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Die Ordonnanzwaffe franzosisch ordonnance Befehl Anordnung ist eine beim Militar offiziell eingefuhrte und an Soldaten als personlicher Ausrustungsgegenstand ausgegebene Waffe Die Ordonnanzwaffe der Bundeswehr 2019 G36 von Heckler amp Koch Inhaltsverzeichnis 1 Dienstwaffe 2 Geschichte 3 Konstruktion und Ausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDienstwaffe BearbeitenDer Begriff Ordonnanzwaffe ist nicht mit dem in der deutschen Sprache verwendeten Begriff Dienstwaffe oder dem im englischen Sprachgebrauch verwendeten Begriff service weapon gleichzusetzen da diese Begriffe im deutschen und englischen Sprachraum auch beispielsweise die Waffen der Polizei Ordnungs und Justizbediensteten etc einschliessen und auch bei privaten Sicherheitsunternehmen mit nicht hoheitlichen Aufgaben der Begriff Dienstwaffe verwendet wird wahrend von Ordonnanzwaffen nur im explizit militarischen Zusammenhang gesprochen wird Deutsche Schutzenverbande differenzieren entsprechend ihren Sportordnungen deshalb meist in Dienstrevolver und Dienstpistolen sowie Ordonnanzgewehre da Handfeuerwaffen oft sowohl bei Militar und Polizei eingefuhrt werden Gewehre aber vornehmlich beim Militar Der Deutsche Schutzenbund DSB und seine Vereine definieren innerhalb der Sportordnungen diejenigen Waffen als zum sportlichen Ordonnanzschiessen zulassig die nachweislich bei einer regularen Armee Grenzschutz Polizei oder Zollverwaltung uber das Versuchsstadium hinaus eingefuhrt waren oder sind 1 2 Geschichte BearbeitenDie Anfange der Ordonnanzbewaffnung gehen auf das Aufkommen stehender Heere und die daraus resultierende Vereinheitlichung im Militarwesen des 18 Jahrhunderts zuruck Ordonnanzwaffen sind durch die Heeresverwaltung beschaffte und offiziell ausgegebene Waffen Vorlaufer der Ordonnanzwaffen finden sich schon gegen Ende des 16 Jahrhunderts resp Anfang des 17 Jahrhunderts Den ersten Schritt unternahm England unter Georg I mit Grundung des Board of Ordnance das die Teile der Militarmuskete Brown Bess vereinheitlichte und auf diese Weise untereinander austauschbar machte auch die der Contractors also der Zivilfabriken die erganzend zu den staatlichen Betrieben Militarwaffen lieferten und bis dahin meist leicht abweichende Modelle geliefert hatten das Office of Ordnance war bereits von Heinrich VIII 1544 gegrundet worden Als Ordonnanzwaffen wurden zwischen dem 18 und 20 Jahrhundert in Europa vorrangig Hieb und Stichwaffen als Seitenwaffe Pistolen sowie Gewehre mit Seitengewehr als Bajonett ausgegeben Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurden die Sabel durch Handfeuerwaffen ersetzt oder erganzt Innerhalb der Sturmbataillone wurden Pistolen als Nahkampfwaffe auch an die Mannschaften ausgegeben Nach dem Krieg fanden Sabel meist nur noch bei Offizieren zu reprasentativen Anlassen Verwendung Das Bajonett oder andere Kampfmesser werden teilweise noch bis heute ausgegeben Konstruktion und Ausstattung BearbeitenDie Konstruktion Beschaffenheit und Ausstattung von Ordonnanzwaffen folgte seit dem 18 Jahrhundert den Anforderungen fur den Kriegseinsatz Anfanglich bestand das Ziel nur darin einheitliche Waffen zu gunstigen Kosten industriell zu fertigen Daran hat sich bis heute nichts geandert hinzu kamen die Anforderungen an Robustheit Verwendbarkeit von Munition befreundeter Staaten Beispiel Patronenmunition mit der Zusatzbezeichnung NATO 9 19 mm 5 56 45 mm NATO oder 7 62 51 mm NATO und sonstige auf Militartaktik und weiterer Ausrustung basierende Anforderungen Seit etwa 1850 ist eine stetige Kaliberverkleinerung zu beobachten zunachst von etwa 19 mm auf 14 mm dann auf 11 mm und 8 mm alles Schwarzpulverwaffen 3 Dies fuhrte nach Erfindung der raucharmen Nitrozellulosepulver in Verbindung mit Vollmantelgeschossen zu weiteren Kaliberverkleinerungen bis hinunter zu 5 45 mm 5 45 39 mm was zwischenzeitlich von Medien wegen der zu geringen barrikadebrechenden Wirkung bemangelt wurde 4 Dachte man noch vor dem Ersten Weltkrieg dass kunftig Gefechte Graben und Stellungskampfe auf Entfernungen von uber 400 Metern ausgetragen wurden so ist heute klar dass fur die Infanterie weiterhin eine Kampfentfernung von etwa 50 bis 300 Metern realistisch ist Da Ordonnanzpistolen und revolver lange Zeit nur uber feste nicht oder nur umstandlich verstellbare Visierungen Verschiebungen des Korns oder der Kimme verfugten wurden sie von ihren Tragern vorwiegend auf kurzeste Entfernungen meist deutlich unter 25 Metern verwendet Ordonnanzwaffen unterscheiden sich von ggf baugleichen Waffen fur den zivilen Gebrauch in Ausstattung und Ausfuhrung Fur den militarischen Einsatz verfugen Ordonnanzwaffen haufig uber einfachere Visierungen robuste und matte Oberflachenbeschichtungen geanderte Schaftungen und weniger relevante Ausstattungsmerkmale z B Fangosen an Pistolen Siehe auch BearbeitenListe der Handwaffen der deutschen Bundeswehr Liste der Dienstwaffen der deutschen Polizei Ordonnanz weitere militarische Bedeutungen Literatur BearbeitenDavid Harding Hrsg Waffen Enzyklopadie 7000 Jahre Waffengeschichte Vom Faustkeil bis zum Cruise Missile Motorbuch Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 613 02894 4 S 52 55 Manfred Lidschun Gunter Wollert Illustrierte Enzyklopadie der Infanteriewaffen Siegler Konigswinter 2008 ISBN 978 3 87748 668 9 S 560 Weblinks BearbeitenWaffensammler Kuratorium Ein kursachsischer schwarzer Puffer Quelle Einzelnachweise Bearbeiten Deutscher Sportbund DSB Regel 1 58 Ordonnanzgewehr 2014 Memento vom 30 Januar 2018 im Internet Archive PDF 3 1 MB VdRBw Schiesssportordnung 2019 Memento vom 23 Juni 2019 im Internet Archive PDF 2 1 MB Hans Dieter Gotz Waffenkunde fur Sammler 5 Aufl Stuttgart 1979 Timo Lechner Beschuss aus Heimat Das G36 im Kreuzfeuer der Kritik In DWJ fruher Deutsches Waffenjournal 11 2012 S 60 65 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ordonnanzwaffe amp oldid 237187915