www.wikidata.de-de.nina.az
Das Oppidum Trisov ist eine keltische Befestigung nahe Trisov in der Gemeinde Holubov im Okres Cesky Krumlov Das sudlichste Oppidum in Tschechien war ein wichtiger Stutzpunkt auf dem Linzer Steig auf dem Salz aus dem Gebiet der Alpen uber Linz mit den Hohensiedlungen am Freinberg und Grundberg entlang der Moldau transportiert wurde wobei das heutige Vyssi Brod und die keltischen Hohensiedlungen in Nevezice bei Orlik Hrazany und Zavist sudlich von Prag passiert wurden Die Uberreste des Oppidums Trisov wurden zum Kulturdenkmal der Tschechischen Republik erklart Luftansicht mit dem unbewaldeten Gelande des Oppidums ganz rechts die Burg Divci KamenEbene der Hohensiedlung von Sudwesten gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Befestigung 4 Bebauung 5 Handwerk 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDas Oppidum befindet sich im Jihocesky kraj Sudbohmische Region 13 km sudwestlich von Budweis An drei Seiten ist es durch die zur Moldau und zum Kremzsky potok Kremser Bach steil abfallenden Bergflanken gut geschutzt Der hochste Punkt des Oppidums liegt 551 Meter uber dem Meeresspiegel und 120 Meter uber der Moldau Die Touristen konnen per Bahn anreisen oder das Auto an der Bahnstation Trisov parken von wo aus man das Oppidum und die Burg Divci Kamen in weniger als einer Stunde zu Fuss erreicht Geschichte BearbeitenGrund fur die Besiedlung waren nicht nur die strategisch gunstige Lage an der Moldau sondern auch vorhandene Lagerstatten von Graphit und Eisenerz Die altesten Zeugnisse fur die Besiedlung von Trisov sind bronzezeitliche Funde von Keramik Waffen und Schmuck Im zweiten Jahrhundert v Chr war die Hohensiedlung an der Moldau noch unbefestigt Um etwa 120 v Chr wurden jedoch zwei Walle und eine steinerne Blendmauer errichtet Zu dieser Blutezeit erreichte die Siedlung ihre grosste Ausdehnung und umfasste eine Flache von 26 Hektar Trisov spielte damals eine wichtige Rolle im Fernverkehr und als wirtschaftliches und religioses Zentrum Der Niedergang begann um die Zeitenwende als das Oppidum Trisov genau so wie viele andere Keltensiedlungen von seinen Bewohnern dauerhaft verlassen wurde Befestigung Bearbeiten nbsp A nordliche Akropolis mit uberdachtem HeiligtumB sudliche AkropolisC Osttor mit vorgelagerten BastionenD westliches Doppeltor mit geschutzter Wasserquelle nbsp westlicher ZugangDie verletzlichste Seite im Westen wurde durch zwei Linien von machtigen Wallen geschutzt die noch heute zu sehen sind Aussen und Innenwall wurden ahnlich wie bei anderen keltischen Hohensiedlungen konstruiert Der an der Basis etwa 7 Meter breite Wall wurde durch in den Boden eingelassene vertikale Balken die etwa 1 5 Meter voneinander entfernt waren und eine holzerne Gitterkonstruktion verstarkt Den oberen Teil der Befestigung bildete eine holzerne Palisade Der aussere Wall wurde mit einer steinernen Blendmauer versehen die als Besonderheit offenbar von mediterranen Mustern inspiriert war Denn die Steine wurden auf eine bestimmte Art und Weise platziert mit der Absicht den Eindruck von massiven Blocken zu erwecken und damit zweifellos eine psychologische Wirkung auf potentielle Angreifer auszuuben Das vielleicht interessanteste Verteidigungselement ist jedoch der 15 20 Meter breite Graben zwischen den Befestigungsanlagen der durch niedrige Quersteinmauern unterbrochen wurde die eine seitliche Bewegung des Eindringlings im Raum zwischen den beiden Wallen verhinderte Diese aussergewohnliche Struktur ist immer noch in Form von regelmassig wechselnden Rucken und Rillen im Gelande sichtbar Der Haupteingang des Oppidums befand sich auf der Westseite Er bestand aus dem gut befestigten ausseren Tor das auch die Wasserquelle der Hohensiedlung schutzte und einem inneren Zangentor das wahrscheinlich von einem holzernen Turm uberragt wurde Das ostliche Tor das jedoch noch nicht ausreichend erforscht ist war wahrscheinlich in ahnlicher Weise wie das innere westliche Tor gebaut Es war zusatzlich durch zwei separate Bastionen verstarkt Bebauung BearbeitenInnerhalb des Oppidums gibt es zwei Erhohungen im Norden und im Suden Auf der nordlichen Akropolis befand sich ein ungewohnliches achteckiges uberdachtes Heiligtum Die ausserordentliche Bedeutung dieses Ortes wird durch ein dort aufgefundenes aus Italien importiertes Bronzebecken bezeugt Die sudliche Akropolis fungierte anscheinend als Wohnsitz fur die Oberschicht Handwerk BearbeitenIm Oppidum von Trisov erreichte das Handwerk ein sehr hohes Niveau Keramik wurde auf Topferscheiben hergestellt wobei dem Ton Graphit beigemengt wurde Diese Graphit Keramik war das wichtigste Exportprodukt Es wurden Transportbehalter fur die wertvollen Alpensalze und Gegenstande fur den alltaglichen Gebrauch daraus hergestellt Drei Viertel der Keramikfunde in Trisov sind dieser Graphit Keramik zuzuordnen Die Eisenproduktion selber fand in spezialisierten Werkstatten ausserhalb des Oppidums statt In der Siedlung arbeiteten jedoch die Schmiede wie die grosse Menge von gefundenen Schmiedewerkzeugen belegt Hergestellt wurden verschiedene Arten von Waffen Speer und Pfeilspitzen usw Alltagsgegenstanden Scheren Klingen Beile Pfluge Sensen usw und Schmuck Spangen Gurtelschnallen Anhanger etc Auch Buntmetalle wurden verarbeitet Spangen Armbander Ringe Verschiedene Statuen und Skulpturen wurden aus Bronze gegossen Auch die Glaserzeugung befand sich auf einem hohen Niveau wie die Funde von vor Ort produzierten Glasperlen und Fragmente von Glas Armbandern bezeugen Literatur BearbeitenPetr Drda Alena Rybova Keltove a Cechy Praha 1998 ISBN 80 200 0658 3 Eliska Kazdova Karel Sklenar Jana Vignatiova Archeologicke pamatky Cechy Morava Slezsko Opava 1994 ISBN 80 85819 08 2 S 221 223 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oppidum Trisov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Keltisches Oppidum Trisov In encyklopedie ckrumlov cz Mesto Cesky Krumlov Stadtverwaltung Krummau abgerufen am 1 Januar 1900 Holubov oppidum Trisov auf archeolog cz tschechisch Praveke hradiste oppidum Trisov auf archeologickyatlas cz tschechisch 48 887222222222 14 351111111111 Koordinaten 48 53 14 N 14 21 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oppidum Trisov amp oldid 238661328