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Otto Schafer 1 September 1909 in Offenbach am Main 8 Dezember 2000 in Aachen war ein deutscher Physiker Regelungstechniker und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenOtto Schafer der Sohn des Joseph Schafer und dessen Ehefrau Maria geborene Simon legte 1928 am humanistischen Hessischen Gymnasium in seiner Geburtsstadt Offenbach am Main das Abitur ab Im Anschluss wandte er sich dem Studium der Physik an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main zu das er 1933 mit der Promotion zum Dr phil nat abschloss Otto Schafer trat in der Folge eine Stelle als Wissenschaftlicher Assistent am dortigen Institut fur Angewandte Physik an 1938 habilitierte er sich als Privatdozent fur Angewandte Physik 1947 wurde er zum ausserplanmassigen Professor befordert Im Laufe seiner Forschungstatigkeit spezialisierte sich Otto Schafer auf das Gebiet der Regelungstechnik und bereits im Wintersemester 1948 49 hielt er eine gut frequentierte Vorlesung uber die Grundlagen der Regelungstechnik an der Universitat Frankfurt Main In den folgenden Jahren verstarkte er seine Aktivitaten auf dem Gebiet der Regelungstechnik 1956 beteiligte er sich aktiv an einer Tagung in Heidelberg zum Thema Regelungstechnik Moderne Theorien und ihre Verwendbarkeit Ihm oblag die Verantwortung fur den Teil Statistische Methoden und er brachte hierfur einen eigenen Beitrag Anwendung der statistischen Betrachtungsweise bei der Untersuchung von Ubertragungssystemen ein mit dem er zugleich verdeutlichte dass dieses Spezialgebiet seine und die Aufmerksamkeit der Fachwelt verdient Schafer folgte im Herbst 1957 einem Ruf auf die ordentliche Professur der Regelungstechnik sowie die Leitung des neu geschaffenen Instituts fur Regelungstechnik IRT an die Fakultat fur Maschinenwesen und Elektrotechnik der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen RWTH Im Jahre 1961 wurde die Fakultat fur Maschinenwesen und Elektrotechnik geteilt und Schafer entschied sich fur die neue Fakultat fur Maschinenwesen und damit fur die Nahe zu den Anwendern der Regelungstechnik In den folgenden Jahren entwickelte sich die Regelungstechnik zu einem Pflichtfach fur eine stetig wachsende Zahl von Studiengangen des Maschinenbaus und der Elektrotechnik Schafer widmete sich mit besonderer Hingabe der Lehre und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses Innerhalb der 20 Jahre seiner Professur gingen mehr als 7 000 Diplomingenieure des Maschinenbaus und der Elektrotechnik durch seine Vorlesungen und Prufungen Schafer der sich insbesondere Verdienste um die Entwicklung der Regelungstechnik von einer Spezialdisziplin zu einem der methodenorientierten Kernfacher der Elektrotechnik und des Maschinenbaus erwarb wurde 1977 emeritiert In seiner Nachfolge ubernahm Heinrich Rake unmittelbar danach die Leitung des Instituts nachdem dieser hier bereits 1971 zum wissenschaftlichen Rat und Professor fur Systemtheorie ernannt wurde Schafer verfugte uber hohes Ansehen in der Fachwelt und uber zahlreiche weltweite Kontakte Letztere gingen auch auf die ersten Institutsgrundungen fur Regelungstechnik im deutschsprachigen Raum zuruck 1955 an der TH Dresden durch Heinrich Kindler 1909 1985 im Jahre 1957 nahezu gleichzeitig an der TH Darmstadt durch Winfried Oppelt 1912 1999 sowie an der RWTH Aachen durch Otto Schafer Diese Reihe hat sich dann in rascher Folge an anderen Technischen Hochschulen fortgesetzt Damit wurde zugleich eine Forderung von Hermann Schmidt erfullt die er zusammen mit dem von ihm geleiteten VDI Fachausschuss fur Regelungstechnik in der Denkschrift zur Grundung eines Institutes fur Regelungstechnik bereits 1941 erhoben hatte die aber zunachst nur seine Berufung auf den ersten Lehrstuhl fur Regelungstechnik in Deutschland an der TH Berlin Charlottenburg zum Oktober 1944 bewirkte die erste Institutsgrundung blieb dagegen offen Otto Schafer verstarb im Dezember 2000 im Alter von 91 Jahren in Aachen Publikationen Auswahl BearbeitenUber Tragerfrequenz Differentialschaltungen fur lichtelektrische Empfanger Habilitationsschrift J A Barth Leipzig 1938 Grundlagen der selbsttatigen Regelung Technischer Verlag Heinz Resch Grafelfing 1953 7 Auflage 1974 Mit Udo Ossendoth Das Regelverhalten schaltender Regler mit Ruckfuhrung Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben Nr 6676 Lineare Naherungen fur schaltende Regler mit Ruckfuhrung Westdeutscher Verlag Opladen 1979 ISBN 3 531 02829 4 Mit Heinz Bultges Regelungen mit schaltenden Reglern bei stochastischen Storungen Westdeutscher Verlag Opladen 1981 ISBN 3 531 03034 5 Literatur BearbeitenWinfried Oppelt Kleines Handbuch technischer Regelvorgange Verlag Chemie Weinheim 1 Auflage 1954 Verlag Chemie Weinheim und Verlag Technik Berlin 5 Auflage 1972 Herbert Schlitt Systemtheorie fur regellose Vorgange Statistische Verfahren fur die Nachrichten und Regelungstechnik Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1960 Heinrich Kindler Aufgabensammlung zur Regelungstechnik Verlag Technik Berlin Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1964 mit H Buchta und H H Wilfert Herbert Schlitt Stochastische Vorgange in linearen und nichtlinearen Regelkreisen Vieweg Verlag Braunschweig Verlag Technik Berlin 1968 August Ludwig Degener Walter Habel Wer ist wer Das deutsche Who s Who Band 16 Arani Berlin 1970 ISBN 3 7605 2007 3 S 1107 Manfred Thoma Theorie linearer Regelsysteme mit 71 Beispielen und 150 Ubungsaufgaben Vieweg Braunschweig 1973 ISBN 3 528 04850 6 Karl Reinisch Kybernetische Grundlagen und Beschreibung kontinuierlicher Systeme Verlag Technik Berlin 1974 Werner Schuder Hrsg Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender Band 3 13 Ausgabe De Gruyter Berlin New York 1980 ISBN 3 11 007434 6 S 3307 Frank Dittmann Zur Entwicklung der Allgemeinen Regelungskunde in Deutschland Hermann Schmidt und die Denkschrift zur Grundung eines Institutes fur Regelungstechnik In Wiss Zeitschrift TU Dresden Jg 44 Nr 6 1995 S 88 94 Werner Kriesel H Rohr A Koch Geschichte und Zukunft der Mess und Automatisierungstechnik VDI Verlag Dusseldorf 1995 ISBN 3 18 150047 X K H Fasol R Lauber F Mesch H Rake M Thoma H Topfer Great Names and the Early Days of Control in Germany In Automatisierungstechnik Munchen Jg 54 Nr 9 2006 S 462 472 Norbert Gilson Walter Kaiser Elektrizitat Energie Information die Geschichte der Fakultat fur Elektrotechnik und Informationstechnik an der RWTH Aachen In Band 6 von Aachener Beitrage zur Wissenschafts und Technikgeschichte des 20 Jahrhunderts Verlag fur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik Diepholz 2010 ISBN 3 928186 89 2 S 201 Werner Kriesel Zukunfts Modelle fur Informatik Automatik und Kommunikation In Fuchs Kittowski Frank Kriesel Werner Hrsg Informatik und Gesellschaft Festschrift zum 80 Geburtstag von Klaus Fuchs Kittowski Peter Lang Internationaler Verlag der Wissenschaften PL Academic Research Frankfurt a M Bern Bruxelles New York Oxford Warszawa Wien 2016 ISBN 978 3 631 66719 4 Print E ISBN 978 3 653 06277 9 E Book Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Schafer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Beitrag zu Univ Prof Dr phil nat Otto Schafer In Historie des IRT auf der Website der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen abgerufen am 11 Dezember 2014 Normdaten Person GND 122292596 lobid OGND AKS VIAF 13187008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schafer OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker Regelungstechniker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 1 September 1909GEBURTSORT Offenbach am MainSTERBEDATUM 8 Dezember 2000STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Schafer Physiker amp oldid 199494260