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Der Oppositionsvertrag eigentlich Vertrag zwischen der Tschechischen sozialdemokratischen Partei und der Demokratischen Burgerpartei zur Schaffung stabiler politischer Verhaltnisse in der Tschechischen Republik tschechisch Smlouva o vytvoreni stabilniho politickeho prostredi v Ceske republice uzavrena mezi Ceskou stranou socialne demokratickou a Obcanskou demokratickou stranou war ein von 1998 bis 2002 geltender politischer Vertrag der der sozialdemokratischen Minderheitsregierung von Milos Zeman CSSD die Unterstutzung der zweitstarksten Partei im Abgeordnetenhaus der ODS gefuhrt von Vaclav Klaus zusicherte Die Zeit des Oppositionsvertrages war nach Meinung von Kritikern durch eine Hinterzimmerpolitik und mangelnde oppositionelle Kontrolle im Abgeordnetenhaus gekennzeichnet Geschichte BearbeitenDie sozialdemokratische CSSD gewann 1998 die vorgezogene Neuwahl ins Abgeordnetenhaus und wurde mit 74 von 200 Sitzen starkste politische Kraft Fur eine regierungsfahige Mehrheit war sie jedoch auf Koalitionspartner angewiesen Die rechten Parteien ODS KDU CSL und US hatten zwar zusammen ebenfalls eine Mehrheit bilden konnen jedoch war gerade diese Regierungskonstellation vor den Wahlen erst auseinandergebrochen Da sich auch die Sozialdemokraten nicht mit der KDU CSL und US auf eine Regierung verstandigen konnten und eine Koalition mit den unreformierten Kommunisten nicht in Frage kam und ihr drei Sitze zu einer stabilen Mehrheit fehlten vereinbarten schliesslich die beiden grossen Parteien CSSD und ODS eine Zusammenarbeit auf einer vertraglichen Grundlage CSSD Chef Milos Zeman wurde Ministerprasident einer CSSD Minderheitsregierung Der damalige ODS Chef Vaclav Klaus wurde im Gegenzug zum Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses gewahlt Zur Abstimmung in Sachfragen wurden wie in einer Koalition gemeinsame Ausschusse mit der ODS vereinbart so dass die ODS faktisch nicht am Kabinettstisch vertreten war aber teilweise Einfluss auf die Regierungspolitik insbesondere bei der Verabschiedung des Haushaltes nehmen konnte und die Sozialdemokraten in wesentlichen politischen Fragen unterstutzte Es wurde zudem vereinbart dass die ODS weder einen Misstrauensantrag im Parlament stellen noch unterstutzen wurde Diese Hinterzimmerpolitik zwischen den grossen Parteien stiess naturgemass auf erheblichen Widerstand der kleineren Parteien unter anderem deswegen weil die grossen Parteien das Wahlrecht zu Lasten der kleineren Parteien abanderten Das fuhrte unter anderem dazu dass die weiteren burgerlichen Parteien KDU CSL US DEU und ODA sich ihrerseits zur so genannten Viererkoalition zusammenschlossen und in dieser Konstellation z B bei den Regional und Senatswahlen 2000 erfolgreich waren Das Projekt Oppositionsvertrag wurde nach den Parlamentswahlen 2002 beendet nachdem sich die Sozialdemokraten mit der KDU CSL und der US DEU auf eine richtige Koalition verstandigt hatten 2006 hoffte der ODS Vorsitzende Mirek Topolanek mittels des Abschlusses eines erneuten Oppositionsvertrages mit der CSSD eine entsprechende Stabilitat fur seine Regierung zu erhalten jedoch lehnte der Vorsitzende der Sozialdemokraten Paroubek ein solches Bundnis ab worauf die Regierung nicht vom Parlament bestatigt wurde Siehe auch BearbeitenMinderheitsregierung KoalitionWeblinks BearbeitenDokumente zur tschechischen und slowakischen Zeitgeschichte Memento vom 11 April 2008 im Internet Archive Memento vom 11 April 2008 im Internet Archive In collegium carolinum de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oppositionsvertrag amp oldid 196802671