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Nikolai Girschewitsch Kapustin russisch Nikolaj Girshevich Kapustin 22 November 1937 in Gorlowka Ukrainische SSR heute Horliwka Ukraine 2 Juli 2020 1 in Moskau 2 war ein Komponist und Pianist ukrainisch russisch judischer Abstammung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Interpretationen 4 Kompositionen Auswahl 4 1 Klavierwerke 4 2 Violoncello und Klavier 4 3 Klavier und Orchester 4 4 Violoncello und Orchester 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNikolai Kapustin studierte Klavier bei Aurelian Grigorjewitsch Rubbach Avrelian Grigorevich Rubbah 1895 1975 3 einem Schuler von Felix Blumenfeld der auch Simon Barere und Vladimir Horowitz unterrichtete und spater bei Alexander Goldenweiser am Moskauer Konservatorium bei dem er 1961 sein Diplom ablegte Bereits in den spaten 1950er Jahren machte er sich als exzellenter Jazz Pianist Arrangeur und Komponist einen Namen Er hatte zeitweilig ein eigenes Quintett und war gleichzeitig Mitglied von Juri Saulskis Bigband in Moskau Einen ersten Durchbruch als Komponist hatte er im Jahr 1957 als er mit dieser Band sein Concertino fur Klavier und Orchester op 1 bei den VI Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Moskau urauffuhrte 4 In den Jahren 1961 bis 1972 arbeitete er mit dem Orchester von Oleg Lundstrem zusammen und unternahm zahlreiche Tourneen durch die Sowjetunion Fur Lundstrems Bigband entstanden auch einige der grosseren Werke Kapustins Im Fruhjahr 1972 wechselte Kapustin zum Orchester von Boris Karamyschew das im Gegensatz zur Band von Lundstrem auch uber Streicher verfugte und arbeitete fur diesen als Pianist und Arrangeur bis zur Auflosung des Orchesters im Fruhjahr 1977 Noch 1972 komponierte Kapustin in seiner neuen Stellung das Klavierkonzert Nr 2 op 14 das im Orchester neben der klassischen Besetzung auch eine Bigband verwendet Mit diesem Werk bewarb er sich 1975 um die Aufnahme in den Sowjetischen Komponistenverband 1980 wurde er dort tatsachlich Mitglied was einer offiziellen Anerkennung seines Schaffens durch den Staat gleichkam 5 1977 wurde er schliesslich Mitglied des Staatlichen Russischen Film Orchesters russisch Rossijskij gosudarstvennyj simfonicheskij orkestr kinematografii Ab 1984 arbeitete er dann als freiberuflicher Komponist und Pianist Kapustin lebte seit seiner Studienzeit in Moskau Er starb Anfang Juli 2020 im Alter von 82 Jahren Der in den USA lehrende Physiker Anton Kapustin ist sein Sohn Werk BearbeitenIn seinen Kompositionen vereinigte er verschiedene Einflusse indem er Jazzfloskeln in formelle klassische Strukturen brachte Ein besonderes Beispiel ist seine Suite in the Old Style op 28 1977 welche zur Klangwelt der Jazz Improvisation gehort aber zugleich nach den Prinzipien barocker Suiten wie zum Beispiel den Partiten fur Klavier von Johann Sebastian Bach aufgebaut ist Ein weiteres Beispiel sind seine 24 Praludien und Fugen op 82 entstanden 1997 und die Sonatina op 100 Kapustin sah sich selbst eher als Komponist denn als Jazzmusiker Er sagte Ich war nie ein Jazzmusiker Ich habe nie versucht ein wahrer Jazzpianist zu sein aber ich musste es sein um des Komponierens willen Ich interessiere mich nicht fur Improvisation und was ware ein Jazzmusiker ohne Improvisation Alle Improvisation meinerseits ist naturlich niedergeschrieben und sie ist dadurch viel besser geworden es liess sie reifen Sein Werk umfasst u a 20 Klaviersonaten 6 Klavierkonzerte weitere Instrumentalkonzerte Sammlungen von Klaviervariationen Etuden und Konzertstudien Interpretationen BearbeitenKapustins Schaffen war selbst in seiner Heimat lange Zeit kaum bekannt Einer der Wenigen die es kannten und schatzten war Nikolai Petrow der auch ein Werk Kapustins fur die Schallplatte einspielte Einige seiner Klavierwerke hat auch Kapustin selbst eingespielt International bekannt wurde er erst als der Pianist Steven Osborne im Jahre 2000 eine CD mit Werken Kapustins veroffentlichte die mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde Daraufhin nahmen zunehmend auch andere Pianisten seine teilweise extrem virtuosen Werke in ihr Repertoire auf und verbreiteten sie auf CDs Zu nennen sind Elisaveta Blumina Frank Dupree Marc Andre Hamelin Sukyeon Kim Christopher Park Roman Rofalski Myron Romanul John Salmon Konstantin Semilakovs der blinde japanische Pianist Nobuyuki Tsujii Yeol Eum Son Shan shan Sun und Yuja Wang Kompositionen Auswahl BearbeitenKlavierwerke Bearbeiten 20 Klaviersonatenop 28 Suite in the Old Style 1977 op 36 Toccatina 1983 op 40 Acht Konzertetuden Nr 1 8 1984 op 41 Variationen 1984 op 53 24 Preludes in Jazz Style op 59 10 Bagatellen 1991 op 66 3 Impromptus 1991 op 67 Drei Etuden op 82 24 Preludes and Fugues 1997 Mainz Schott 2014 op 100 SonatinaVioloncello und Klavier Bearbeiten op 96 Elegie 1999 op 97 Burlesque 1999 op 98 Nearly Waltz 1999 op 63 Sonate fur Violoncello und Klavier Nr 1 op 84 Sonate fur Violoncello und Klavier Nr 2Klavier und Orchester Bearbeiten op 1 Concertino fur Klavier und Orchester 1957 op 2 Klavierkonzert Nr 1 1961 op 3 Variations fur Klavier und Bigband 1961 op 8 Toccata fur Klavier und Bigband 1964 op 14 Klavierkonzert Nr 2 1972 offentliche Urauffuhrung 1980 in Moskau Nikolai Kapustin Klavier Orchester Boris Karamyschew op 16 Nocturne G Dur fur Klavier und Orchester 1972 Urauffuhrung am 21 November 2016 in Moskau A Bu Klavier Moscow Jazz Orchestra Leitung Igor Butman op 19 Etude fur Klavier und Orchester 1974 op 20 Nocturne fur Klavier und Orchester 1974 op 25 Konzert Rhapsodie fur Klavier und Orchester 1976 op 29 Scherzo fur Klavier und Orchester 1976 op 33 Stuck fur zwei Klaviere und Orchester 1982 op 48 Klavierkonzert Nr 3 1985 Urauffuhrung am 6 November 2016 in Tokio Masahiro Kawakami Klavier Orchestra of the Tokyo College of Music Daisuke Soga Dirigent op 56 Klavierkonzert Nr 4 in einem Satz 1990 Urauffuhrung 2011 Ludmil Angelov Klavier Spanish Chamber Orchestra op 72 Klavierkonzert Nr 5 1993 op 74 Klavierkonzert Nr 6 1993 op 104 Konzert fur zwei Klaviere und Percussion 2002 op 147 Klavierkonzert Nr 1 revidierte Fassung 2012 Violoncello und Orchester Bearbeiten op 85 Konzert fur Violoncello und Orchester Nr 1 1997 Literatur BearbeitenMartin Anderson Interview with Kapustin in Fanfare September Oktober 2000 online Alla Vladimirovna Grigor yeva Kapustin Nikolay Girshevich In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Harriet Smith Interview with Kapustin in International Piano Quarterly Autumn 2000 online Yana Tyulkova Conversations with Nikolai Kapustin Mainz Schott 2019 ISBN 978 3 95983 590 9Weblinks BearbeitenPersonliche Website englisch Werke von und uber Nikolai Kapustin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nikolai Kapustin Toccata op 8 gespielt vom Komponisten und der Oleg Lundstrem Bigband 1964 Nikolai Kapustin Etude op 40 gespielt von Konstantin SemilakovEinzelnachweise Bearbeiten Todesmeldung Memento vom 4 Juli 2020 im Internet Archive abgerufen am 4 Juli 2020 Nikolai Kapustin gestorben in orpheusradio russisch abgerufen am 4 Juli 2020 aus der Sammlung von Mark Pekarsky russisch Tyulkova 2019 S 215f Tyulkova 2019 S 232 267Normdaten Person GND 123677890 lobid OGND AKS LCCN nr97012273 VIAF 55061326 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kapustin NikolaiALTERNATIVNAMEN Kapustin Nikolai Girschewitsch Kapustin Nikolaj GirshevichKURZBESCHREIBUNG sowjetischer bzw ukrainischer Komponist und PianistGEBURTSDATUM 22 November 1937GEBURTSORT HorliwkaSTERBEDATUM 2 Juli 2020STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolai Kapustin amp oldid 234343215