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Die Neujahrsflut von 1721 richtete vom 31 Dezember 1720 bis 1 Januar 1721 an der Nordseekuste grosse Schaden an Drei Jahre nach der Weihnachtsflut von 1717 zerstorte die noch hohere Neujahrsflut zahlreiche der zuvor notdurftig reparierten Deiche Der Sturm war nicht so heftig wie bei den vorigen Fluten hielt aber dafur langer an 1 Inhaltsverzeichnis 1 Schaden 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseSchaden BearbeitenAuf Fohr drang das Wasser nachdem der Deich gebrochen war ins Land und uberflutete die Fohrer Marsch Auf Nordstrandischmoor wurden vom Pastorat samtliche Wande eingedruckt und die Kirche verwustet Kanzel Altar Beichtstuhl und gesamte Bestuhlung wurden weggespult Samtliche Hauser wurden beschadigt und drei ins Meer gerissen Die Hallig Hooge wurde uberflutet und das Wasser riss vier Hauser fort die restlichen Hauser wurden fast vollstandig ruiniert Nordmarsch wurde schon durch die hohe Ebbe teilweise uberspult Zwei Stunden spater wurden die Hauser auf den Warften vom Wasser heimgesucht und sieben davon weggerissen Eine Frau und ihre beiden kleinen Kinder ertranken Die Kirche auf Langeness wurde beschadigt und der Kirchhof so schwer verwustet dass viele Leichen aus ihren Grabern ausgespult wurden und wegtrieben Daneben ertranken sieben Kuhe und 39 Schafe Auf Oland wurden fast alle Hauser beschadigt Alle Koge im Herzogtum Schleswig wurden vom Wasser uberschwemmt ausser den beiden Christian Albrechts Kogen im Amt Tondern Sudermarsch wurde vom Wasser heimgesucht und der Porrenkoog stand vollig unter Wasser In Husum stand das Wasser hoher als bei den beiden Fluten 1717 und 1718 Brucken wurden zerstort in den Hausern stand tagelang das Wasser Bei der Eddelaker Bracke in Dithmarschen riss das Wasser einige der nahe stehenden Hauser weg wobei einige Menschen ums Leben kamen Bei Kudensee entstand erneut ein Brack der 50 bis 100 Fuss breit und 16 Fuss tief war Man ging davon aus dass das Wasser diesmal fast einen Fuss hoher stand als bei den Fluten 1717 und 1718 In den Dorfern Aebtissinwisch und Seedorf stieg das Wasser fast zwei Fuss hoher als bei der Flut 1718 und richtete noch mehr Schaden an Von dem hohen Moor in der Nahe das schon bei der vorigen Flut stark gelitten hatte wurde ein drei Morgen grosses Stuck herausgerissen das die Landereien zweier benachbarter Hofe unbrauchbar machte Der Elbdeich von Sankt Margarethen bis Wewelsfleth wurde erbarmlich zugerichtet und fast ganz zerrissen so dass die Fluten mehr als tonnenhoch daruber sturzte Die Hauser am Deich von Brokdorf wurden zum Teil weggespult oder stark beschadigt Das Wasser floss bis in die Gujer Marsch und danach uber den Ohlenburgsfuhldeich wo ein Grundbruch entstand und dadurch das Beckmunder Land und Brockmoor ganz unter Wasser gesetzt wurde Auf der anderen Seite der Stor wurden Heiligenstedtenerkamp Hochdorper und Barenflether Land zum Teil unter Wasser gesetzt Bei Heiligenstedten lief die Flut durch alle auf dem Deich stehenden Hauser und in dem neuen Armenhaus stand das Wasser uber einen Fuss hoch Die Wilsterau lief uber und die Dorfer Moorhusen und Neuendorf Sachsenbande standen bis zu vier bis funf Fuss hoch unter Wasser In der Wilstermarsch ubertraf diese Flut gleichfalls die Fluten der vergangenen Jahre in Ausdehnung und Hohe Durch die Flut wurde die Wilstermarsch in einen See verwandelt dabei ertranken funf Menschen und viel Vieh kam ums Leben Die Insel Helgoland wurde infolge der Sturmflut von der Dune getrennt als der Steinwall die Landverbindung uberspult und abgetragen wurde Einige Hauser auf dem Vorland wurden ins Meer gerissen In Ostfriesland wurden die Deiche aus Mangel an Erde weiter ins Hinterland verlegt die Dorfer Bettewehr II und das 1717 untergegangene Itzendorf ausgedeicht und damit aufgegeben Siehe auch BearbeitenListe der Sturmfluten an der NordseeLiteratur BearbeitenChristian Kuss Jahrbuch denkwurdiger Naturereignisse in den Herzogthumern Schleswig und Holstein vom 11 bis 19 Jahrhundert Itzehoe 1825 S 51 59 Ludwig Kohli Handbuch einer historisch statistisch geographischen Beschreibung des Herzogthums Oldenburg sammt der Erbherrschaft Jever und der beiden Furstenthumer Lubeck und Birkenfeld Band 1 Wilhelm Kaiser Bremen 1824 S 79 f Konrad Kretschmer Historische Geographie von Mitteleuropa Oldenbourg Munchen 1904 S 115 Dirk Meier Land Unter Die Geschichte der Flutkatastrophen Thorbecke Ostfildern 2005 ISBN 3 7995 0158 4 Einzelnachweise Bearbeiten Christian Kuss Jahrbuch denkwurdiger Naturereignisse in den Herzogthumern Schleswig und Holstein vom 11 bis 19 Jahrhundert Itzehoe 1825 S 59 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neujahrsflut 1721 amp oldid 233693113