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Der Ostseeschnapel Coregonus maraena auch als Marane oder Rindling bezeichnet ist ein Fisch aus der Familie der Lachsfische der zur Gattung der Felchen Renken oder Maranen Coregonus gehort OstseeschnapelOstseeschnapel Coregonus maraena SystematikKohorte EuteleosteomorphaOrdnung Lachsartige Salmoniformes Familie Lachsfische Salmonidae Unterfamilie CoregoninaeGattung CoregonusArt OstseeschnapelWissenschaftlicher NameCoregonus maraena Bloch 1779 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen und Merkmale 2 Nutzung 3 Gefahrdung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorkommen und Merkmale BearbeitenDer bis 1 20 m lange Fisch kommt an der vorpommerschen Boddenlandschaft der Ostseekuste Mecklenburg Vorpommerns vor Durch die Ansiedlungsprogramme der 90er Jahre ist die Art auch in der Darss Zingster Boddenkette heimisch geworden 1 Im November wechselt der Schnapel zum Laichen von der offenen See in die brackigen Gewasser von Achterwasser Peenestrom und Stettiner Haff zwischen dem Festland und der Insel Usedom In der Darss Zingster Boddenkette insbesondere im Saaler Bodden wurden nach einer Potenzialabschatzung ebenfalls Besatzmassnahmen zur Neubegrundung eines Bestands durchgefuhrt 2 Der Ostseeschnapel wird auch in der Oder nachgewiesen 3 Zum Laichen benotigt der Schnapel stark stromende und seichte Gewasser sowie steinigen oder kiesigen Grund Im Fruhjahr wandert der Schnapel wieder in die freien Kustengewasser Die Jungfische bleiben fur ein Jahr in den Brackwassern bevor sie den Elterntieren folgen Die im Jezioro Miedwie Madusee vorkommende Madusee Marane wird heute als eine Population des Ostseeschnapels angesehen Nutzung BearbeitenDer Ostseeschnapel fand fruher Eingang in die Sagen und Marchenwelt Pommerns und galt als Arme Leute Fisch Nachdem er 1903 im franzosischen Le Guide Culinaire erwahnt wurde fand er seinen Platz in den Feinschmeckerrestaurants Europas Vor allem in den 1920er und 1930er Jahren wurde der Schnapel unter dem Namen Steinlachs zum Modefisch in den gehobenen Restaurants an der Kuste In der DDR Kustenfischerei verlor der Schnapel an Bedeutung und fand als Beifang kaum Verwendung Wegen der verminderten Wasserqualitat der Ostsee in den 1980er und 1990er Jahren ging der Bestand so dramatisch zuruck dass der Schnapel kurz vor dem Aussterben stand Durch ein Zuchtprogramm des Vereins Fisch und Umwelt in Rostock unterstutzt durch das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern und finanziert mit Fordermitteln der Europaischen Union konnte sich der Bestand wieder erholen Bei Waren an der Muritz werden unter Laborbedingungen Jungfische aufgezogen und seit 1996 in der Ostsee wieder ausgesetzt Seit 1999 kann der Ostseeschnapel wieder von Kustenfischern Usedoms gefangen werden Vor allem wegen seines niedrigen Fettgehaltes findet der Schnapel Verwendung in der regionalen Kuche auch unter der Bezeichnung Ostseesteinlachs 4 Die Bestande des Ostseeschnapels stiegen nach dem Beginn der Besatzmassnahmen zunachst stark an der Bestand ging aber anschliessend wieder zuruck Dafur wurde unter anderem die intensive fischereiliche Nutzung verantwortlich gemacht Es zeigte sich dass die Reproduktion der Bestande nicht ausreicht um das gegenwartige Fangniveau bei weiter steigender Nachfrage beibehalten zu konnen Es werden deshalb neben kontinuierlichen Besatzmassnahmen auch Zuchten in Aquakultur im Binnenland durchgefuhrt Besatzfische fur die Kustengewasser werden im Cambser See und Jabeler See gezuchtet 2 Eine Zucht im Binnenland wurde in einer Teichanlage in Crivitz Basthorst begrundet 5 Gefahrdung BearbeitenAuf der Roten Liste der IUCN wird der Ostseeschnapel mit VU Vulnerable englisch fur gefahrdet klassifiziert 6 In Deutschland gilt der Ostseeschnapel als gefahrdet In der Roten Liste Brandenburgs wird der Ostseeschnapel als stark gefahrdet eingestuft 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Coregonus maraena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ostseeschnapel auf Fishbase org englisch Coregonus maraena iNaturalist abgerufen am 15 Januar 2023 Coregonus maraena in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von Freyhof J 2010 Abgerufen am 15 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Fisch und Umwelt Mecklenburg Vorpommern e V a b Gerd Michael Arndt Aquakulturgestutztes Fischereimanagement der Maranenbestande Grosse Marane Coregonus lavaretus L und Ostseeschnapel Coregonus maraena in den Binnenseen und Kustengewassern Mecklenburg Vorpommerns in den Jahren 2013 bis 2015 Abschlussbericht herausgegeben von der Landesforschungsanstalt fur Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg Vorpommern LFA 2015 Scharf Julia amp Tautenhahn Michael 2011 Die Verbreitung Grosser Maranen in Brandenburg in Der Markische Angler 3 6 7 MV tut gut Memento vom 12 Juli 2011 im Internet Archive Krebs und Schnapel in einem Teich Artikel in der Schweriner Volkszeitung vom 8 Mai 2012 Coregonus maraena Maraene IUCN abgerufen am 10 Oktober 2017 englisch Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg LUGV 2011 Rote Liste der Fische und Rundmauler Pisces et Cyclostomata des Landes Brandenburg 2011 in Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg Beitrage zu Okologie Natur und Gewasserschutz Beilage zu Heft 3 S 33 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostseeschnapel amp oldid 229871592