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Dieser Artikel befasst sich mit dem Journalisten Oscar Pollak Zum Kunsthistoriker siehe Oskar Pollak Oscar Pollak 7 Oktober 1893 in Wien Osterreich Ungarn 28 August 1963 in Hinterstoder Oberosterreich Pseudonyme O Paul Austriacus war ein osterreichischer Journalist Er war der Ehemann von Marianne Pollak Wohnhausanlage in Floridsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Einzelnachweise 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Literatur 6 WeblinksLeben und Tatigkeit BearbeitenPollak war der Sohn eines Kaufmanns Er studierte Rechtswissenschaften an der Universitat Wien und nahm von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil der fur ihn ein einschneidendes Erlebnis wurde Nach Kriegsende promovierte er zum Dr jur und wandte sich dann dem Journalismus zu Beeinflusst durch das Kriegserlebnis hatte Pollak sich bereits 1918 der Sozialdemokratie angeschlossen und war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP geworden Ab 1920 war Pollak Redakteur des sozialdemokratischen Parteiblattes Arbeiter Zeitung was er zunachst bis 1923 blieb Er war fur Sport und Kommunalberichterstattung zustandig In den Jahren 1923 bis 1926 arbeitete er im Sekretariat der Sozialistischen Internationale in London unter Friedrich Adler von wo er zugleich als Korrespondent fur die Arbeiterzeitung berichtete Nach seiner Ruckkehr nach Osterreich 1926 trat er wieder der Redaktion der Arbeiterzeitung bei fur die er bis 1931 die Stellung eines aussenpolitischen Redakteurs ubernahm Am 7 Juli 1931 wurde Pollak als Nachfolger von Friedrich Austerlitz Chefredakteur der Arbeiterzeitung Diesen Posten behielt er bis zur gewaltsamen Unterdruckung der sozialdemokratischen Presse und dem damit einhergehenden Verbot der Arbeiterzeitung durch die Regierung Dollfuss im Jahr 1934 bei In den der Zerschlagung der sozialdemokratischen Bewegung in der Alpenrepublik vorangehenden Monaten hatte er sich an der Organisation des Widerstandes gegen das Dollfuss sche System beteiligt Unter Pollaks Agide wurde die Arbeiterzeitung von einem durch seinen hohen intellektuellen Zuschnitt gekennzeichneten Blatt in ein volkstumliches Organ umgewandelt Er begrundete diesen Schritt damit dass er auf diese Weise dem Interesse des Publikums nach Sensation genugen und eine grossere politische Wirkungsmachtigkeit entfalten wollte 1 Unmittelbar vor der Besetzung der Redaktion der Arbeiterzeitung am 12 Februar 1934 ging Pollak in den politischen Untergrund Von September 1934 bis Mai 1935 war Pollak redaktioneller Leiter der illegalen Zeitschrift Die Revolution 1936 siedelte Pollak mit seiner Frau nach Brussel uber wo er im Sekretariat der Sozialistischen Arbeiterinternationale arbeitete Zudem beteiligte er sich in Brussel an der Grundung der Auslandsvertretung der osterreichischen Sozialisten AVOES und gab dort die Korrespondenz Internationale Information heraus 1938 wechselte Pollak zum Pariser Hauptstandort der Internationale Dort wurde er nach dem Tod Bauers im Juli 1938 Herausgeber der Monatschrift Der Sozialistische Kampf dem Organ der im Exil lebenden osterreichischen Sozialdemokraten Angesichts der deutschen Besetzung Frankreichs im Jahr 1940 flohen Pollak und seine Frau uber Sudfrankreich und Spanien nach Portugal von wo er mit einem amerikanischen Schiff in die Vereinigten Staaten gelangte Von dort erlangte er eine Genehmigung zur Einreise nach Grossbritannien um von dort gegen das NS System zu arbeiten Er gelangte nach London wo er im Haus des Schriftstellers Brailsford lebte und als Monitor fur die Nachrichtenagentur United Press arbeitete Zudem schrieb er unter Pseudonymen gegen das NS Regime gerichtete Artikel fur britische Zeitungen wie den Observer Politisch betatigte er sich indem er zusammen mit Karl Czernetz die Leitung des Londoner Buros osterreichischer Sozialisten ubernahm Des Weiteren arbeitete er wahrend der Kriegsjahre eng dem britischen Geheimdienst SOE und mit dem amerikanischen Geheimdienst OSS zusammen mit denen er propagandistische und subversive Aktivitaten in seiner Heimat plante und an der Auswahl von Agenten die in diese Lander entsandt werden sollten mitwirkte Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Pollak nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 2 nbsp Grabstatte von Oscar und Marianne PollakNach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Pollack nach Osterreich zuruck Wohl aufgrund seiner guten Verbindungen zur britischen Labour Party war er einer der ersten Emigranten die eine Sondergenehmigung der britischen Behorden zur Ruckreise erhalten hatten Schon am Weg konzipierte er den ersten Leitartikel fur die neugegrundete Arbeiter Zeitung und in Wien und ab 22 September 1945 war er wieder Chefredakteur der Zeitung Diese Position hatte er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 1961 inne 3 Ausserdem war er Redaktionssekretar der Zeitschrift Der Kampf Politisch trat er durch fuhrende Mitwirkung an der Neuorganisation der Sozialistischen Partei hervor Inhaltlich vertrat er in den Nachkriegsjahren eine entschieden antikommunistische und prowestliche Linie Ausserdem trat er mit der Forderung einer Gesamtfoderation der europaischen Arbeiterorganisationen hervor In seinen spateren Lebensjahren war Pollak von 1956 bis 1958 Prasident des von ihm gegrundeten Internationalen Presseinstituts und von 1961 bis 1963 redaktioneller Leiter der Zeitschrift Die Zukunft Diese wandelte er von einer Monatsschrift in eine Halbmonatsschrift um Pollak starb 1963 an Herzversagen Seine Frau nahm sich kurz danach das Leben da sie nicht von ihm getrennt sein wollte Beide wurden zusammen eingeaschert und begraben Ihr ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich im Urnenhain der Feuerhalle Simmering Abteilung ML Gruppe 20B Grab Nr 1G Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Doll Theater im Roten Wien 1997 S 219 Eintrag zu Pollack auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Peter Pelinka Manfred Scheuch 100 Jahre AZ Die Geschichte der Arbeiter Zeitung Europaverlag Wien Zurich 1989 ISBN 3 203 51080 4 S 115 119 153 Auszeichnungen Bearbeiten1956 Preis der Stadt Wien fur PublizistikWerke BearbeitenDas ABC der Internationale 1928 Im Schutzengraben des Klassenkampfes 1929 Farewell France 1941 Underground Europe calling 1942 It all started in Vienna 1944 Gegen den inneren Nazi 1946 Der neue Humanismus Geist und Gesellschaft an der Zeitenwende 1962 Otto Pollak Kampfer fur Freiheit und Recht Eine Auswahl seiner Aufsatze Wien 1964 herausgegeben von Karl Ausch Literatur BearbeitenMichael Gehler Pollak Oscar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 604 f Digitalisat Eveline Grundel Oscar Pollak Parteijournalist zwischen Politik und Ideologie Wien 1973 Pollak Oscar In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 18 Phil Samu Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica De Gruyter Berlin u a 2010 ISBN 978 3 598 22698 4 S 125 130 Die deutschsprachige Presse Ein biographisch bibliographisches Handbuch S 815f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Oscar Pollak im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 122391160 lobid OGND AKS LCCN n82053086 VIAF 112344770 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pollak OscarKURZBESCHREIBUNG osterreichischer JournalistGEBURTSDATUM 7 Oktober 1893GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 28 August 1963STERBEORT Hinterstoder Oberosterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oscar Pollak amp oldid 236826174