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Das Haus Blankenfelde war ein Wohnhaus in Berlin Mitte in der Spandauer Strasse Es wurde 1390 erbaut mehrmals verandert und war bis zu seinem Abriss 1888 das alteste Burgerhaus der Stadt Das Blankenfelde Haus links 1871Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Spandauer Strasse 1811 Haus Nr 49 uber Strasse Das Haus lag in der Spandauer Strasse 49 seit 1929 Nr 32 im nordlichen Teil der Strasse unweit des Rathauses an der Nagelgasse jetzt Gustav Boss Strasse Bis 2019 befand sich dort ein Parkplatz ab etwa 2022 soll dort die veranderte Strassenfuhrung der Grunerstrasse entlanggehen Geschichte BearbeitenDas Haus war bis 1620 der Berliner Sitz der Adelsfamilie Blankenfelde Nach ihr wiederum sind die Dorfer Blankenfelde auf dem Barnim und Blankenfelde auf dem Teltow benannt Die erste Erwahnung der Familie stammt aus dem Jahr 1280 als Johannes von Blankenfelde zum Berliner Burgermeister ernannt wurde Das erste Blankenfelde Haus wird ebenfalls um diese Zeit datiert Es bestand vermutlich aus Holz und wurde beim Stadtbrand 1380 vernichtet Lediglich eine Buste mit einem Neidkopf der das Feuer abhalten sollte blieb erhalten Bis 1390 erbaute Paul Blankenfelde das zweite Haus nun aus Stein Zur Erinnerung an die Fertigstellung liess er eine lateinische Inschrift eingravieren die ubersetzt lautet Die von Blankenfelde Patrizier dieser Stadt haben ums Jahr 1390 als Paul von Blankenfelde und Henning Strohband Burgermeister waren dieses Haus mit starken Mauern und Pfeilern wieder hergestellt und zwar im Backsteinbau Sie haben seine Last einem Kellergewolbe von sieben Jochen aufgelegt 1 Das Gebaude blieb im Besitz der Familie Blankenfelde die zu den einflussreichsten Familien in Berlin in dieser Zeit gehorte und seit 1287 im Berliner Rat nachweisbar war Im Jahr 1474 liess der Enkel Pauls Thomas von Blankenfelde den Eingangsbereich neu modellieren Hauptprunkstuck waren nun vier Busten die ein junges Ehepaar Thomas von Blankenfelde und seine Frau als auch ein altes Ehepaar Thomas Vater Wilke von Blankenfelde und seine Frau Katharina Wins darstellten Die gotische Innenhalle im Erdgeschoss wurde von einer Saule in der Mitte getragen von der eine Decke mit Kreuzgewolbe ausging Die Saule enthielt Verzierungen mit Disteln und Familienwappen der Blankenfeldes und der angeheirateten Familien Wilmersdorf Strohband und Wins Nach 1530 verliessen viele Familienmitglieder Berlin und siedelten sich in der Altmark an Der letzte bedeutendere Vertreter Johann III von Blankenfelde hinterliess einen derart grossen Schuldenberg dass sich seine Nachkommen gezwungen sahen ihre Anwesen zu verkaufen so auch das Stammhaus in der Spandauer Strasse 1612 wurde es an den Kaufmann Ambrosius Berndt verkauft der es 1622 an den Rat Erasmus Seidel weitergab Dieser vererbte es an seinen Sohn Martin Friedrich Seidel den wichtigsten brandenburgischen Geschichtsschreiber seiner Zeit Die von Seidels hielten das Haus knapp 100 Jahre es ging 1722 an den Geheimen Rat Daniel von Stephani und wechselte in den kommenden 150 Jahren mehrmals den Besitzer 2 In den 1750er Jahren kauften die damaligen Besitzer die nach hinten herausgehenden Gebaude mit auf liessen diese abtragen und nutzten die gewonnene Flache als Innenhof Um 1870 wurde die Aussenfassade modernisiert dabei wurden wichtige Schmuck und Gestaltungselemente entfernt sodass danach das tatsachliche Alter des Hauses nicht mehr zu erkennen war 3 1885 kauften die Berliner Elektrizitatswerke das Grundstuck wie alle anderen Bauten der Umgebung auch Das Haus wurde 1888 abgerissen Durch die Initiative von Mitgliedern des Vereins fur die Geschichte Berlins wurden gotische Konsolen Zier und Formsteine an das Markische Museum ubergeben Die wertvollsten Stucke waren die vier Portratbusten aus dem Umbau von 1474 die zu den altesten erhaltenen ihrer Art in Berlin gehoren 1890 wurde an dieser Stelle das Elektrizitatswerk Central Station Spandauer Strasse gebaut das ab 1925 nur noch als Umspannstation diente und 1945 zerstort wurde Nach der Enttrummerung lag das Gelande brach und wurde spater als Parkplatz genutzt 2019 2020 wurden im Vorlauf zur geplanten Neubebauung vom Landesdenkmalamt Berlin die Fundamente und Keller des Elektrizitatswerkes ausgegraben Literatur BearbeitenYvonne Bokenkamp Das Blankenfelde Haus in der Spandauer Strasse 49 in Berlin In Zieringer Nachrichten Heft 100 2003 DigitalisateWeblinks BearbeitenBurgerhauser und Adelspalaste in Berlin Kann einstige Pracht neu sichtbar werden In Berliner Zeitung 9 Oktober 2018 1 2 Vorlage Toter Link archiv berliner zeitung de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Einzelnachweise Bearbeiten Das Blankenfelde Haus 2003 S 4 Das Blankenfelde Haus 2003 S 27 30 Molkenmarkt und Klosterviertel Architekturforum Abschnitt 27 Januar 2018 mit zwei vergleichenden Fotos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Blankenfelde amp oldid 236298255