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Die Hauser in der Neustadt sind eine Reihe denkmalgeschutzter Gebaude in Detmold im Kreis Lippe Nordrhein Westfalen NeustadtHauserreihe in der NeustadtDatenOrt DetmoldBaujahr 1707 1720Koordinaten 51 55 55 3 N 8 52 37 O 51 932031 8 876958 Koordinaten 51 55 55 3 N 8 52 37 O Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Hauser 1 2 Die Strasse 2 Einzelbeschreibungen der Hauser 2 1 Nr 2 2 2 Nr 4 2 3 Nr 6 2 4 Nr 8 2 5 Nr 10 2 6 Nr 12 2 7 Nr 14 2 8 Nr 16 2 9 Nr 18 2 10 Nr 20 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Hauser Bearbeiten nbsp Die Neustadt um 1750 auf dem Gemalde eines unbekannten KunstlersZusammen mit der Realisierung des Friedrichstaler Kanals veranlasste Graf Friedrich Adolf zu Beginn des 18 Jahrhunderts die erste Erweiterung der Stadt Detmold uber die alte Stadtmauer hinaus Sie umfasste neben der Hauserzeile auch das Haus Favorite auch Friedamadolfsburg oder spater Neues Palais genannt heute die Hochschule fur Musik Detmold Die zehn Gebaude bilden eine durchgehende Reihenhauszeile und waren ursprunglich nach identischen Planen aufgebaut Einfache Putzbauten mit einem Obergeschoss und Mansarddach Im Erdgeschoss befand sich mittig die Eingangstur daruber ein ovales Oberlicht Das Obergeschoss hatte zur Strassenseite funf Fenster im Erdgeschoss symmetrisch zum Eingang links und rechts jeweils zwei die mit den Fenstern im daruberliegenden Geschoss eine Achse bildeten Durch Umbauten gegen Ende des 19 Jahrhunderts sind die meisten Hauser deutlich verandert und teilweise neu aufgeteilt worden Die Strasse Bearbeiten Die ursprungliche Neustadt von 1720 umfasste nur die zehn hier aufgefuhrten Hauser die fortlaufend durchnummeriert waren Eine Umbenennung fand in der Zeit des Nationalsozialismus statt auf Beschluss der Stadt Detmold bezeichnete man die Strasse nun als Hitlerdamm um ab 1945 wieder ihren alten Namen zu erhalten Im Jahr 1970 oder 1975 erfolgte eine erneute Umbenennung und die bisherige Neustadt wurde Teil der gegenuber dem Friedrichstaler Kanal gelegenen Allee Damit erhielten die Hauser auch neue ausschliesslich gerade Hausnummern Erst 1993 wurde auf Beschluss des Stadtrats die Neustadt wieder zur Neustadt behielt dabei aber ihre Allee Hausnummern bei 1 2 Obwohl eigentlich nicht zur Neustadt gehorend zahlt man heute auch folgende ebenfalls denkmalgeschutzte Bauwerke dazu Hotel Lippischer Hof Neues Palais mit Palaisgarten Bergkeller Portal und Turbinenhaus Detmolder Sommertheater Neuer Krug Obere MuhleEinzelbeschreibungen der Hauser BearbeitenVerwendet wird die aktuelle Hausnummerierung Nr 2 Bearbeiten Das erste und nordlichste Haus lasst noch am ehesten den Originalzustand der Hauserreihe erkennen Das sandsteingerahmte Oberlicht enthalt die Inschrift AUXILIO DEI ET DOMINI MEI CLEMENTISSIMI Mit Hilfe Gottes und meines allergnadigsten Herren 3 Uber der Tur befinden sich die Angabe ANNO 1707 sowie ein kleines Allianzwappen Nr 4 Bearbeiten Dieses Gebaude wurde um 1900 um ein Geschoss aufgestockt gleichzeitig wurde die Fassade um wilhelminischen Stuck erganzt Im Erdgeschoss ist noch eine barocke Stuckdecke aus der Bauzeit erhalten Nr 6 Bearbeiten Bei den heutigen Hausern 6 bis 10 handelte es sich ursprunglich um zwei funfachsige Gebaude Aus einer Zeichnung Hugo von Donops aus dem Jahr 1865 geht hervor dass dieses Haus mit dem Nachbarhaus ein durchgehendes siebenachsiges Gebaude mit einer Toreinfahrt an der siebten Achse bildete Zwischen 1867 und 1885 erfolgte die Teilung in zwei Einzelhauser und beide Gebaude erhielten Hausturen mit Natursteineinrahmung Das Mansarddach musste strassenseitig einer Dachterrasse weichen 1960 wurde schliesslich das Erdgeschoss zu seiner heutigen Form umgebaut Nr 8 Bearbeiten Zusammen mit den heutigen Hausnummern 6 und 10 wurde Nr 8 nach 1867 neu aufgeteilt und erhielt dabei sein jetziges Aussehen Gleichzeitig mit Nr 6 musste das Mansarddach der Dachterrasse weichen es erfolgte jedoch spater ein Ruckbau Nr 10 Bearbeiten Wurde in der Zeit zwischen 1867 und 1885 zusammen mit Nr 6 und Nr 8 von einem funf zu einem dreiachsigen Traufenbau umgebaut 1897 erfolgten diverse Umbauten so wurde das Gebaude um ein Stockwerk erweitert ein zweiter Eingang wurde gebaut ebenso ein Balkon im ersten Obergeschoss und die Fassade mit Stuck verziert 1935 fand eine erneute Umgestaltung der Fassade statt wovon heute noch der Quaderputz im Erdgeschoss erhalten ist Das Gebaudeinnere zeigt teilweise Ausstattung aus dem Jahr 1897 so z B den gefliesten Hausflur ein Treppenhaus mit zweiflugeliger Holzpodesttreppe und historische Turen mit Messingbeschlagen Nr 12 Bearbeiten Tursturz mit Inschrift IOHANN FRIEDRICH SCHENCK WILHELMINA FLOR SOPHIA KOCH sowie ANNO 1734 Uber dem Oberlicht steht CANDIDE ET CONSTANTER Aufrichtig und Beharrlich 3 Die Fenster im Obergeschoss sind von kannelierten Pilastern umgeben die vermutlich um 1850 angebracht wurden 4 Fur das Gebaude ist eine historische Nutzung als Weinhandlung belegt Im Hof angrenzend an das sudliche Nachbargrundstuck steht ein baulich getrennter gestreckter Massivbau mit den Massen 6 18 m der vermutlich als Lager Wirtschafts und Verkaufsgebaude von Johan Friedrich Schenck laut Tursturzinschrift in den Jahren 1731 32 errichtet wurde Das Walmdach des eingeschossigen Bauwerks ist mit engobierten Hohlpfannen gedeckt Uber dem halb eingetieften Keller mit Kreuzgratgewolbe befindet sich das Wohngeschoss das uber eine zweilaufige Freitreppe aus Sandstein mit Eisengelander zu erreichen ist Der Werksteinrahmen der Eingangstur weist die Jahreszahl 1732 auf Nr 14 Bearbeiten Das Haus wurde 1890 uberarbeitet Im Obergeschoss sind Teile der historischen Innenausstattung aus dem ausgehenden 19 Jahrhundert erhalten Nr 16 Bearbeiten Tursturz zeigt die Inschrift CAROL SENFU IOHANNA MAGDALENA WINTERS 1708 Das Gebaude wurde 1907 vom damaligen Stadtbaumeister Paul Schuster im barocken Stil uberarbeitet und erweitert Die Fassade erhielt Stuckdekorationen um die Fensterachsen die Fensterbrustungen wurden mit Rauputzfeldern belegt Das Eisengelander an der Dachterrasse stammt ebenfalls aus der dieser Zeit Nach hinten ist das Haus durch einen angefugten Flugel erweitert worden Aus der Umbauzeit sind teilweise noch Stuckdecken erhalten ebenso Terrazzoboden und Terrakotta Wandfliesen im Hausflur Nr 18 Bearbeiten Eine Umgestaltung des Hauses fand um 1860 statt Die Fenster im Obergeschoss erhielten profilierte Verkleidungen Verdachungen und Fensterbanke auf Konsolen Zwischen den Geschossen wurden profilierte Gesimse angebracht Die Eingangstur wurde mit kannelierten Pilastern auf Piedestalen und nach oben abschliessenden Kapitellen umgeben daruber eine waagerechte Verdachung mit aufgesetztem Dreiecksgiebel 1889 ist das Mansarddach zuruckgebaut worden so dass auch hier eine Dachterrasse mit Eisenbrustungsgitter entstand 1956 sind der Quaderputz im Erdgeschoss sowie die analog zur Tur gestalteten Fenster entfernt worden womit sich das heutige Erscheinungsbild ergab Im Hof befindet sich ein uberbauter Kreuzgratgewolbekeller Nach einem Brand im November 1993 ist der Denkmalwert eingeschrankt Nr 20 Bearbeiten Nach 1867 sind die vormaligen Hauser 9 und 10 zu einem grossen zehnachsigen Gebaude vereint worden Das Dach der ehemaligen Nr 9 befindet sich mit Ausnahme der Gauben noch im ursprunglichen Zustand wahrend es bei dem anderen Gebaudeteil schon vor 1867 leicht zuruckgenommen wurde 1882 erfolgte ein sudlicher Anbau Gartenzimmer mit zuruckgesetztem ersten Obergeschoss und Pilastergliederung Vermutlich zeitgleich wurde die Haustur verlegt und die Fassade mit spatklassizistischer Dekoration versehen Genuteter Putz im Erdgeschoss Rosettenfries unterteilt Erdgeschoss und Obergeschoss profilierte Faschen um die Fenster im ersten Obergeschoss unterhalb der Dachtraufe Gesims mit Zahnschnitt Die spatklassizistische Ausstattung im Inneren ist noch in gutem Erhaltungszustand Zum Suden schliesst sich eine vor 1867 erbaute Mauer an Die ehemals hohere und langere Backsteinmauer erhielt zwischen 1882 und 1889 ihre heutige Form Sie wurde mit Zementputz neu gestaltet um die Ecke zur Gartenstrasse gezogen und dort mit profilierten Werksteinabdeckungen versehen Die neubarocke Toreinfahrt an der Gartenstrasse ist wohl bei einem Umbau 1951 52 entstanden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neustadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 2 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 4 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 6 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 8 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 10 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 12 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 14 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 16 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 18 Abgerufen am 17 Juli 2012 Denkmalkataster der Stadt Detmold Haus Nr 20 Abgerufen am 17 Juli 2012 Hausinschriften in Detmold Abgerufen am 17 Juli 2012 Literatur BearbeitenOtto Gaul Stadt Detmold Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen 48 Band Teil 1 Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 1968 S 419 421 Christina Niemann Iustitia Enim Inmortalis Est Verlag BoD Books on Demand 2012 ISBN 978 3 86741 783 9 S 145 146 1 Martin Salesch Detmold Friedrichstal eine barocke Vorstadt und Gartenplanung in Bericht uber die Sitzung der Arbeitsgemeinschaft im Rahmen der Jahrestagung des Mittel und Ostdeutschen Verbandes fur Altertumsforschung in Neubrandenburg 1998 In Mitteilungen der AG fur Archaologie des Mittelalters und der Neuzeit 10 1999 S 12 PDF 209 kB Einzelnachweise Bearbeiten Edith Meier Zur Baugeschichte und den Baumeistern der Neustadt erbaut 1708 1720 in Detmold In Eckart Bergmann Jochen Georg Guntzel Hrsg Baumeister und Architekten in Lippe Aisthesis Verlag Bielefeld 1997 ISBN 3 89528 206 5 Marcus Weidner Die Strassenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe wahrend des Nationalsozialismus Um und Ruckbenennungen Abgerufen am 1 Juni 2013 a b Hanns Peter Fink Nachtrage zu den Lateinischen Hausinschriften in Lippe PDF 28 kB Abgerufen am 17 Juli 2012 Otto Gaul Stadt Detmold 1968 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neustadt Detmold amp oldid 210586294