www.wikidata.de-de.nina.az
Die Nikolaikirche im Flecken Dassow ist eine der alten Dorfkirchen im Westen des Klutzer Winkels Die Gemeinde gehort zur Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland 1 NikolaikircheKastenchor mit angebauter SakristeiBlick zur Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Altar und Kanzel 2 2 Orgel 2 3 Glocken 3 Pastoren 4 Gemeinde 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Nikolaikirche in Dassow unterstand im Gegensatz zu den anderen Dorfkirchen im Klutzer Winkel wahrend des Mittelalters nicht dem Archidiakonat des Propstes von Kloster Rehna sondern direkt dem Propst am Sitz des Bistums Ratzeburg Erste schriftliche Erwahnung fand die Kirche im Jahre 1230 im Ratzeburger Zehntregister des Bistums Ratzeburg Um 1266 ist sie aufgrund einer Stiftung von Heinrich dem Pilger an den Einkunften des Ratsweinkellers in Wismar beteiligt Das Patronat der Kirche lag allerdings seit 1339 aufgrund einer Uberweisung durch Herzog Albrecht zu Mecklenburg beim weit entfernten Kloster Ribnitz und wurde von den Abtissinnen dieses Klosters ausgeubt Das Patronat verblieb dort uber die Reformation hinaus bis 1632 und wurde erst dann mit dem sonstigen umfangreichen Besitz des Klosters durch Herzog Johann Albrecht II zu Mecklenburg eingezogen 2 Das Kirchenschiff der Nikolaikirche besteht aus behauenen Granitquadern Die Kirche war uber dem Schiff bis zu dem grossen Brand von 1632 moglicherweise gewolbt seither ist das Schiff nach oben von einer flachen Decke abgeschlossen Der um eine Stufe zum Schiff erhohte etwas schmalere und etwas niedrigere Chor der Ubergangszeit von der Romanik ist fruh backsteingotisch und schliesst wie in dieser Gegend Mecklenburgs ublich nach Osten gerade ab Im Gegensatz zum Schiff ist er gewolbt Der Turm stammt in den Anfangen auch aus der Zeit vor dem Brand 1632 Er erhielt dann ein einfaches Satteldach das von dem als Ampel ausgeformten barocken Dachreiter bekront wird Entsprechend wurde die Nikolaikirche in den Jahren nach dem Dassower Stadtbrand vom 13 September 1632 von den Familien des mecklenburgischen Adels auf den umliegenden Gutern innen im Stil von Spatrenaissance und Fruhbarock vollig neu ausgestattet Ausstattung BearbeitenAltar und Kanzel Bearbeiten Altar und Kanzel stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Brand von 1632 sind aber noch ganz in Formen der Spatrenaissance gehalten Der Altar wurde von Hartwig von Bulow 1650 und seiner Frau Godel von Bulow aus der Linie Wedendorf auf Wieschendorf gestiftet und tragt deren Wappen Er wurde im spaten 19 Jahrhundert stark uberarbeitet und holzsichtig gemacht Die historistischen Altargemalde die in der Predella eine Abendmahlszene und in sechs weiteren Bildern Leiden Kreuzigung und Auferstehung Christi zeigen stammen aus dieser Zeit und sind von dem Maler Griebe in Grevesmuhlen gemalt worden Die Kanzel ist eine Stiftung der Familie von Bulow auf Harkensee Auch sie wurde 1884 holzsichtig gemacht Dabei wurden die Intarsien durch den Kunsttischler Petersen in Dassow im Geschmack der Zeit restauriert und erganzt Sie zeigt am Kanzelkorb Christus als Salvator Mundi mit den Aposteln Petrus mit Schlussel und Paulus mit Schwert sowie Putti Auf dem Schalldeckel ist das Allianzwappen der Bulows als Stifterwappen angebracht umgeben von Putti die die Leidenswerkzeuge Christi prasentieren nbsp Altar nbsp KanzelOrgel Bearbeiten Die Orgel der Nikolaikirche in einem neugotischen Gehause wurde 1859 von Friedrich Friese III erbaut Sie umfasst 14 Register auf zwei Manualen und Pedal Glocken Bearbeiten Im Turm hingen lange drei Bronzeglocken Die beiden grosseren wurden im Rahmen des Wiederaufbaus der Kirche nach dem Brand von 1633 durch Arent Kleinmann gegossen Die dritte Glocke goss Adam Plauer 1769 Heute befindet sich im Turm noch eine der 1633 gegossenen reich mit Traubendolden Lilien und Blattern verzierten Glocken Pastoren BearbeitenCarl Griewank 1829 1856 Gemeinde BearbeitenDie Gemeinde ist Teil der Region Grevesmuhlen der Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Nordkirche Eingepfarrt waren historisch die Ortschaften bzw Guter Vorwerk Kaltenhof Lutgenhof Prieschendorf Seedorf Holm Wilmstorf Wieschendorf Benckendorf Johannstorf Volkstorf Potenitz Rosen hagen Harkensee und Havekost Heute zahlen dazu neben Dassow Barendorf Benckendorf Feldhusen Flechtkrug Harkensee Holm Johannstorf Kaltenhof Lutgenhof Potenitz Prieschendorf Rosenhagen Schwanbeck Volkstorf Wieschendorf und Wilmstorf 3 Sonstiges BearbeitenAn der Kirche befindet sich eine Hohenmarke des Ur Nivellements 1868 1918 der Koniglich Preussischen Landesaufnahme mit der damaligen Hohe von 19 207 m uber Normal Null 4 Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Die Amtsgerichtsbezirke Wismar Grevesmuhlen Rehna Gadebusch und Schwerin Band II Schwerin 1898 ISBN 3 910179 06 1 S 392 401 Digitalisat im Internet Archive abgerufen am 22 Juli 2015 Manfred Poley Evangelisch Lutherische Kirche St Nikolai zu Dassow Geschichte und Rundgang Herausgegeben von der ev luth Kirchengemeinde Dassow Meck o J Gerd Baier Horst Ende Brigitte Oltmanns Gesamtredaktion Heinrich Trost Die Bau und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Kustenregion mit den Stadten Rostock und Wismar Henschel Verlag GmbH Berlin 1990 ISBN 3 362 00523 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikolaikirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Nikolaikirche in der Landesbibliographie MV Nikolaikirche Dassow Chronik des Kirchspiels zu Dassow 1898 2012Einzelnachweise Bearbeiten Zugehorigkeit der Gemeinde Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Die Amtsgerichtsbezirke Wismar Grevesmuhlen Rehna Gadebusch und Schwerin Band II Schwerin 1898 ISBN 3 910179 06 1 S 392 401 Digitalisat im Internet Archive abgerufen am 22 Juli 2015 Ev Luth Kirchengemeinde Dassow Trigonometrische Abteilung Hrsg Die Nivellements Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der konigl preussischen Landesaufnahme Heft 4 Provinz Schleswig Holstein und die Grossherzogthumer Mecklenburg 1897 doi 10 14463 GBV 883874989 53 907631 10 976002 Koordinaten 53 54 27 5 N 10 58 33 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaikirche Dassow amp oldid 234747071