www.wikidata.de-de.nina.az
Die Stettiner Werft war ein Schiffbauunternehmen in Stettin Das zu den grossten europaischen Werften gezahlte Unternehmen befindet sich seit Mai 2009 in Liquidation Stettiner Werft 2007 HaupttorGeschichte BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg kam Stettin an Polen Die traditionsreichen Stettiner Werften waren durch Bombenangriffe weitgehend zerstort worden Nach der Konsolidierung der verbliebenen Werften wurde 1948 die ZSPO Stocznia Szczecinska auf dem fruheren Gelande der Stettiner Oderwerke und der Vulcanwerft als staatliches Unternehmen gegrundet 1 Im April 1948 lief mit der Oliwa der erste Neubau der polnischen Schiffbauindustrie vom Stapel Der Bau des folgenden Schiffes des Colliers Czulym wurde erst 1951 begonnen Ab 1951 firmierte das Unternehmen als Stocznia Szczecinska deutsch Stettiner Werft Vom 18 Februar 1959 bis zum Jahr 1990 war der Name der Werft Stocznia Szczecinska im Adolfa Warskiego nach dem polnischen Arbeiterfuhrer Adolf Warski 2 Da die Odra Helling nur fur den Bau relativ kleiner Schiffe ausgelegt war wurde 1957 die Vulcan Helling mit zwei Slipanlagen errichtet von der 1959 das erste Schiff lief 3 In den folgenden Jahrzehnten wurden vor allem Schiffe fur die Sowjetunion aber auch fur Deutschland Grossbritannien und Norwegen gebaut 1990 wurde der Name der Werft auf Stocznia Szczecinska S A geandert und nach der politischen Wende Anfang der 1990er Jahre geriet das Unternehmen wegen des Zusammenbruchs der Sowjetunion und der Streichung der staatlichen Subventionen in eine ernste Krise Durch die Spezialisierung auf mittelgrosse Containerschiffe von 3000 bis 4000 TEU und Chemikalientanker bis 50 000 tdw konnte die Werft konsolidiert werden 1 Die Belegschaft wurde von 11 000 auf 7 000 Beschaftigte verkleinert Die Werft die Mitte 1992 noch 116 Millionen US Dollar Schulden hatte galt zum Ende des Jahres als schuldenfrei 4 Die 1994 errichtete Odra Nowa Helling wurde fur den Bau bis zu 40 Meter breiter Schiffsrumpfe ausgelegt Im Jahr 2000 wurde die Slipanlage Wulkan II modernisiert vergrossert und mit einer 72 Meter hohen Krananlage mit 450 Tonnen Tragfahigkeit ausgestattet Dadurch wurde der Bau von Schiffen bis 256 Meter Lange und 100 000 Tonnen Tragfahigkeit ermoglicht 3 Gemessen am Auftragsvolumen von 1 6 Milliarden US Dollar stand die Stettiner Werft 1996 auf Platz funf der Weltrangliste hinter den grossten sudkoreanischen und japanischen Schiffbauunternehmen Die Werft in Stettin galt als Musterbeispiel fur erfolgreiches Management 4 1999 anderte man den Namen des Unternehmens erneut in Stocznia Szczecinska Porta Holding S A In dieser Zeit ging die Zahl der Auftrage fur den Bau neuer Schiffe weltweit zuruck Hinzu kamen ein starker Preisverfall und ein ungunstiger Wechselkurs zwischen US Dollar und Zloty 3 Als im November 2001 bekannt wurde dass eine Vertragsstrafe wegen verspateter Lieferung eines Chemietankers durch laufende Kredite getilgt wurde stoppten die Banken die Zahlungen an die Werft Die Zahlungsunfahigkeit fuhrte im Marz zum Produktionsstopp und im Juli 2002 zum Konkurs 1 Das Unternehmen wurde von der Staatlichen Agentur fur Industrieentwicklung ubernommen und setzte die Produktion unter dem Namen Stocznia Szczecinska Nowa Sp z o o fort Innerhalb von 48 Monaten wurde mit dem Bau von 30 Schiffen ein Umsatz von 1 1 Milliarden Dollar erzielt 3 Versuche die Werft zu privatisieren bzw unabhangig von staatlichen Beihilfen umzustrukturieren scheiterten Da die polnische Regierung unter Ministerprasident Jaroslaw Kaczynski es unterliess bei der EU eine Verlangerung der Schiffbausubventionen zu beantragen erklarte die EU Kommission 2008 die staatlichen Zahlungen an die polnischen Werften fur rechtswidrig Die Regierung in Warschau wurde aufgefordert die illegal an die Werften in Stettin Gdynia und Danzig gezahlten Beihilfen zuruckzuholen Die Vermogenswerte der Stettiner Werft die zuletzt etwa 4500 Beschaftigte hatte stehen seitdem zum Verkauf Der Weiterbetrieb des Schiffbaus wird vom potenziellen Kaufer nicht gefordert 5 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Szczecin Shipyard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite polnisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Samira Lazarovic Vom Staatsbetrieb zur Theaterbuhne Der Untergang einer Werft In fluter de Bundeszentrale fur politische Bildung Oktober 2002 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 22 September 2009 Robert Koscielny Artur Kubaj Stocznia Szczecinska im Adolfa Warskiego In Encyklopedii Solidarnosci Abgerufen im Jahr 2018 polnisch a b c d O Stoczni Stocznia Szczecinska Nowa 2006 archiviert vom Original am 6 Marz 2007 abgerufen am 22 September 2009 a b Funf Mark pro Stunde In Der Spiegel Nr 13 1996 S 130 online Staatliche Beihilfen Kommission billigt Ruckzahlungs und Sanierungsplane fur die Werften in Gdynia und Stettin PDF 92 KB 6 November 2008 abgerufen am 22 September 2009 Brigitte Jaeger Dabel Keine Rettung fur Polens Werften In Das PolenMagazin 20 August 2009 abgerufen am 22 September 2009 53 446274 14 580555 Koordinaten 53 26 46 6 N 14 34 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stettiner Werft amp oldid 229747950