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Gustav Oswald Bertram 15 Oktober 1827 in Ermsleben 10 April 1876 in Halle Saale war ein deutscher Buchhandler Verleger und Drucker Bertram war Inspektor der Cansteinschen Bibelanstalt und Administrator der Buchhandlung des Waisenhauses der Franckeschen Stiftungen sowie Stadtverordneter in Halle an der Saale Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenBertram wurde als Sohn eines Ermslebener Einnehmers geboren Er verlor seinen Vater aber schon mit funf Jahren Durch Vermittlung seines Onkels der Burgermeister der Stadt Wettin war wurde er Ostern 1838 als Schuler in die Schule des Waisenhauses der Franckeschen Stiftungen in Halle aufgenommen wo er bis Ostern 1846 unterrichtet wurde Im Anschluss absolvierte er dort die lateinische Hauptschule Seinem Wunsch ein Studium aufzunehmen konnte er gesundheitsbedingt nicht folgen er begann eine Ausbildung zum Buchhandler in der Buchhandlung des halleschen Waisenhauses Dort war er bis 1850 als Lehrling beschaftigt ubernahm aber auch schon die Aufgaben eines Gehilfen Nachdem er ein Jahr in Berlin und ein weiteres in Leipzig als Gehilfe gearbeitet hatte erwarb er 1852 die Luckhardtsche Sortiments Buchhandlung in Kassel Im Juli 1858 musste die Stelle des Administrators des Verlags und der Buchhandlung des Waisenhauses neu besetzt werden Das Direktorium der Franckeschen Stiftungen wunschte die Einstellung von Bertram der nach dem Verkauf seiner Kasseler Buchhandlung im Oktober 1858 die Aufgabe ubernahm In der verlagseigenen Druckerei erlernte er zunachst das Drucker sowie Schriftsetzerhandwerk und konnte das zu dieser Zeit vorgeschriebene Examen zum selbstandigen Druckereibetrieb vor der Behorde in Merseburg mit Erfolg ablegen Seine Kenntnisse fasste er 1875 in dem Werk Manuskript und Korrektur zusammen Nach der Anschaffung einer Dampfmaschine konnte die Produktivitat und Qualitat der Druckereierzeugnisse deutlich gesteigert werden Die Druckerei war auf Ausstellungen sehr erfolgreich und erhielt in der Folge zahlreiche Auftrage auch aus Frankreich und England Als Inspektor der zu den Franckeschen Stiftungen gehorenden Cansteinschen Bibelanstalt forderte er den Neudruck der auf dem Stuttgarter Kirchentag 1857 angeregten Revision der Lutherischen Ubersetzung des Neuen Testaments Anlasslich des 200 Geburtstages von August Hermann Francke 1863 verfasste er die Schrift Geschichte der Cansteinschen Bibelanstalt in Halle die er auch selbst herausgab Das Werk erlebte noch zu seinen Lebzeiten mehrere Auflagen Ein weiteres Ziel seiner Arbeit war die Vergrosserung des Buchverlags der Waisenhausbuchhandlung Unter seiner Leitung wurden Titel speziell fur die Jugend die Jugendbibliothek verlegt und er erwarb die Keckschen Lesebucher fur Volksschulen Auf Grund seines engen Umgangs mit den Professoren und Dozenten der Halleschen Universitat konnten auch deren Werke im Verlag des Waisenhauses veroffentlicht werden das betraf vor allem Titel auf dem Gebiet der Geschichte Linguistik und Germanistik Bertram der Vorsitzender des Thuringisch Sachsischen Kreisvereins des Deutschen Buchdruckervereins war unterstutzte ab 1870 die Bestrebungen der Buchdruckergehilfen nach einem Normallohntarif Er war Mitarbeiter bei dem Statutenentwurf der Zentralunterstutzungskasse des deutschen Buchdruckervereins und der Invaliden und Witwenkasse fur die Gehilfen der Halleschen Druckereien Bertram wurde Vorstandsmitglied im Borsenverein des deutschen Buchhandels und war 1876 als Vertreter des Deutschen Buchdruckervereins Sachverstandiger bei der vom preussischen Kultusminister Adalbert Falk einberufenen Konferenz zur Feststellung der deutschen Orthographie Fur die Stadt Halle war er als Stadtverordneter tatig Oswald Bertram starb am 10 April 1876 morgens im Alter von 48 Jahren in Halle an Tuberkulose Er wurde am 13 April 1876 auf dem Friedhof in Stecklenberg im Harz bestattet wie er es testamentarisch verfugt hatte In Stecklenberg besass er ein Grundstuck das er noch kurz vor seinem Tod erwarb Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenGeschichte der Cansteinschen Bibelanstalt in Halle Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses Halle 1863 Digitalisat Manuskript und Korrektur 1875 Verhandlungen der zur Herstellung grosserer Einigung in der deutschen Rechtschreibung berufenen Konferenz Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses Halle 1876 Literatur BearbeitenRudolf Schmidt Deutsche Buchhandler Deutsche Buchdrucker 1 Band Franz Weber Berlin Eberswalde 1902 Seite 56 57 Digitalisat Gustav Oswald Bertram Nachruf In Beilage zum Halleschen Tageblatt Halle 14 Mai 1876 Nr 112 Digitalisat Weblinks BearbeitenOswald Bertram in der Deutschen Biographie Werke von und uber Oswald Bertram in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Oswald Bertram in Kalliope Eintrag von Bertram Oswald in CERL ThesaurusNormdaten Person GND 116149949 lobid OGND AKS VIAF 72137479 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bertram OswaldALTERNATIVNAMEN Bertram Gustav Oswald vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Buchhandler und VerlegerGEBURTSDATUM 15 Oktober 1827GEBURTSORT ErmslebenSTERBEDATUM 10 April 1876STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oswald Bertram amp oldid 208575040