www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kolner Offenbachplatz liegt an der ab 1956 im Generalverkehrsplan konzipierten Nord Sud Fahrt im Zentrum der Kolner Innenstadt Der Platz gliedert sich in den grossen Offenbachplatz mit dem 1957 eroffneten nach Planen von Wilhelm Riphahn 1889 bis 1963 und dessen Mitarbeiter Hans Menne errichteten Opernhaus grosses Haus und einen kleinen Offenbachplatz Diesem Platzbereich ist der Pavillonbau des Theaterrestaurants Opernterrassen vorgelagert Hier sudwestlich der Oper entstand wenige Jahre spater 1960 bis 1962 das Kolner Schauspielhaus kleines Haus als drittes Element des Riphan Ensembles Offenbachplatz mit Opernbrunnen im Hintergrund der Kolner DomOffenbachplatz Opernbrunnen und Oper KolnOpernbrunnen auf dem OffenbachplatzWohn und Geschaftshaus am Offenbachplatz Architekt Wilhelm RiphahnBronzetafel an der Fassade der Kolner Oper Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Platzgestaltung 3 Aktueller Zustand des Platzes 4 Sanierung und Restaurierung 5 Lage 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksNamensgebung BearbeitenMit der Namensgebung des Platzes wird nicht nur der 1819 in Koln geborene franzosische Komponist Jacques Offenbach geehrt sondern gleichzeitig erinnert der Name auch an die in der Pogromnacht von 1938 zerstorte Kolner Altstadt Synagoge Glockengasse in der Offenbachs Vater Kantor gewesen war Eine Bronzetafel gestaltet von Jurgen Hans Grummer an der Nordseite des Kolner Opernhauses weist auf den genauen ehemaligen Standort der zerstorten Synagoge hin Platzgestaltung BearbeitenDie Gestaltung der Platzflache vor der Oper die bis in die 1960er Jahre als Autoparkplatz genutzt wurde und der Entwurf einer Brunnenanlage wurden Anfang der 1960er Jahre durch die Stadt Koln in Auftrag gegeben Der 1935 in Koln geborene Maler und Bildhauer Jurgen Hans Grummer bekam den Zuschlag nachdem er sich in Koln schon u a mit dem Rathausmosaik Europa auf dem Stier und durch Fussbodenmosaiken Platze und Fassadengestaltungen im Bereich der Kolner Uni Neubauten in Zusammenarbeit mit Architekt Rolf Gutbrod einen Namen gemacht hatte Das Riphahn Ensemble der Theaterbauten erhielt so 1967 die passende kunstlerische Vollendung die Oper zehn Jahre nach ihrer Eroffnung durch die Gestaltung des Offenbachplatzes ein angemessenes Entree Grummer nahm bei der Gestaltung von Platz und Opernbrunnen deutlich Bezug auf Opernhaus und Restaurant Pavillon die den grossen Offenbachplatz im Westen und Suden begrenzen Das fur die Paviment Gestaltung gewahlte Material greift mit seiner Farbigkeit den Farbduktus der Riphahnschen Gebaude auf verschiedene Grautone Weiss und Rot Das kraftige Blau und Gold der Mosaik Fragmente sowie die Blautone der Keramikflachen setzen dann zusatzliche Akzente deren Wirkung durch die Spiegelreflexe des sprudelnden Wassers bei Tag wie auch bei Nacht wirkungsvoll unterstutzt wurde Der Opernbrunnen wurde am 21 Dezember 1966 eingeweiht Die Platzanlage des Offenbachplatzes besitzt bis heute fur Koln eine grosse stadtebauliche und baukunstlerische Bedeutung Der skulpturale Brunnen bildet das Zentrum des Platzes dessen Fussbodengestaltung durch Rechteckfelder mit verschiedenfarbigen geometrischen Kompositionen gegliedert ist Der Kunstler Grummer entwickelte eine runde Anlage aus Stahlbeton belebt durch Keramik und Glasmosaiken die durch Unterwasserscheinwerfer akzentuiert waren Eine uppige den Proportionen des Opernbrunnens in der Hohe angepasste Fontane bildet den Mittelpunkt der Brunnenanlage aus weiteren Dusen wird das Wasser kranzformig verspruht Der Kunstler hat neben eigenen Mosaikelementen zitatartig u a Mosaike Keramik aus dem Schwimmbad der Yacht Tina des Reeders Aristoteles Onassis verwendet Ausserdem sind Mosaikteile Apostelkopfe aus der zerstorten Berliner Kaiser Wilhelm Gedachtniskirche integriert Auf dem kleinen Offenbachplatz vor dem Schauspielhaus mit einfacher Rastermusterung aus Waschbetonplatten wurde die Bronze Plastik Sappho von Emile Antoine Bourdelle 1861 1929 aufgestellt Zeitgenossische Stimmen in der Presse belegen dass Brunnen und Platzflache damals von der Kolner Bevolkerung sowie von Touristen begeistert begrusst und in den Sommermonaten auch eifrig genutzt wurden Grummer hat das Plantschen in seinem Brunnenbecken ausdrucklich begrusst Die Opernterrassen am Offenbachplatz wurden seinerzeit ebenfalls gut angenommen sind aber heute nach verschiedensten Umbauten in ihrer ursprunglichen Konzeption kaum noch zu erahnen 1 Mit Blick in die Stadtplanungsgeschichte der 1950er und 1960er Jahre ist zu berucksichtigen dass es damals erst wenige autofreie und fussgangerfreundliche Platzflachen mit Aussengastronomie gab nicht nur in Koln sondern ganz allgemein im nordlichen Europa Eine weitere Untertunnelung der Nord Sud Fahrt war zwar auch von Grummer angeregt aber von Seiten der Stadtplaner verworfen worden Aktueller Zustand des Platzes BearbeitenWegen starker Verkalkung sind die ehemals stark leuchtenden Farben des denkmalgeschutzten Opernbrunnens seit Jahren nicht mehr zu erkennen Auch die Wasserdusen sind stark verschmutzt verbogen oder fehlen vollstandig Die Beleuchtung wurde schon vor Jahren demontiert die Wasserfontanen stark verkurzt eingestellt der Brunnen ebenso wie das Gesamt Ensemble von Platz und Gebaudeensemble macht insgesamt einen vernachlassigten Eindruck Wahrend Brunnen und Paviment bis heute erhalten sind verschwanden im Laufe der Jahre die ebenfalls von Grummer gestalteten Banke die von ihm ausgewahlten Lampen und ein grosser Teil der wurfelformigen Poller aus Beton geformt durch textile Schalung Von Letzteren haben sich einige wenige Exemplare am ostlichen Platzrand zur Strasse hin erhalten Ausserdem gibt es dort noch einige Sitzblocke aus Beton eine Stufenanlage aus Waschbetonplatten hinauf zum Burgersteig der Tunisstrasse sowie im Norden die Pflanztroge Erhalten sind auch die Baumgruppen im Norden und Suden der Platzflache Sanierung und Restaurierung BearbeitenDie Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Opernbrunnens ebenso wie die Sanierung der Gesamtgestaltung des Offenbachplatzes stehen bisher auch aufgrund des schwierigen Kassenlage der Stadt Koln aus Seit Februar 2011 kummert sich die Tochter des verstorbenen Brunnen Kunstlers Grummer in Eigeninitiative um die Akquirierung erster Spendengelder zugunsten von Brunnenwasser und Sanierungsmassnahmen Unter dem Motto Schokolade naschen fur den Denkmalschutz bot sie im Februar und Marz 2011 vor und wahrend der Opernveranstaltungen im Foyer des Opernhauses Kunstler Schokoladen fur das burgerschaftlich engagierte Naschen und Spenden zu Gunsten des Denkmalschutzes an 2 3 4 5 Im Rahmen der Sanierung des Opernquartiers werden die Freiflachen rund um den denkmalgeschutzten Gebaudekomplex des Architekten Wilhelm Riphahn ebenfalls neu gestaltet Der Projektzeitraum hierfur war ursprunglich 2011 2016 6 Das Gesamtprojekt Sanierung Opernquartier wird aufgrund gravierender Probleme Umplanung und Neustrukturierung Stand 2022 nicht vor 2024 abgeschlossen sein 7 Lage BearbeitenDer Offenbachplatz wird umringt von der Hauptverkehrsstrasse Nord Sud Fahrt der geschichtstrachtigen Glockengasse sowie von Bruderstrasse und Krebsgasse und liegt im Stadtteil Altstadt Nord unweit der Schildergasse Er ist erreichbar uber den U Bahnhof Appellhofplatz Literatur BearbeitenHelmut Fussbroich Dierk Holthausen Fotos Koln Skulpturen im offentlichen Raum nach 1900 Koln 2000 S 100 Ulrich Krings Der Offenbachplatz in Koln Das Riphahn Ensemble aus Opernhaus Opernterrassen und Schauspielhaus In Denkmalpflege im Rheinland 27 2010 Heft 2 S 49 53 ISSN 0177 2619 Hg LVR Amt fur Denkmalpflege Udo Mainzer Jurgen Hans Grummer Maler und Bildhauer anlasslich der ersten posthumen Ausstellung im Kunsthaus Rhenania in Koln vom 2 Oktober 2010 bis 17 Oktober 2010 hrsg von Judith Grummer Mit Beitragen von Jurgen Becker Conny Czymoch Diter Frowein Lyasso Thomas Hackenberg Christopher Schroer und Jo Schulte Frohlinde DIE NEUE SACHLICHKEIT Lindlar 2010 ISBN 978 3 942139 09 0 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Krings Der Offenbachplatz in Koln Das Riphahn Ensemble aus Opernhaus Opernterrassen und Schauspielhaus In 27 2010 S ISSN 0177 2619 In Denkmalpflege im Rheinland Heft 2 Klartext 2010 ISSN 0177 2619 S 49 53 Aktion fur Brunnenwasser und Sanierungskosten abgerufen am 14 Februar 2011 Opern blog Koln Memento vom 17 August 2014 im Internet Archive abgerufen am 15 Februar 2011 Schokobrunnen trifft Opernbrunnen Memento vom 14 Februar 2011 im Internet Archive abgerufen am 15 Februar 2011 Kolner Lokalzeit WDR berichtet uber die Spendenaktion zu Gunsten des Opernbrunnens abgerufen am 27 Februar 2011 Offenbachplatz Koln In wes la de Abgerufen am 12 Juli 2022 deutsch Buhnen Koln Haufig gestellte Fragen In sanierung buehnen koeln Abgerufen am 12 Juli 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Offenbachplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 50 937909 6 952476 Koordinaten 50 56 16 5 N 6 57 8 9 O Normdaten Geografikum GND 7730919 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Offenbachplatz amp oldid 227035160