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Oskar Haidinger 29 Marz 1908 in Furstenberg Oder 10 Marz 1987 war ein deutscher Jurist und Bundesrichter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHaidinger absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft und wurde an der Universitat Gottingen mit der 1931 erschienenen Dissertation Das Anwendungsgebiet des 279 BGB insbesondere bei den sogenannten Anschaffungsschulden und den obligationes faciendi zum Dr jur promoviert Nach dem zweiten Staatsexamen und der Zeit als Gerichtsassessor wurde er schliesslich Landgerichtsrat in Berlin Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war er im deutsch besetzten Polen ab Mitte November 1939 als Landgerichtsrat in Lodz eingesetzt das durch die deutschen Besatzer in Litzmannstadt umbenannt wurde Dort wurde er 1941 zum Landgerichtsdirektor befordert Zeitweilig war er in Litzmannstadt auch als Beisitzer am Sondergericht I tatig wo er an politisch motivierten Strafurteilen mitwirkte Anfang Mai 1942 stellte er einen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP 1 Es ist nicht gesichert ob er letztlich Parteimitglied wurde Eigenen Angaben zufolge leistete er kurz darauf als Soldat Kriegsdienst Nach Kriegsende wirkte er am Landgericht Hamburg Von 1950 bis 1976 war er Bundesrichter am Bundesgerichtshof wo er ab 1961 Senatsprasident beziehungsweise ab 1972 Vorsitzender Richter beim VIII Zivilsenat war Haidinger ist mutmasslicher Verfasser der knapp funfzigseitigen antisemitischen Chronik des Land und Amtsgerichts Litzmannstadt in der es unter anderem heisst Hier sahen wir nun zum ersten Male den Ostjuden in seiner ganzen abstossenden Scheusslichkeit und Verkommenheit 1 Diese Chronik schliesst mit dem maschinengeschriebenen Vermerk Abgeschlossen am 10 Februar 1942 Dr Haidinger Landgerichtsdirektor 1 Der Chefprasident des BGH Robert Fischer befragte Haidinger im September 1971 zur Autorenschaft der wieder aufgetauchten Chronik die dieser jedoch bestritt Trotz gegenteiliger Beteuerungen wurde Haidinger jedoch nachgewiesen dass er als Beisitzer am Sondergericht zumindest zweimal an Strafurteilen mitwirkte Der Spiegel berichtete uber diesen Vorgang in den Ausgaben 40 und 46 des Jahres 1971 Haidinger ist im Braunbuch der DDR vermerkt Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenJustiz Ja gesagt In Der Spiegel 40 71 27 September 1971 S 91 f Richter Scheusslicher Bericht In Der Spiegel 46 71 8 November 1971 S 58 60 Das Bundesarchiv Oskar Haidinger auf Kabinettsprotokolle Online Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 219 f Normdaten Person GND 125029594 lobid OGND AKS VIAF 69877233 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haidinger OskarKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und BundesrichterGEBURTSDATUM 29 Marz 1908GEBURTSORT Furstenberg Oder STERBEDATUM 10 Marz 1987 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Haidinger amp oldid 232687615