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Olympias von Konstantinopel auch Olympia oder Olympiada um 368 in Konstantinopel 25 Juli 408 in Nikomedia war eine Diakonin und Abtissin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenktag 3 Quellenausgabe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOlympias stammte aus dem byzantinischen Hochadel Ihr Vater war der Senator Anicius Secundus ihre Mutter die Tochter des Eparchen Eulalios die in erster Ehe mit dem Armenischen Kaiser Arsak verheiratet gewesen war Die Eltern starben fruh und ihr Onkel der Stadtprafekt von Konstantinopel wurde Olympias Vormund Erzogen wurde sie von der Schwester von Ampilochius dem Bischof von Iconium Mit 18 Jahren wurde sie mit einem Mann namens Nebridius verlobt der Schatzmeister des Kaisers Theodosius I war Nebridius starb etwa zwei Monate nach der Heirat nach manchen Quellen wurde die Ehe nie vollzogen Verwitwet entschloss sich Olympias unverheiratet zu bleiben und ihr Leben und ihr Vermogen in den Dienst von Gott und ihrem Nachsten zu stellen Ein Verwandter des Kaisers Theodosius wollte die schone und reiche junge Witwe heiraten doch sie hatte auch fur den direkten Wunsch des Kaisers nur ein entschiedenes Nein unter anderem mit der Begrundung dass Gott sie durch den Tod ihres Mannes von der Unterwerfung unter einen Mann befreit habe Der beleidigte Freier verklagte sie beim Kaiser dass sie ihr Vermogen verschleudere worauf Theodosius sie und ihr Vermogen bis zu ihrem dreissigsten Jahr unter Vormundschaft stellen liess Der Vormund versuchte erfolglos sie zum Nachgeben zu zwingen indem er ihr jeden geistlichen Verkehr und sogar den Kirchgang verbot Dem Kaiser schrieb sie sie danke ihm dass er ihr die Verwaltung ihres Vermogens abgenommen habe bitte ihn jedoch darum dass er ihren Vormund befehle es den Armen zu geben Daraufhin gab der Kaiser nach Als sie wieder Verfugungsgewalt uber ihr Vermogen hatte nahm sie ihre Wohltatigkeit wieder auf spendete fur Arme weit uber Konstantinopel hinaus fur den Freikauf von Sklaven baute eine Herberge fur Pilger und Geistliche wahrend sie selbst sehr asketisch lebte Der Patriarch Nektarios I weihte sie zur Diakonin obwohl sie das vorgeschriebene Alter von vierzig Jahren noch nicht erreicht hatte Das geistliche Amt der Diakonin entsprach nicht einfach dem des mannlichen Diakons sondern war eigens strukturiert Diakonissen waren meist karitativ tatig und kummerten sich bei der Taufvorbereitung und Taufbegleitung um Frauen 1 Als Johannes Chrysostomos Patriarch wurde wurde er der geistliche Vater ihres Klosters das direkt neben der Bischofskirche lag Daraus entstand eine freundschaftliche Beziehung Chrysostomos befasste sich nicht selbst mit der Verteilung ihrer Almosen wie Nektarios es getan hatte aber er ermahnte sie ihre Wohltatigkeit gezielter auf die auszurichten die wirklich in Not waren und nicht jedem zu geben der sie um Geld fragte In die Intrige die zur Verbannung von Chrysostomos fuhrte war sie insofern verwickelt als die vier Monche die vor dem Patriarchen Theophilos von Alexandria geflohen waren und in Konstantinopel Zuflucht suchten in ihrer Herberge aufgenommen wurden Theophilus gehorte auch nach der Verbannung von Chrysostomos zu ihren Gegnern wobei einige Biografen das weniger auf die Beherbergung der Monche zuruckfuhren als darauf dass sie ihn nicht seinen Erwartungen entsprechend finanziell unterstutzt habe Nach der Verbannung von Chrysostomos kam es zu einem Brand in der Hagia Sophia der seinen Anhangern zur Last gelegt wurde Auch Olympias wurde deshalb angeklagt und verteidigte sich sehr energisch In der Folge kam es zu zahlreichen weiteren Anklagen Sie wurde ohne Gerichtsverfahren zu einer hohen Geldstrafe verurteilt weil sie sich konsequent weigerte mit Arsacius dem Nachfolger von Chrysostomos Kommunion zu halten Sie wurde vor offentliche Gerichte geschleppt Soldaten zerrissen ihre Kleider der Pobel verwustete ihre Guter Attikus der Nachfolger von Arsacius loste ihr Kloster auf und sie verbrachte ihre letzten Jahre im Exil in Nikomedien wo sie auch starb Sie unterstutzte Chrysostomos in der Verbannung wodurch er Armen helfen und Sklaven loskaufen konnte sandte ihm auch Medikamente fur seinen eigenen Gebrauch wenn er gesundheitliche Probleme hatte Olympias war in ihrer Zeit eine emanzipierte Frau hochgebildet energisch und willensstark die von vielen Kirchenvatern ihrer Zeit hoch geachtet war Sie korrespondierte mit Gregor von Nazianz Peter von Sebaste Ampilochius von Iconien Gregor von Nyssa widmete ihr seinen Kommentar zum Hohen Lied der Kirchenhistoriker Sozomenos berichtet ausfuhrlich uber sie Chrysostomos einer der besten Theologen seiner Zeit schreibt ihr im zehnten Brief Du besitzt Erkenntnis die machtiger ist als jeder Wintersturm du besitzt die Kraft der Seele eines Philosophen welche starker ist als jede Tausendschaft an Soldaten und machtiger als Waffen sicherer als Turme und Walle Gedenktag BearbeitenOlympias Gedenktag in der orthodoxen Kirche ist ihr Todestag der 25 Juli in der katholischen Kirche ist es der 17 Dezember Quellenausgabe BearbeitenLothar Schlapfer Hrsg Palladius Das Leben des heiligen Johannes Chrysostomus Patmos 1966 DNB 457760311 Literatur BearbeitenHeike Grieser Olympias In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 26 Hiersemann Stuttgart 2015 ISBN 978 3 7772 1509 9 Sp 125 131 Eva Synek Heilige Frauen der fruhen Christenheit Zu den Frauenbildern in hagiographischen Texten des christlichen Ostens Augustinus Verlag ISBN 3 7613 0178 2 Ekkart Sauser Olympias von Konstantinopel In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 1331 1333 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLetters of St Chrysostom to Olympias In Christian Classics Ethereal Library CCEL englisch mit Einfuhrung und Anmerkungen ubersetzt von W R W Stephens Joachim Schafer Eintrag im Okumenischen Heiligenlexikon zuletzt aktualisiert am 11 November 2018Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Manfred Hauke Die Geschichte der Diakonissen Nachwort und Literaturnachtrag zur Neuauflage des Standardwerkes von Martimort uber die Diakonissen In Leo Scheffczyk Hrsg Diakonat und Diakonisse St Ottilien 2002 S 321 376 Normdaten Person GND 11942388X lobid OGND AKS LCCN n82159065 VIAF 261745888 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olympias von KonstantinopelALTERNATIVNAMEN Olympia OlympiadaKURZBESCHREIBUNG Diakonin und AbtissinGEBURTSDATUM um 368GEBURTSORT KonstantinopelSTERBEDATUM 25 Juli 408STERBEORT Nikomedia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olympias von Konstantinopel amp oldid 232478346