umgebaut erhielt die heutige stadtseitige Fassade und das reprasentative Treppenhaus 1848 wurde er Sitz des Senato del Regno Zwischen 1883 und 1885 wurden die drei mittelalterlichen Seiten des Palastes unter der Leitung von Alfredo d Andrade grundlich im Sinne des Historismus restauriert Deren heutiges Bild wird durch Andrades Vorstellungen und seine Restaurierungsmassnahmen fur die er eigens 30 000 besondere Ziegel brennen liess bestimmt Seit 1934 wird der Palast als Museum genutzt Architektur BearbeitenVon 1718 bis 1721 wurde der fassadenseitige Flugel nach dem Entwurf des Turiner Hofarchitekten Filippo Juvarra im Sinne barocker Reprasentationsarchitektur grundlich umgestaltet Auftraggeberin war die Regentin Maria Giovanna Battista von Savoyen Witwe des fruh verstorbenen Herzogs Carlo Emanuele II Die Fassade wurde aus dem elfenbeinfarbenen Kalkstein des Susatals erbaut der durch seine helle und durchscheinende Wirkung die auf Transparenz angelegte Architektur unterstreicht Sie ist deutlich von der Gartenfassade des Schlosses in Versailles angeregt das rustizierte Sockelgeschoss die grossen Rundbogenfenster des piano nobile mit ihren vorgesetzten Balustraden daruber das Mezzaningeschoss die wie ein Portikus vor die gerade Fassadenlinie gesetzte Saulenstellung all das kennt man aus Frankreich ist hier aber durch die Reduzierung des franzosischen Vorbildes weniger von der dortigen Horizontalwirkung bestimmt im Ubrigen auch plastischer modelliert Vier Reliefs mit Trophaen rahmen die drei Portale ein die jeweils mit machtigen Lowenkopfen als Schlusssteinen verziert sind Der Bau wird bekront durch eine Balustrade mit Vasen und vier allegorischen Figuren auf der Attika die Macht Wohlstand Fruchtbarkeit und Gerechtigkeit verkorpern Das Monogramm MJB der Bauherrin findet reichliche Verwendung im Bauschmuck Die plastischen Arbeiten stammen von Giovanni Baratta nbsp Treppenhaus von Juvarra im Palazzo MadamaStarker auf italienische Traditionen plastisch bewegter Architektur geht das Innere zuruck 2 Beruhmt ist das durch Grosse und doppellaufige Anlage beeindruckende Treppenhaus das sich mit 25 m Raumhohe und etwa 50 m Lange fast uber die ganze Breite des Baus erstreckt Juvarra hatte es mit seiner grosszugigen Durchfensterung so vor die Front des 17 Jahrhunderts gelegt dass es mit seiner Lichtfulle auch die hinter der ehemaligen Fassadenflucht liegenden Raume erhellt Die beiden Laufe munden im piano nobile auf einem gemeinsamen Mittelpodest von dem aus drei Zugange in den Festsaal uber dem seit dem 17 Jahrhundert geschlossenen Innenhof fuhren Museum BearbeitenDer Palast ist seit 1934 Sitz des Museo Civico d Arte Antica Er beherbergt eine Sammlung mittelalterlicher Skulpturen und Gemalde das in der Regel nicht ausgestellte Turin Mailander Stundenbuch sowie eine kunsthandwerkliche Abteilung mit Glas Porzellan und Keramik aus verschiedenen Epochen Einzelnachweise Bearbeiten Schomann S 433 Rudolf Wittkower Art and Architecture in Italy 1600 1750 Harmondsworth 2 Aufl 1965 S 276 Literatur BearbeitenHeinz Schomann Piemont Ligurien Aosta Tal Kunstdenkmaler und Museen Reclams Kunstfuhrer Bd 1 2 Stuttgart Reclam 1982 S 433 436 mit Grundriss Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palazzo Madama Turin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung bei Archeocarta italienisch Residenzen des Konigshauses Savoyen nbsp Wappen des Konigreich Italiens 1890 nbsp Welterbe EmblemTurin Accademia Reale Archivio di Stato di Torino Armeria Reale Biblioteca Reale Castello del Valentino Cavallerizza Reale Palazzo Carignano Palazzo Chiablese Palazzo Madama Palazzo della Prefettura Palazzo Reale Regia Zecca Fassade des Teatro Regio di Torino Villa della ReginaPiemont Castello di Aglie Castello di Govone Castello della Mandria Castello di Moncalieri Castello di Pollenzo Castello di Racconigi Castello di Rivoli Palazzina di Stupinigi Reggia di Venaria Reale 45 070944444444 7 6857777777778 Koordinaten 45 4 15 4 N 7 41 8 8 O Normdaten Geografikum GND 4273219 0 lobid OGND AKS LCCN sh85097001 VIAF 172595551 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palazzo Madama Turin amp oldid 229132971