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Die Neue Synagoge Mainz ist seit dem 3 September 2010 der Nachfolgebau fruherer Synagogen in Mainz Sie steht als Gemeindezentrum am Platz der alten Hauptsynagoge in der Hindenburgstrasse in der Mainzer Neustadt Der Platz vor der Synagoge wurde in Synagogenplatz umbenannt 1 Die Neue Synagoge in Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage und Planung 2 Architektur 3 Entwicklung des Baus 4 Stimmen zum Bauprojekt 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAusgangslage und Planung BearbeitenMagenza als bedeutendes judisches Zentrum am Rhein hatte jahrhundertelang pragende Synagogenbauten aufzuweisen diese Tradition endete vorlaufig wahrend der Novemberpogrome 1938 Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Mainzer Synagoge zunachst nur eine kleine Schar zuruckgekehrter Gemeindemitglieder beherbergen Vor dem Fall der Berliner Mauer umfasste die Gemeinde nach eigenen Angaben 140 Mitglieder Die hohe Anzahl von Zuwanderern aus Osteuropa vergrosserte die Gemeinde in den 1990er Jahren und neuer Platzbedarf entstand Im Dezember 2006 umfasste sie rund 1050 Mitglieder 1999 wurde ein Wettbewerb fur den Neubau einer Synagoge und eines Judischen Gemeindezentrums durchgefuhrt der von dem Architekten Manuel Herz gewonnen wurde Die damalige Kostenabschatzung betrug rund elf Millionen Euro dreieinhalb Millionen Euro hat die Stadt Mainz zugesagt Das Finanzierungsmodell sah vor dass Stadt Land und Bund jeweils ein Drittel der Baukosten ubernehmen Eine Baugenehmigung wurde bereits im Jahr 2000 erteilt Der Abriss des Hauptzollamtsgebaudes von 1955 das sich auf dem Grundstuck befand erfolgte aber erst im Oktober 2008 Der Versammlungsraum der neuen Synagoge sollte rund 450 Platze bieten was nahezu einer Verfunffachung der vorherigen Kapazitat entsprach Der Entwurf erinnert an die dekonstruktivistische und symbolhafte Gestaltung des Judischen Museums in Berlin von Daniel Libeskind Eine Magenza Stiftung mit den Schirmherren Ministerprasident Kurt Beck und Oberburgermeister Jens Beutel setzte sich fur den Bau und den Erhalt dieser neuen Synagoge ein weitere 29 Burger und Honoratioren aus Mainz und Umgebung gehorten zu den Grundungsstiftern Architektur BearbeitenDas Gebaude soll den judisch liturgischen Begriff Keduscha קדושה deutsch Segensspruch fur Heiligung und Erhohung 2 korperlich anfassbar reflektieren Der Kolner Architekt Manuel Herz will mit den funf hebraischen Buchstaben die funf Bereiche des judischen Zentrums fur Gemeindeveranstaltungen Erwachsenenbildung und als Hebraischschule fur schulpflichtige Kinder versinnbildlichen Die Buchstabenformen entstanden ursprunglich aus Bildsymbolen mit denen spater der Anfangslaut des jeweiligen Symbols assoziiert wurde Hebraische Buchstaben erlangen dadurch Objektcharakter eine Qualitat des Gegenstandlichen Das nach Osten Jerusalem gerichtete trichterformige Dach des Versammlungsraumes stellt dabei ein Schofar dar Mythologisch steht das Schofar fur die Kommunikation mit Gott Diese Form der Synagoge soll den Ruf der Gemeinde nach JHWH das Lauschen auf den Ewigen und das Empfangen des gottlichen Lichts und Seiner Weisheit zum Ausdruck bringen Traditionell wurde die Gemeinde durch das Blasen des Schofars zusammengerufen Die Synagoge beinhaltet Festsaal Mikwe koschere Kuche Clubraum Kindergarten Schulraum Sozialdienst Gemeindeburos Bibliothek Sitzungszimmer und Wohnungen Die judische Gemeinde in Mainz bietet ein reges kulturelles Programm das auch Nichtjuden offensteht Der Architekt Manuel Herz erhielt fur das Gebaude den Deutschen Fassadenpreis fur vorgehangte hinterluftete Fassaden VHF 2011 3 Entwicklung des Baus BearbeitenDer Grundstein fur die Neue Synagoge in Mainz wurde am 23 November 2008 in Anwesenheit vieler geladener Gaste in einer feierlichen Zeremonie gelegt Den Text der Grundsteinrolle 4 verfassten Andreas Berg und Dr Peter Waldmann Das Richtfest wurde bereits am 16 Oktober 2009 5 begangen Als Termin fur die Einweihung war ursprunglich der 17 Juni 2010 vorgesehen wegen witterungsbedingter Bauverzogerungen im Winter 2009 2010 wurde dieser Termin jedoch auf den 3 September 2010 verschoben 6 worden Dies war zudem der Jahrestag der Einweihung der alten Hauptsynagoge von 1912 Zur Einweihungsfeier luden die Vorsitzende der Judischen Gemeinde Stella Schindler Siegreich Ministerprasident Kurt Beck und der Mainzer Oberburgermeister Jens Beutel gemeinsam ein Unter den zahlreichen geladenen Gasten aus dem In und Ausland waren ehemalige Mainzer Juden Zeitzeugen und Gemeindemitglieder sowie Bundesprasident Christian Wulff und der Botschafter des Staates Israel Yoram Ben Zeev 7 Stimmen zum Bauprojekt Bearbeiten Das Judische Gemeindezentrum in Mainz von Manuel Herz der sich in seiner Recherche wie kein anderer mit Wesen und Geschichte der europaischen Juden beschaftigt hat ist das seit Louis Kahn vielleicht weltweit interessanteste Synagogenprojekt Roman Hollenstein Neue Zurcher ZeitungGalerie Bearbeiten nbsp Blick auf den Haupteingang nbsp Die Neue Synagoge kurz vor ihrer Fertigstellung nbsp Die Neue Mainzer Synagoge einen Monat vor Abschluss der Bauarbeiten Im Vordergrund restaurierte Saulenreste der 1938 niedergebrannten Hauptsynagoge nbsp Offener Toraschrein in der Neue Synagoge in Mainz mit den Thorarollen nbsp Parochet in der Neue Synagoge in MainzLiteratur BearbeitenManuel Herz Synagogen Zentrum Mainz Licht der Diaspora Broschure Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neue Synagoge Mainz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judische Gemeinde Mainz Text zur Grundsteinlegung der Synagoge Mainz als PDF Digitale Fotomontage Bildmaterial Computeranimation Herz Synagogenprojekt Webseite des Architekten zur Synagoge mainz de Stadtgeschichte Mainz Judisches Mainz Geschichte der judischen Gemeinde und die Synagogen in MainzEinzelnachweise Bearbeiten Namensgebung Synagogenplatz an historischem Datum Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz Pressemitteilung der Stadt Mainz vom 27 Januar 2009 abgerufen am 27 Juli 2015 Synagogen Zentrum Mainz Licht der Diaspora Manuel Herz Broschure ohne Seitenzahl S 8 Deutscher Fassadenpreis 2011 fur vorgehangte hinterluftete Fassaden PDF Abgerufen am 15 August 2021 Text der Grundsteinrolle Memento des Originals vom 30 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot jgmainz de PDF 58 kB auf jgmainz de Judische Gemeinde feiert Richtfest in der Hindenburgstrasse Memento vom 19 August 2010 im Internet Archive aus der Allgemeinen Zeitung vom 16 Oktober 2009 Bundesprasident Wulff zu Gast beim Festakt fur Synagogen Neubau in Mainz Memento vom 19 August 2010 im Internet Archive aus der Allgemeinen Zeitung vom 16 August 2010 Synagoge wird eingeweiht Tag der offenen Tur fur alle Burger am 5 September 2010 Pressemitteilung der Stadt Mainz 30 August 2010 abgerufen am 27 Juli 2015 50 008694444444 8 2593055555556 Koordinaten 50 0 31 3 N 8 15 33 5 O Normdaten Geografikum GND 7858980 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Synagoge Mainz amp oldid 233321919