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Norbert Erich Krocher Spitzname Knofo 14 Juli 1950 in Berlin 16 September 2016 ebenda war ein deutsches Mitglied der terroristischen Vereinigung Bewegung 2 Juni Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Entfuhrungsplan Operation Leo 1977 2 Publikationen 3 Literatur 4 Film 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNorbert Krocher gehorte Anfang 1972 in Berlin gemeinsam mit Gabriele Krocher Tiedemann mit der er seit Oktober 1971 verheiratet war 1 zu den rund zwolf Grundern der linksextremistischen Terrororganisation Bewegung 2 Juni 2 Bereits kurz darauf wurde das Ehepaar wegen eines Bankuberfalls per Haftbefehl gesucht Krocher verliess daraufhin Deutschland und liess sich noch 1972 in Stockholm nieder wo er eine aktive linksradikale Szene vorfand Krocher und seine Frau trennten sich sie tauchte in Deutschland unter und wurde spater im Juli 1973 in Bochum festgenommen 2 Entfuhrungsplan Operation Leo 1977 Bearbeiten Im April 1975 verfolgte Krocher uber die Medien in Schweden die Geiselnahme von Stockholm der Rote Armee Fraktion RAF in der bundesdeutschen Botschaft und die anschliessende Auslieferung der uberlebenden Tatbeteiligten an die Bundesrepublik Deutschland Als Reaktion darauf plante Krocher die Freipressung dieser und anderer in Deutschland inhaftierter Terroristen Hierfur sollte Anna Greta Leijon entfuhrt werden die ehemalige Arbeitsministerin im sozialdemokratischen Kabinett des schwedischen Regierungschefs Olof Palme 3 Als im Fruhjahr 1975 fur Auslanderangelegenheiten zustandiges Regierungsmitglied wurde sie von Krocher und seinen Komplizen fur die umstrittene Auslieferung des nach seiner Beteiligung am Botschafts Uberfall schwerverletzten Siegfried Hausner an die Bundesrepublik Deutschland verantwortlich gemacht der wenige Tage spater in Haft verstorben war Leijons Entfuhrung wurde von den Tatern mehrfach verschoben unter anderem wegen ihrer zwischenzeitlichen Schwangerschaft Die Tat konnte schliesslich vereitelt werden indem Krocher am 31 Marz 1977 in Stockholm von einem Einsatzkommando der schwedischen Sicherheitspolizei verhaftet wurde die ihn bereits rund ein Jahr lang observiert hatte 4 In mehreren Stadten wurden gleichzeitig zwei Dutzend mutmassliche Terroristen unterschiedlicher Herkunft verhaftet als deren Radelsfuhrer den Ermittlern zufolge Krocher galt 5 Die von dieser Krocher Gruppe geplante Entfuhrung der Politikerin fur die spater weit fortgeschrittene Vorbereitungsmassnahmen nachgewiesen werden konnten wurde international als Operation Leo bekannt 6 Einige Tage spater wurde er mit Manfred Adomeit an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert Vorgeworfen wurde ihm die Bildung einer kriminellen und spater einer terroristischen Vereinigung schwerer Raub und Bandendiebstahl die Verabredung von Verbrechen Notigung eines Verfassungsorgans Menschenraub und Geiselnahme Mord und Sprengstoffanschlage 7 Spater wurde er als Terrorist verurteilt und kam 1985 frei nbsp Grab von Norbert Krocher2016 erfuhr er dass er an einem Krebs ohne Aussicht auf Heilung erkrankt war Im September des gleichen Jahres erschoss er sich 8 Er ist auf dem Friedhof der Dorotheenstadtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin Mitte bestattet Publikationen Bearbeiten warum mir die Linke Knieschusse oder Die Kritik als Waffe Verlag Edition AV Lich Hessen 2012 ISBN 978 3 86841 080 8 Zweihundert Gramm Staat Schock Edition 4 EdK Distillery Berlin 2013 ISBN 978 3 941330 33 7 K und der Verkehr Erinnerungen an bewegte Zeiten Erster Teil 1950 1989 BasisDruck Berlin 2017 ISBN 978 3 86163 158 3Literatur BearbeitenDan Hansen amp Jens Nordqvist Kommando Holger Meins dramat pa vasttyska ambassaden och Operation Leo Ordfront Stockholm 2005 ISBN 91 7037 092 3 Martin Jander Politischer Mord als Handwerkertip in starke meinungen vom 6 Februar 2019 9 Film BearbeitenOperation Leo 1981 schwedischer Spielfilm 1 hr 31 min Regie Hans HederbergWeblinks BearbeitenWebsite SWR2 Archivradio 30 Jahre Deutscher Herbst 4 April 1977 Terroristen aus Schweden 2 Norbert Erich Krocher in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Dominique Grisard Gendering Terror Eine Geschlechtergeschichte des Linksterrorismus in der Schweiz Campus Frankfurt New York 2011 S 139 a b Gisela Diewald Kerkmann Erklarungsmuster von Strafverfolgungsbehorden In Klaus Weinhauer Jorg Requate Heinz Gerhard Haupt Hg Terrorismus in der Bundesrepublik Medien Staat und Subkulturen in den 1970er Jahren Campus Frankfurt New York 2006 S 227 Archivierte Kopie Memento vom 13 Oktober 2014 im Internet Archive Hannes Gamillscheg Ein lebenslanger Kampf um den Stempel Terrorist loszuwerden in Frankfurter Rundschau vom 14 November 1997 S 2 Lauscher in der Kneipe In Der Spiegel vom 11 April 1977 abgerufen am 20 September 2016 Jacob Sundberg Operation Leo Description and analysis of a European terrorist operation In Terrorism Vol 5 Heft 3 1981 S 197 232 englisch Abstract online TERRORISMUS Fibel gegen Zombies In Der Spiegel Nr 32 1979 online 6 August 1979 Anarquia si Knofo ist tot In Junge Welt 20 September 2016 online Martin Jander Politischer Mord als Handwerkertip in starke meinungen vom 6 Februar 2019 1 Normdaten Person GND 1033018260 lobid OGND AKS LCCN n79013332 VIAF 67732899 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krocher NorbertALTERNATIVNAMEN Krocher KnofoKURZBESCHREIBUNG deutscher Terrorist Mitgrunder der Bewegung 2 JuniGEBURTSDATUM 14 Juli 1950GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 16 September 2016STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Norbert Krocher amp oldid 236818342